Aus der Seele gesprochen

Eine Ausstellung, die unter die Haut geht – Im Hessenpark erzählen Besucher bewegende Geschichten über Flucht, Vertreibung und Neuanfang. Von Pommern bis Ostpreußen, vom Sudetenland bis Aserbaidschan spiegeln ihre Worte Schmerz, Dankbarkeit und Hoffnung wider. Die lose gesammelten Stimmen verbinden Generationen – und zeigen: Heimatverlust kennt keine Grenzen. Lies weiter und lass dich berühren!

Grenzerfahrungen

Vor hundert Jahren entschied sich das Schicksal (Deutsch-) Westungarns – wissenschaftliche Studie* zu Ver- und Entflechtungen in der Region _____________________________________________ Von Richard Guth Ende Oktober fiel mir auf der Frankfurter Buchmesse eine Studie in die Hände, die vom renommierten hessischen Wissenschaftsverlag Harrassowitz, den ich erst dieses Jahr kennen lernen durfte, veröffentlicht wurde. Das Thema fand ich unter vielerlei Hinsicht interessant:

Der Zaun

Von Prof. em. Dr. Josef Bayer Der Schaflerhof, wohin wir im Jahre 1953 endlich einzogen, war für Kinder ein besonders guter Platz. Zwei flache, einander quer stehende lange Blöcke umarmten einen Hof. Seinen Namen erhielt die Siedlung von den ehemaligen Schafställen, aus denen mit der Zeit kleine Einzimmerwohnungen für Bergarbeiter abgespaltet wurden. Da Arbeiterfamilien in der Regel kinderreich waren, hatten

mein (ungarn-) deutschtum (35)

Ein ungarndeutsches Mädchen aus Hedjeß – Petra Folkmann-Papp (19) zu der Frage, was Ungarndeutschtum für sie ausmacht ______________________________________________________________ Ich heiße Petra Folkmann-Papp, bin 19 Jahre alt – ich wohne in Hedjeß/Hőgyész, die eine Großgemeinde ist und in Transdanubien, im Komitat Tolnau, liegt. Ihre Einwohnerzahl beträgt ungefähr 2800. Im Dorf leben zurzeit vier verschiedene Volksgruppen: Madjaren, Ungarndeutsche, Sekler und Romas. Die

Wie es angefangen hat. Heroische Jahre der Kolonisation von Kötsching/Kötcse (1700-1730)

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Teil 9 Die lange Reise hat die Reisenden seelisch sehr in Anspruch genommen, aber sie konnten die Missstände leicht ertragen, die Mehrheit war aus der jüngeren Generation, sehr Alte haben die Umsiedlung in eine Heimat selten unternommen. Häufig gab es Stimmungsumschwung unter den Mitfahrern, nicht selten sind welche von ihnen verstorben, die Leichen sollten auch

Von der Kollektivstrafe zur gesellschaftlichen Integration

Rubicon-Historikerrunde über die Geschichte der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg _________________________________________________________________ Von Richard Guth Am 28. Oktober 2021 veranstaltete das Budapester Rubicon-Institut unter Beteiligung renommierter Historikerinnen und Historiker eine Gesprächsrunde zur Geschichte der deutschen Minderheit nach 1945. Der Bogen reichte von dem Beginn des Leidensweges unserer Volksgruppe über die Zeit der Konsolidierung in den Sechziger und Siebziger Jahren bis zur

Bisher hat die Registrierung noch keine einzige Wahl beeinflusst

Ein Beitrag von Magdolna Csikós. Erschienen am 26. April 2022 auf dem Internetportal index.hu. Zweitveröffentlichung in deutscher Übersetzung mit freundlicher Genehmigung der Autorin und der Redaktionsleitung. Deutsche Übersetzung: Richard Guth „In den letzten zwei-drei Wochen (vor den Wahlen, R. G.) haben an die 2000 Menschen von der deutschen Wählerliste streichen lassen, weil sie es als wichtiger erachteten für eine Parteiliste

Zwei Nationalitäten, eine Region – wenn Slowaken und Deutsche gemeinsam feiern

Von Richard Guth „Es war so wie immer bei mir – ich habe nachts einen Traum gehabt. Gleich morgens rief ich alle Betroffenen an und schilderte meine Idee. Alle sagten zu, die Planungen konnten beginnen”, erinnert sich Zoltán Molnár. Der Traum bezog sich diesmal auf einen slowakisch-schwäbischen Ball – als Zeichen der Verbundenheit beider Nationalitäten. Molnár selbst ist Sinnbild für

Schule, Sprache, Vielfalt innerhalb der Gemeinschaft

LdU entsendet erneut eigenen Abgeordneten ins ungarische Parlament – Herausforderungen bleiben trotz deutlich gestiegener Zuwendungen bestehen Von Richard Guth Die meisten haben ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Parlamentswahlen erwartet – wie wir wissen, kam es anders und die Regierungspartei Fidesz konnte ihre Mehrheit sogar ausbauen, während das Oppositionsbündnis im Vergleich zu 2018, als die sechs Parteien zwar koordiniert, aber eigenständig antraten,

