DER JUNGE, DER EINE KOHLENGRUBE FAND

Es ist knapp über 50 Jahre her, dass eine Folge von Sagen, Märchen und überlieferten Erzählungen aus der Branauer (Komitat Branau) Region vom Leben der Bergleute erschien. Die Märchen der Branauer Bergleute wurden von Dr. Karl Vargha und Dr. Béla Rónai gesammelt und im Band “Der schlaue Bergmannsknappe” im Jahr 1973 vom Demokratischen Verband der Deutschen in Ungarn, Budapest herausgegeben. Die Erzählungen basieren auf dem alltäglichen Leben der Bergleute, deren Kampf gegen die Habgier und Sorgen und Freuden im Leben. Die Sagen wurden von Generation zu Generation weitergegeben, weitererzählt, folglich sind die für die nachfolgenden Generationen erhalten geblieben. Die Leser*innen

Das Glück im Unglück

Von Ibolya Lengyel-Rauh Frühling 1944 – Der Zweite Weltkrieg tobte in ganz Europa und er rückte immer näher an Pari (im Komitat Tolnau) heran. Viele Männer waren bereits ins Heer einberufen worden, aber nicht mein Uropa (Johannes Eckert). Im April 1944 war er gerade einmal 16 Jahre alt, und im Heer wurden Jungen erst ab 17 Jahren rekrutiert. Das war

Ein Ausflug nach Werischwar

Zu Besuch beim „schwedischen ungarndeutschen“ Künstler Johannes Feldhoffer _________________________________________________ Von Annkristin Teichert Es war ein sonniger Herbstmorgen, als ich mich auf den Weg nach Werischwar/Pilisvörösvár machte, um den ungarndeutschen Künstler Johannes Feldhoffer zu besuchen. Der in den 1970ern nach Schweden emigrierte Künstler kehrte vor einigen Jahren mit seiner Frau in seinen Heimatort Werischwar zurück. Gespannt auf die Geschichten seines Lebens

Am Gö(l)dj hot’s ned gleege

Von Richard Guth Am Geld hat es wahrlich nicht gelegen. Denn dafür hat nicht zuletzt der deutsche Abgeordnete Emmerich Ritter ganze Arbeit geleistet. Auch wenn wir auf der Ebene der Finanzierung der Selbstverwaltungen eher von Brocken sprechen können, stieg die Höhe der Gesamtaufwendungen für die Minderheiten in den letzten Jahren trotzdem beachtlich, was sich auch bei uns – der JBG

Im Trubel der Geschichte

Erinnerungen eines Heimatvertriebenen aus Wudersch _____________________________ Redigiert von Martin Szanyi Teil 1 Diese Zeilen geben Einblick in das Leben eines Mannes, der die Wechselfälle des 20. Jahrhunderts miterlebt hat. Es ist interessant zu beobachten, wie sich Kindheitserinnerungen mit rückblickenden Momenten des Erwachsenwerdens vermischen.  Geschichte nicht aus der Vogelperspektive, sondern Momente der Selbstfindung oder eben auf dem Fußballplatz! Diese Ausschnitte aus

Jugend aktiv

DNSVW-Jungabgeordnete Laura Kurtz-Kamuti aus Schaumar/Solymár im SB-Gespräch ___________________________________ SB: Du stammst aus einer Schaumarer Familie. Dein Erstnachname Kurtz erinnert mich an den langjährigen Kantor der katholischen Gemeinde, Johann Kurcz. Erzähl bitte ein wenig über deine Familie! LKK: Ja, genau, ich stamme aus einer Schaumarer Familie. Johann Kurcz war mein Großvater. Voriges Jahr im August ist er leider gestorben. Fast 90

Von Bogarosch zum Universitätskatheder

Prof. em. Dr. Nelu Bradean-Ebinger erhielt vom VLÖ im Oktober die Ehrennadel in Gold. Ein halbes Jahr zuvor erschien in der Beilage „Irodalmi Jelen“ der Zeitschrift „Nyugati Jelen“, März 2023, ein Rückblick des langjährigen Professors der Universität Corvinus auf seinen Lebensweg. Aufgezeichnet wurde er von Gábor Miklós (Uni Corvinus Budapest); aus dem Ungarischen von Annkristin Teichert. ______________________________________________ Ich glaube, dass

Demografie, mehr Schein als Sein und die große Politik

Volkes Stimme zu den Volkszählungsergebnissen ___________________________________________ Von Richard Guth „Falsche Strategie, falsche Minderheitenpolitik – Schaufenster ist immer sehr schön. Der Gebrauch der deutschen Sprache muss selbstverständlich sein. Die Veranstaltungen sollen mindestens zweisprachig sein. Die Vertreter der verschiedenen Organisationen und die Selbstverwaltungen mit all ihren Mitgliedern sollten Vorbild zeigen und nicht nur ungarisch kommunizieren”, äußerte sich eine Aktive mittleren Alters aus

