DER JUNGE, DER EINE KOHLENGRUBE FAND

Es ist knapp über 50 Jahre her, dass eine Folge von Sagen, Märchen und überlieferten Erzählungen aus der Branauer (Komitat Branau) Region vom Leben der Bergleute erschien. Die Märchen der Branauer Bergleute wurden von Dr. Karl Vargha und Dr. Béla Rónai gesammelt und im Band “Der schlaue Bergmannsknappe” im Jahr 1973 vom Demokratischen Verband der Deutschen in Ungarn, Budapest herausgegeben. Die Erzählungen basieren auf dem alltäglichen Leben der Bergleute, deren Kampf gegen die Habgier und Sorgen und Freuden im Leben. Die Sagen wurden von Generation zu Generation weitergegeben, weitererzählt, folglich sind die für die nachfolgenden Generationen erhalten geblieben. Die Leser*innen

Mit Traditionellem Zukunft gestalten

Hajoscher Winzergenossenschaftsvorsitzender Stefan Knehr im Gespräch ________________________________________________________________________ SB: Die letzten anderthalb Jahre waren von der Corona-Pendemie gezeichnet. Welche Herausforderungen brachte das für die Hajoscher Winzer? SK: Die Pandemie hat die Winzerbetriebe vor große Herausforderungen gestellt. In Hajosch verkauft die überwältigende Mehrheit der Kellereien ihren Wein vor Ort – bei Weinproben und Veranstaltungen. Leider konnte man im vergangenen Jahr lediglich von

mein (ungarn-) deutschtum (34)

Dr. Christoph Kopp über die neuentdeckte deutsche Identität Ich komme nicht aus einer typisch donauschwäbischen Familie. Bei uns hat man zu Hause nicht mehr deutsch geredet, die Sprache ist mit den Großeltern/Urgroßeltern ins Grab gegangen. Von vielen Zeitgenossen habe ich dieselben Erfahrungen bezüglich ihrer Familien mitbekommen. Es gibt kaum reine deutschsprachige Lebensgemeinschaften mehr in Ungarn, Ausnahme bilden natürlich die Mischehen,

Das Erbe (3)

FUNDSACHE Guttenbrunn (Hydegkwth, Edekút)   Von David Lakner, erschienen in der zweitgrößten Wochenzeitschrift für Politik und Gesellschaft „Magyar Hang”, Ausgabe 19 vom 7. Mai 2021, Veröffentlichung in deutscher Übersetzung mit freundlicher Genehmigung des Autors. Deutsche Übersetzung: Richard Guth Ich war nie in Guttenbrunn, ungarisch Temeshidegkút, rumänisch Zăbrani. Die Zeit der Quarantänen hat es einem nicht wirklich ermöglicht, zu reisen, aber

Am Grab eines Märchenerzählers

Von P. Rieckmann, EDMÖ (Elternkreis Deutsche Muttersprache Ödenburg) Herbstlich milder Sonnenschein strahlte uns am Dienstag, den 19. Oktober 2021 um 17 Uhr auf dem Evangelischen Friedhof von Ödenburg/Sopron entgegen. Um das schmale Grabmal des Tobias Kern, das ursprünglich 1936 von der Ödenburger Ortsgruppe des Ungarländischen Deutschen Volksbildungsvereins (UDV) errichtet wurde, drängte sich eine Traube von ca. 40 Menschen. Vertreten waren

„Für mich ist die entscheidende Frage: Bleiben deutsche Jugendliche in der Republik Komi?“

Das Sonntagsblatt im Interview mit Sophia Feltsinger, der ehemaligen Vorsitzenden der russlanddeutschen Jugendorganisation WIR Das Interview führte Armin Stein. SB: Welche Position haben Sie innerhalb der russlanddeutschen Gemeinschaft gehabt? Beschreiben Sie bitte Ihr Tätigkeitsfeld. SF: Ich war Vorsitzende von „WIR“, der Jugendorganisation der Russlanddeutschen in der Republik Komi und Teilnehmerin der Tanzgruppe „Tanzkreis”. Als Vorsitzende habe ich vielfältige Projekte für

„Tief in meine Seele eingebrannt”

Zum Tode des Wirtschaftswissenschaftlers und ehemaligen Harvard-Professors Dr. János Kornai (1928-2021) veröffentlichen wir (online erstmalig) ein mit ihm geführtes SB-Interview aus dem Jahr 2015. Er möge in Frieden ruhen! _______________________________________________________________________ SB: Herr Professor, Sie sind an der Harvard University offiziell 2003 in den Ruhestand verabschiedet worden. In den Vereinigten Staaten gilt – im Gegensatz zur kontinentaleuropäischen Tradition – die Ernennung

Quo vadis Minderheitenpolitik?

