DER JUNGE, DER EINE KOHLENGRUBE FAND

Es ist knapp über 50 Jahre her, dass eine Folge von Sagen, Märchen und überlieferten Erzählungen aus der Branauer (Komitat Branau) Region vom Leben der Bergleute erschien. Die Märchen der Branauer Bergleute wurden von Dr. Karl Vargha und Dr. Béla Rónai gesammelt und im Band “Der schlaue Bergmannsknappe” im Jahr 1973 vom Demokratischen Verband der Deutschen in Ungarn, Budapest herausgegeben. Die Erzählungen basieren auf dem alltäglichen Leben der Bergleute, deren Kampf gegen die Habgier und Sorgen und Freuden im Leben. Die Sagen wurden von Generation zu Generation weitergegeben, weitererzählt, folglich sind die für die nachfolgenden Generationen erhalten geblieben. Die Leser*innen

Zeichen setzen

Familienverein VUK seit 25 Jahren im Dienste von Sprache und Identität _________________________________ Der Verein für Ungarndeutsche Kinder (VUK) feierte sein 25-jähriges Bestehen mit einem Familienwochenende in Dengelitz/Tengelic, Komitat Tolnau. Das Sonntagsblatt war vor Ort und hat ein Interview mit Gábor Werner, dem Geschäftsführer und Vizevorsitzenden des VUK, geführt. SB: Herr Werner, der Name VUK erinnert einen an die Zeichentrickfigur Vuk,

Selbstkritische Bemerkungen über die Irrwege in der Wissenschaft (Kötsching, Teil 17)

Kolonisationsgeschichte der hessischen Sekundärgemeinde Kötsching/Kötcse (Teil 17) _________________________________________________ Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Errare humanum est – lautet das Sprichwort der alten Römer. Nicht anders ist es jedenfalls in der Volkskundeforschung und in der Ortsgeschichte. Manchmal ist es eine Sache von Missverständnissen: Die interwievten Augenzeugen sagen etwas und das Gesagte wird vom Forscher falsch verstanden. So ist es auch im

„An den Taten messen”

Besuch bei der 143 Jahre alten Österreichischen Landsmannschaft __________________________________ Von Ágoston Frank In der Josefstadt – im 8. Wiener Stadtbezirk – liegt ein prachtvolles Gebäude. Das Grundstück stammt von der Wiener Gemeinde, das Haus wurde vom Industriellen und Mäzen Robert Primavesi gestiftet, so wie man es in einem „Eckart“-Heft zum 140. Jubiläum lesen kann. An den Wänden hängen Ölbilder, die

Auf den Spuren vertriebener ungarndeutscher Ahnen

Vorbemerkung der Redaktion: Eine bemerkenswerte Zuschrift erreichte uns vor wenigen Wochen aus dem Bundesland Sachsen. Der gebürtige Sachse Ekkehard Schmidt nahm mit uns Kontakt auf, inspiriert von der Reihe „Erinnerungen eines Ungarndeutschen” von Sanitätsrat Dr. Johannes Angeli (die Reihe können Sie jederzeit auf www.sonntagsblatt.hu, Menüpunkt „Geschichte” nachlesen). Schmidt ist verheiratet mit der Tochter deutscher Heimatvertriebener aus Mutschwa/Mucsfa in der Tolnau.

Feste, die den Alltag prägten

Pari und seine Feste im Jahreskreis ________________________________ Von Ibolya Lengyel-Rauh Der Leser konnte bis jetzt über die familiären Feierlichkeiten in Pari/Pári erfahren, aber es gab wichtige religiöse Feste, von denen noch heute Spuren im alten Brauchtum zu finden sind. In Pari gab es jedes Jahr dreizehnmal einen Ball bzw. ein Fest: 1. Dreikönigsfest, 2. Faschingssonntag, 3. Faschingsmontag, 4. Faschingsdienstag bis

Eminescus letzte Lebens- und Leidensjahre

Von Hans Dama Am 16. Januar fand im Rumänischen Kulturinstitut (RKI) Wien ein Vortrag statt, der sich mit dem letzten Lebens­abschnitt des rumänischen Dichters Mihai Eminescu befasste und der als Fortsetzung der im letzten Jahr vom RKI Wien organisierten Veranstaltung „Mihai Eminescu – Student in Wien“ erfolgte. Der Referent, Hans Dama, vormals Universitätslehrer am Rumä­nisch-Lektorat des Instituts für Roma­nistik der

Tüchtig sein. Oder nicht?

