’Dutch democracy’: die Deutschamerikaner als Spielveränderer bei den US-Wahlen 2024?

5. November 2024, eine Kleinstadt in Pennsylvania, USA: Schwarze, puritanische, auf jegliche Modernität verzichtende Pferdekutschen häufen sich vor dem örtlichen Wahllokal. Fromm und einfach gekleidete, an das 19. Jahrhundert erinnernde Menschen steigen aus ihren bescheidenen Gefährten, um ihre Stimme für ihren bevorzugten Kandidaten bei der aktuellen US-Präsidentschaftswahl abzugeben.

Neue Wege finden

Bohler Grundschullehrerin Anita Müller im Sonntagsblatt-Gespräch ___________________________________ SB: Frau Müller, Sie stammen aus Haschad/Hásságy, einem kleinen Dorf in der Branau und leiten eine Kulturgruppe – was hat Sie motiviert diese Aufgabe anzunehmen? AM: Das war mir keine Frage. Seit meiner Kindheit war ich im Dorfleben, dank meiner Eltern und meiner Oma, immer aktiv dabei, egal ob wir tanzten, sangen oder

Traditionen weitergeben – aber wie?

Martin Szanyi hat das Blaufärberfestival besucht und beschreibt seine Eindrücke _______________________________________ Von Martin Szanyi Zum 23. Mal fand das Großnaarader Blaufärber-Landesfestival statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung im Branauer Großnaarad/Nagynyárád stand die Modeschau „Wunder der Blaufärberei”. Damen- und Herrenbekleidung in traditionellem und modernem Stil. Die andere Hauptattraktion war die Blaufärberei von Johann Sárdi (1920-2017), die bei freiem Eintritt besichtigt werden konnte.

Viktor Guszmann und der „Erste Gau-Ball der Schwäbischen Türkei“ in Fünfkirchen (1939)

Von Krisztina Kaltenecker Der ungarndeutsche Rechtsanwalt Viktor Guszmann galt im Nachkriegshessen etwa bis Ende der 1950er Jahre als einer der bekanntesten Sozialingenieure und Ethnomanager der Heimatvertriebenen. Doch welche sozialpolitischen Ansichten und Tätigkeiten formten ihn zum Experten der auf die Landschaft bezogenen Gesellschaftsverbesserung? Um diese Frage zu beantworten, wird in der vorliegenden Personalia Viktor Guszmanns minderheitenpolitische Karriere in Südungarn 1933 –

Keine Hollywood-Story

Wie die Zufälle so wollen: Ich bin im Facebook auf einen Nachfahren geflohener Ungarndeutscher gestoßen, der einen Post kommentierte. Und siehe: Frank Hirschinger widmet sich nach seinem eigenem Bekunden seit seiner Kindheit und Jugend der Erforschung seiner Familiengeschichte. Daraus soll ein mittlerweile über 500 Seiten umfassendes Werk geworden sein (zumeist eigener Text, aber auch eingestreute Reproduktionen von Dokumenten, Fotos und

Wer noch dageblieben ist

Erlebnisse einer ungarischen Gelehrtengruppe in Siebenbürgen ________________________________ Von Lajos Káposzta Wenn wir an die Siebenbürger Sachsen denken, fällt uns eine mystische, mittelalterliche Welt ins Auge: Märchenhafte Landschaft, Kirchenburgen, wunderbare, bürgerliche Trachten und ein besonderer Dialekt. Die Sachverständigen behaupten mit einem traurigen Winken: „Leider schon vorbei, alle nach Deutschland ausgewandert!“ Ja, ihre Zahl ist wirklich geschrumpft: etwa 10.000 Seelen in der

Zurück zu den Wurzeln? – Umweltschutz einst und heute

Von Ibolya Lengyel-Rauh Heutzutage redet man viel mehr über Umweltschutz und Klimawandel, da wir über unsere Zukunft besorgt sind, ob wir eigentlich eine Zukunft haben werden oder ob die Welt untergeht. Aber dieses Thema war nicht immer so wichtig wie heute. Unsere Vorfahren kannten den Begriff Umweltschutz und Klimawandel überhaupt nicht, aber warum? – Hier stellt sich die Frage. In

Steh dazu! Aber doch nicht auf Ungarisch, oder?