Schicksalsfragen der Gemeinschaft am Vorabend des Wahljahres 2022 Von Armin Stein Vorwort Ich bin der Ansicht, dass ich dem werten Leser die Kontroversen, die die ungarndeutsche Gemeinschaft diesen Sommer in Aufruhr versetzt haben, nicht mehr vorstellen muss. Sollten Sie jedoch das Gefühl verspüren, noch nicht genug über die Feinheiten der „Causa Ritter” gelesen zu haben, kann ich Ihnen die ebenfalls

Ich empfinde es als ein Wunder

Der Beitrag ist erstmalig im Wochenblatt, der Zeitung der Deutschen in Polen, am 18. November 2020 erschienen. Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Chefredakteur Rudolf Urban Vor 30 Jahren wurde der deutsch-polnische Grenzvertrag geschlossen, vor 55 Jahren richteten die polnischen Bischöfe den historischen Brief an ihre deutschen Amtsbrüder. Über diese beiden bedeutenden Ereignisse in der deutsch-polnischen Nachkriegsgeschichte sprechen wir mit dem

Weise Entscheidung erwünscht

Von Dr. Jenő Kaltenbach In Deutschland wurde gerade gewählt, in Ungarn wird, hoffentlich, im nächsten Frühling gewählt. Ich beobachtete ganz genau, wie so eine Wahl im Mutterland abläuft. Nun es ist meines Erachtens so abgelaufen, wie es in einem liberalen Rechtsstaat ablaufen sollte. Jeder hatte ein Wahlprogramm, und sie haben dafür geworben. Es war bestimmt manchmal kontrovers, aber eine Schmutzkampagne

Wie es angefangen hat. Heroische Jahre der Kolonisation von Kötsching/Kötcse (1700-1730)

Von Professor Dr. Zoltán Tefner Teil 5 Bei den zwei Urheimaten der in Kötsching niedergelassenen Siedler handelt es sich um einzelne Regionen im Land Hessen, die an sich nicht durch Verwaltungs- oder natürliche Grenzen voneinander getrennt waren. Eine Urheimat ist das Gebiet um den Vogelsberg. Dieser Landesteil liegt in Nord- bzw. Oberhessen und umschließt ein Gebiet von 150 km (von

mein (ungarn-) deutschtum (33)

Verbundheit in zwei Richtungen – Szabolcs Bárdos-Blatt (23) über Wurzeln, Treue und Identität Meine Identität war lange Zeit nicht klar, auch jetzt entwickelt sie sich noch. Obwohl ich immer wusste, dass ich über einen deutschen Hintergrund verfüge, war diese Tatsache ein schwieriger Punkt für mich. Warum? Lassen Sie mich das bitte erklären! Meine Mutter ist eine Ungarin, die aber Siebenbürger

Parteien im Bundestag zu den deutschen Minderheiten

Von Armin Stein Alle vier Jahre finden in der Bundesrepublik Deutschland Bundestagswahlen statt, dieses Jahr ist es heute, am 26. September soweit. Entschieden wir dabei nicht nur, wer Kanzler für die nächsten vier Jahre wird, es wird auch über die Ausrichtung, die Schwerpunkte und Ambitionen der deutschen Bundespolitik entschieden. Dieses Jahr scheint das Rennen sehr knapp zu sein, nach mehreren

A pissl Schmonzl mit Georg Ritter

Die Geschichte einer Symbiose Von Richard Guth Der Begriff „smonca“ ist auf das jiddische „S(c)hmonze“ zurückzuführen und bedeutet „Geplauder“, wie die Moderatorin uns erklärt. Aber dennoch soll es nach der Gastgeberin, Gabriella Dohi, um wichtige Dinge gehen: in erster Linie um das Jüdischsein. „Smonca“ ist ein PodcastFormat des Mazsike, des Ungarisch-Jüdischen Kulturvereins (Magyar Zsidó Kulturális Egyesület), der 1989 als erste

Unser heiligstes Erbe

Im Gespräch mit dem Motor deutscher Traditionspflege in Werischwar/Pilisvörösvár, Szabolcs Zsámboki, anlässlich des Internationalen Eucharistischen Kongresses SB: Szabolcs, wer hat die Teilnahme der Werischwarer Gemeindemitglieder am Interntionalen Eucharistischen Kongress organisiert? SZZS: Die Organisation übernahmen Kantor György Szaturi und Balázs Tóth, der Leiter der Werischwarer Streichkapelle. SB: Wieviele Gläubige haben beim Eucharistischen Kongress Werischwar vertreten und was weiß man über sie?

Besiedlung des pannonischen Raumes im 18. Jahrhundert – Historikertagung in Wudersch/Budaörs

Bei der Historikertagung am 11. September im Heimatmuseum von Budaörs (Wudersch), veranstaltet von der Deutschen Kulturgemeinschaft Budaörs/Wudersch e. V., der Jakob Bleyer Gemeinschaft e. V. und dem Heimatmuseum Wudersch unter dem Titel „Vor 300 Jahren – deutsche Ansiedlung im Ofner Bergland (1721-2021) vor 80 Jahren – schicksalshafte Volkszählung und ihre Folgen für die Ungarndeutschen (1941-2021)“, wurden folgende Vorträge an die

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