In der 24. Stunde – aus dem Anlass einer Veröffentlichung

Von Richard Guth Man trifft sich im Leben zweimal, pflegt man zu sagen, und tatsächlich tritt das hin und wieder ein. Auf unserer Partnerseite zentrum.hu des Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrums wurde über ein Buch berichtet, dessen Entstehen maßgeblich Maria Szorg-Thurn zu verdanken ist. Die 74-jährige Boschokerin begegnete mir vor einiger Zeit in einem anderen Kontext: Wir übernahmen aus einer regioneln

Zwischen Tradition und Erneuerung – zu Besuch beim Branauer Gastgewerbe

Von Richard Guth Man nähert sich dem Ziel der Reise. Autobahnausfahrt Surgetin/Deutschbohl, danach knapp zwei Kilometer Kreisstraße und man erreicht die Grenzen der Kreisstadt Deutschbohl in der Südbranau. Das Kellerdorf – nichts Ungewöhnliches in den deutschbewohnten Gemeinden Südungarns – erscheint auch hier als ein eigenständiger Ortsteil. „Neidhardt Vendégház” steht am schmucken Bau, davor noch Anzeichen reger Bautätigkeit – das Gästehaus

Erinnerungen eines Ungarndeutschen (Teil 6.1)

Von San.-Rat Dr. Johannes Angeli Vorwort So manches kann der Mensch erleben, wenn er über 80 Jahre alt wird, lebte er aber in den letzten acht Jahrzehnten, dann umso mehr. Umso mehr auch, wenn er als Auslanddeutscher vertrieben wurde und schließlich aus der DDR geflohen in der BRD wieder eine neue Heimat gefunden hat! Vor Jahren hat mein damals 12-jähriger

Das Erbe (4) – Balmazújváros-Deutschdorf will Traditionen erhalten

Von Richard Guth Mit Balmazújváros im Komitat Heiduckenboden-Bihar verbindet man nicht unbedingt die Präsenz von Deutschen beziehungsweise Deutschstämmigen. Weit im Osten gelegen gehört der Landstrich nicht zum Hauptsiedlungsgebiet der Deutschen in Ungarn. Dennoch zeugen bekannte(re) ungarndeutsche Ortschaften wie Ratka/Rátka und Karlsdorf/Károlyfalva im Nordosten und Wallei/Vállaj im Sathmarer Gebiet davon, dass die Siedlungstätigkeit nach der Vertreibung der Osmanen Ende des 17.

Emmerich Ritter ins Parlament gewählt

Nach Auszählung von knapp 99 % der Stimmen erreichte die Deutsche Liste 24.023 Stimmen, somit zieht Spitzenkandidat Emmerich Ritter erneut ins Parlament ein, als vollwertiger Abgeordneter der deutschen Gemeinschaft. Von den 31.128 registrierten Wählerinnen und Wählern gaben 77 % ihre Stimme ab, ein Anteil, der die Gesamtwahlbeteiligung von knapp 68 % um gut 10 % übertrifft. Die Redaktion des Sonntagsblattes

„Wir sind nicht so viel anders”

Deutschsprachiges Interview mit Dr. jur. Rozália Lakatos, Bürgermeisterin des mehrheitlich von Roma bewohnten Halmajugra ___________________________________________________ SB: Frau Dr. Lakatos, Sie sind von Roma-Herkunft, haben zwei Hochschulabschlüsse, sind unverheiratet, haben keine Kinder und leiten eine Gemeinde – dieser Lebensweg ist alles andere als gewöhnlich für eine Roma-Frau wie Sie, jedenfalls wenn man nach der öffentlichen Meinung geht – wie kam es

Der Preis des Mandats – Listenführer Emmerich Ritter im Kreuzfeuer öffentlicher Diskussionen

Von Richard Guth Einen selten gewordenen Schlagabtausch lieferten Mitte Februar – auf Ungarisch, wobei der LdU-Beitrag auf Ungarisch gepostet wurde – Landsleute auf der Facebook-Seite der Landesselbstverwaltung. Vorgestellt wurden im Post die Kandidaten der Deutschen Liste, allen voran die Kandidaten auf den ersten fünf Plätzen, mit Emmerich Ritter als Listenführer. Lassen Sie uns ein wenig durch die Kommentare stöbern. Wenn

Folgen Sie uns in den sozialen Medien!

Spende

Um unsere Qualitätsarbeit ohne finanzielle Schwierigkeiten weitermachen zu können bitten wir um Ihre Hilfe!
Schon mit einer kleinen Spende können Sie uns viel helfen.

Teilen:
Geben Sie ein Suchbegriff ein, um Ergebnisse zu finden.

Newsletter

Möchten Sie keine unserer neuen Artikel verpassen?
Abonnieren Sie jetzt!