Von Robert Becker Einer der Begriffe, durch den sich Ungarndeutsche gerne charakterisiert und beschrieben wissen, ist das Wort: „tüchtig“. Diese Tüchtigkeit ist leistungsorientiert, denn Minderheiten haben von ihrer Natur aus den Drang, auch über ihre Kräfte hinaus sich zu beweisen und es allen zu zeigen, dass sie auch im Vergleich noch standhalten. Nun, ich denke – so man Vergangenheit und

Das Erbe (8)

Familienforscher László Mlecsenkov widmet sich in einem Facebook-Post dem fotografischen Nachlass eines Grundschullehrers ____________________________________________ Von Richard Guth Anfang September bin ich auf der Facebook-Seite „Profi Családfa” auf einen interessanten Beitrag aufmerksam geworden (https://www.facebook.com/proficsaladfa/posts/pfbid0ZdNL8o34fh96vCKVDEd8owE9fnY4b1EmvPS7bKBgsTsHsDTyXKhSkBe7X6xLQbycl). „Momentaufnahmen über eine versunkene Welt” – so betitelte der Ahnenforscher László Mlecsenkov, der einer bulgarischen Gärtnerdynastie entstammt, seinen Post. Darin geht es um den Nachlass des Grundschullehrers

Jeden Monat am zweiten Donnerstag

Vortragsreihe in Sanktiwan bei Ofen anlässlich der 300-Jahr-Feier der Ansiedlung / Organisatorin Dr. Maria Mirk im SB-Gespräch __________________________________________ Von Richard Guth „Die Vortragsreihe war in der Tat meine Idee, auch die Organisation obliegt mir. Am zweiten Donnerstag jeden Monats halten Experten zu verschiedenen Themenbereichen einen Vortrag. Beim ersten Vortrag im Januar ging es um die Geschichte Sanktiwans vor der Ansiedlung

Das Erbe lebt weiter

Auf den Spuren der Ungarndeutschen in Wieland _______________________________ Von Ibolya Lengyel-Rauh 1687 kam es zu einer entscheidenden Schlacht in der Nähe von Mohatsch, in der die südtransdanubische Region von der jahrzehntelangen (ca. 150 Jahren) türkischen Herrschaft befreit wurde. Darauffolgend kam es zur Friedensschließung 1699 in Karlowatz zwischen den Habsburgern und dem Osmanischen Reich. Der Friede deklarierte die Befreiung dieses Gebietes,

Demografie, mehr Schein als Sein und die große Politik

Volkes Stimme zu den Volkszählungsergebnissen _____________________________________ Von Richard Guth „Falsche Strategie, falsche Minderheitenpolitik – Schaufenster ist immer sehr schön. Der Gebrauch der deutschen Sprache muss selbstverständlich sein. Die Veranstaltungen sollen mindestens zweisprachig sein. Die Vertreter der verschiedenen Organisationen und die Selbstverwaltungen mit all ihren Mitgliedern sollten Vorbild zeigen und nicht nur ungarisch kommunizieren”, äußerte sich eine Aktive mittleren Alters aus

Traditionspflege geht durch den Magen

Koch Gábor Schneider über Familientradition, die schwäbische Küche und deren Gegenwartsrelevanz __________________________________________________________ Gábor Schneider wurde in Ohfala/Ófalu geboren und wuchs in Bohl/Bóly auf. Die schwäbische Umgebung hatte einen großen Einfluss auf ihn, vor allem die Küche seiner Großmutter. Später studierte er Ästhetik an der Universität Fünfkirchen. Wir sprachen mit dem Besitzer des ehemaligen schwäbischen Restaurants Krédli in Fünfkirchen und des

Erbe bewahren und Moderne leben

Sandra Fuchs, Leiterin der Lochberg-Tanzgruppe, im großen SB-Interview  ______________________________________ SB: Ihr wart im Juli bei der Europeade – wie wird man als Kulturgruppe ausgewählt? SF: Man muss sich anmelden und nachher einen komplexen Registrationsprozess online absolvieren. Es sind diverse Fragen bezüglich der Gruppe, die man beantworten muss, und viele Daten müssen auch angegeben werden. Bei dem Festival gibt es aber

Wo die Häuser die Geschichte der Vergangenheit erzählen

1722/23 kamen im Auftrag von Grafen Mercy die ersten evangelischen deutschen Siedler aus Hessen in das entvölkerte Gallaß/Kalaznó. In den 1740er Jahren kamen weitere Deutsche mit der zweiten Siedlungswelle hinzu, sodass im Laufe des 18. Jahrhunderts eine evangelische Gemeinde mit 116 Häusern entstand. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts betrug die Einwohnerzahl des Dorfes 1.014, es war eine homogene deutsche Siedlung.

Prinz Eugens Siedlerkinder: die mittelungarische Ratzenmark/Tschepele-Insel und ihre Deutschen

Von Stefan Pleyer (aus Ratzenmarkt) Die Ratzenmark, also die Tschepele-Insel gehört zu jenen ungarländischen Landschaften, die eine ausgesprochen reiche, epochenübergreifende Vergangenheit über sich erzählen können. In der Umarmung von zwei Donau-Zweigen wurde die Geschichte der mittelungarischen Donauinsel von den Römern, Germanen, ungarischen Landnehmern, Serben bis hin zu verschiedenen Kolonistengruppen geprägt, und die Zeit schmiedete im Herzen Ungarns die hiesigen Völkern

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