Von Richard Guth „Jugendliche ansprechen, aber wie?” Diese Frage stellte sich die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen im Vorfeld der Nationalitätenwahlen 2024. Die Wahlen sind Anfang Juni gelaufen, das Ergebnis steht fest. Der Leser stellt daher zu Recht die Frage, wieso uns die Modalitäten der Wahlkampagne nach der gelaufenen Wahl noch beschäftigen sollen?! Die LdU hat Ende 2023 ein Projekt gestartet. Ziel

Das Leben dem Lehren zu widmen

Kroisbach/Fertőrákos gedenkt seines ehemaligen Schulleiters Johann Fuchs (1902-1973) _____________________________________ Von Ágoston Frank* „Homines dum docent discunt.“ (Seneca) Die Kirche und die Schule: Für viele Jahrhunderte funktionierten diese Orte oft als alleinige Wissensvermittler für die Individuen. Sprachen, Geschichten und Glaube wurden hier erzählt mit der Absicht, die Perspektive des Einzelnen zu erweitern und seine Weltanschauung nachhaltig zu prägen. Obwohl die Bezeichnung

Krieg und Vertreibung aus der Sicht eines ungarndeutschen Mädchens

Buchbesprechung: Christian Sohns Graphic Novel „Kirschblüten aus Harkau“ _________________________________________ Von Krisztina Kaltenecker Gegenwärtig genießen Graphic Novels sowohl im Kreise der Lehrkräfte als auch der Schülerschaft eine wachsende Beliebtheit. Die Graphic Novel (auf Deutsch Comicroman oder grafischer Roman) ist zwar ein Format, das Bilder mit Worten kombiniert, trotzdem ist es nicht mit herkömmlichen Comics zu verwechseln. Dies liegt insbesondere zum einen

Ti Zeit zu sen, ter wos mr is

Von Robert Becker Wos es mr well, tes muß mr scho selwr wess, sounst maant mr jo kroot, taß mr kern sou tanzt, wi ti anen pfeiwe. Wos mr net kenne, is noch a ‘s woate, pis vleicht aans oukit, wu es es triwehiekeht. Selpst noch, we mr sou wenich Zeit hot wi heintsetooks, terf mr net ouhne de Ketange

Im Trubel der Geschichte (Teil 2)

Erinnerungen eines Heimatvertriebenen aus Wudersch _________________________________ Bearbeitet von Martin Szanyi Diese Zeilen geben Einblick in das Leben eines Mannes, der die Wechselfälle des 20. Jahrhunderts miterlebt hat. Es ist interessant zu beobachten, wie sich Kindheitserinnerungen mit rückblickenden Momenten des Erwachsenwerdens vermischen.  Geschichte nicht aus der Vogelperspektive, sondern Momente der Selbstfindung oder eben auf dem Fußballplatz! Diese Ausschnitte aus seinem Leben

Wenn der Franzl nur noch Feri heißen kann

Es wäre an der Zeit zu unseren deutschen Vornamen zu stehen _________________________________ Von Richard Guth Ich muss mich bei all denjenigen entschuldigen, die meinen, ich meckere auch in diesem zweiten Beitrag nur über Anomalien des Sprachgebrauchs. Ja, stimmt, aber ich kann es leider nicht anders. Ich möchte hier auf etwas eingehen, das mich in letzter Zeit wieder intensiv beschäftigt hat.

Ein Leben für Sprache und Identität in der Schule

Im Gespräch mit der Katharina-Kreisz-Preisträgerin Monika German-Götz aus Sende/Szendehely _____________________________________ SB: Sie haben letztes Jahr den Katharina-Kreisz-Preis erhalten? Wie fühlten Sie sich, als Sie davon erfahren haben? MGG: Natürlich hat es mich sehr berührt, dass mein Vorgesetzter mich für den Preis nominiert und auch dadurch meine jahrzehntelange Arbeit anerkannt hat. Ich habe die Namensgeberin des Preises gleich zu Beginn meiner

Was ist los in Schambek?

Umgestaltung einer Gedenkparzelle sorgt für Unverständnis / Selbstverwaltung und Kirchengemeinde spricht von notwendigem Schritt ____________________________________________________ Von Richard Guth Eine besorgte Nachricht erreichte Anfang der Woche die Redaktion des Sonntagsblattes: Die vor 34 Jahren durch Spenden von Heimatvertriebenen errichtete Gedenkparzelle in einem der acht Friedhöfe von Schambek/Zsámbék mit Grabsteinen, die altdeutsche (gotische) Inschriften enthalten, werde in einer Nacht- und Nebelaktion aufgelöst,

Bewegte Zeiten

Traditionelle Wuderscher Historikertagung beschäftigt sich mit der Tätigkeit des Volksbildungsvereins  ___________________________________ Von Harald Diehl Am 21. September veranstaltete die Deutsche Kulturgemeinschaft Wudersch in Zusammenarbeit mit der Jakob – Bleyer Gemeinschaft e.V. und dem Jakob-Bleyer Heimatmuseum die schon alljährlich zur Tradition gewordene Historiker-Tagung, die heuer unter dem Titel „Vor hundert Jahren (1924-2024): Gründung und Zulassung des Ungarländischen Deutschen Volksbildungsvereins“ stattfand. Die

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