Reisenotizen (16) – Sathmar

Von Richard Guth (August 2023) Die Obst- und Gemüsestände reihen sich aneinander wie Perlenketten. Dahinter erstreckt sich plattes Land, landwirtschaftlich rege genutzt. Das Jahr verspricht gute Ernte, ein Teil der Erntearbeiten ist bereits abgeschlossen, davon zeugen die gelb glänzenden Heuballen. Petrești/Mezőpetri/Petrifeld prangt auf dem dreisprachigen Ortsschild, unser Weg führt durch das Siedlungsgebiet der Sathmarer Schwaben. An der Kirche biege ich

Rettung der ungarndeutschen Dialekte: Standardisierung oder sicherer Mundtod

Von Stefan Pleyer Wie lange schmückt das Hessisch-Fränkische der Stiffolder die Straßen von Feked? Wird das freundlich klingende Bairische von Werischwar für immer verschwinden? In unserem aktuellen Jahre 2024 ist es höchste Zeit, die vom verbindlichen, Selbstmarketing-Folklorezierrat befreite bittere Realität der Lage unserer Dialekte ins Gesicht zu bekommen, und eine glaubhafte Geländebegehung zu unternehmen, die einen Spiegel vor uns halte:

Gerne als Vorlage

Von Richard Guth Ja, ich habe Steckenpferde. Und damit nerve ich viele, das ist mir bewusst. Viele, die von sich behaupten, Realitäten bewusst wahrzunehmen und danach zu handeln. Ich weiß, ich bin ein Idealist, das ist bei mir wahrscheinlich auch sternzeichenbedingt. Dennoch ist es schön, dass man hin und wieder auf Gleichgesinnte trifft. Auf andere, die es nicht wahrhaben wollen,

Wenn sich Wurst und Dienstleistung treffen

Der Trabert Hof in Feked verkauft nicht nur Stifolder ______________________________ Von Richard Guth Soziale Medien sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Manche schwören auf Facebook, andere auf Twitter (neuerdings X genannt) oder Instagram – wie auch immer, Informationen werden heute vielfach digital weitergegeben, auch wie im Falle der folgenden Geschichte. Eines Abends landete eine Mail von meiner Frau in

Num vere consummatum est? Ist es wirklich vollbracht?

Das Schwabentum in der Branau in den vergangenen und kommenden Jahrzehnten Von Patrik Schwarcz-Kiefer 2020 publizierte ich einen Artikel über die ethnischen Tendenzen in 121 Gemeinden des Komitats Braunau in den vergangenen Jahrzehnten. Dank zweier Quellen kann man einen guten Überblick über die Tendenzen bekommen: Bei dem einen handelt es sich um „den Bericht des Innenministers über die statischen Daten

Karolingische Kolonisation in Westpannonien: Stunde Null in der Geschichte der Ungarndeutschen?

Von Stefan Pleyer Teil 1 Es stellt sich immer wieder die Frage, ab welcher Epoche oder historischem Ereignis soll man die Geschichte der Deutschen in Ungarn datieren. Erinnerungspolitische Anstrebungen gibt es im Kreise des zeitgenössischen Ungarndeutschtums genug: Anfang dieses Jahres, im Februar, startete die LdU das neue Projekt „Wanderschlüssel 2023” – im Rahmen dieser noblen Initative setzt sich der symbolische

Universität verzichtet auf Übernahme der Tamási-Schule / politischer Gegenwind wohl zu groß gewesen

Von Richard Guth Wie wir vorgestern berichtet haben (https://sonntagsblatt.hu/2024/03/06/universitaet-will-aron-tamasi-schule-uebernehmen-deutliche-kritik-an-uebernahmeplaenen/), hat die private Dénes-Gábor-Universität den Willen bekundet Schulträgerin der Áron-Tamási-Schule mit zweisprachigem Nationalitätengymnasium im 12. Stadtbezirk von Budapest zu werden. Zwei Tage danach verkündete die Uni in einer Pressemitteilung die Aufgabe dieser Pläne. Darin schreibt sie, dass man die Schulgemeinschaft nicht politischen Kämpfen aussetzen wolle. Die Hochschule bedankte sich bei den

Universität will Áron-Tamási-Schule übernehmen / deutliche Kritik an Übernahmeplänen

Von Richard Guth Seit einigen Tagen beherrscht den öffentlichen Diskurs im „Bergland” (12. Stadtbezirk von Budapest) die geplante Übernahme der Trägerschaft der Áron-Tamási-Schule mit zweisprachigem Nationalitätengymnasium. Ihre Ansprüche hat die 1992 als Hochschule gegründete Dénes-Gábor-Universität (ung. Gábor Dénes Egyetem) aus dem 11. Stadtbezirk von Budapest Ende Februar angemeldet. Die private Universität bietet schwerpunktmäßig Ingenieurs-, Informatik- und Wirtschaftsstudiengänge an. Das Landesschulamt

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