DER JUNGE, DER EINE KOHLENGRUBE FAND

Es ist knapp über 50 Jahre her, dass eine Folge von Sagen, Märchen und überlieferten Erzählungen aus der Branauer (Komitat Branau) Region vom Leben der Bergleute erschien. Die Märchen der Branauer Bergleute wurden von Dr. Karl Vargha und Dr. Béla Rónai gesammelt und im Band “Der schlaue Bergmannsknappe” im Jahr 1973 vom Demokratischen Verband der Deutschen in Ungarn, Budapest herausgegeben. Die Erzählungen basieren auf dem alltäglichen Leben der Bergleute, deren Kampf gegen die Habgier und Sorgen und Freuden im Leben. Die Sagen wurden von Generation zu Generation weitergegeben, weitererzählt, folglich sind die für die nachfolgenden Generationen erhalten geblieben. Die Leser*innen

Das Erbe (4) – Balmazújváros-Deutschdorf will Traditionen erhalten

Von Richard Guth Mit Balmazújváros im Komitat Heiduckenboden-Bihar verbindet man nicht unbedingt die Präsenz von Deutschen beziehungsweise Deutschstämmigen. Weit im Osten gelegen gehört der Landstrich nicht zum Hauptsiedlungsgebiet der Deutschen in Ungarn. Dennoch zeugen bekannte(re) ungarndeutsche Ortschaften wie Ratka/Rátka und Karlsdorf/Károlyfalva im Nordosten und Wallei/Vállaj im Sathmarer Gebiet davon, dass die Siedlungstätigkeit nach der Vertreibung der Osmanen Ende des 17.

Emmerich Ritter ins Parlament gewählt

Nach Auszählung von knapp 99 % der Stimmen erreichte die Deutsche Liste 24.023 Stimmen, somit zieht Spitzenkandidat Emmerich Ritter erneut ins Parlament ein, als vollwertiger Abgeordneter der deutschen Gemeinschaft. Von den 31.128 registrierten Wählerinnen und Wählern gaben 77 % ihre Stimme ab, ein Anteil, der die Gesamtwahlbeteiligung von knapp 68 % um gut 10 % übertrifft. Die Redaktion des Sonntagsblattes

„Wir sind nicht so viel anders”

Deutschsprachiges Interview mit Dr. jur. Rozália Lakatos, Bürgermeisterin des mehrheitlich von Roma bewohnten Halmajugra ___________________________________________________ SB: Frau Dr. Lakatos, Sie sind von Roma-Herkunft, haben zwei Hochschulabschlüsse, sind unverheiratet, haben keine Kinder und leiten eine Gemeinde – dieser Lebensweg ist alles andere als gewöhnlich für eine Roma-Frau wie Sie, jedenfalls wenn man nach der öffentlichen Meinung geht – wie kam es

Der Preis des Mandats – Listenführer Emmerich Ritter im Kreuzfeuer öffentlicher Diskussionen

Von Richard Guth Einen selten gewordenen Schlagabtausch lieferten Mitte Februar – auf Ungarisch, wobei der LdU-Beitrag auf Ungarisch gepostet wurde – Landsleute auf der Facebook-Seite der Landesselbstverwaltung. Vorgestellt wurden im Post die Kandidaten der Deutschen Liste, allen voran die Kandidaten auf den ersten fünf Plätzen, mit Emmerich Ritter als Listenführer. Lassen Sie uns ein wenig durch die Kommentare stöbern. Wenn

Schicksalsträchtige Wahlen – auch für die ungarländische deutsche Nationalität!

Von Dr. Koloman Brenner (Jobbik), MdP, Parlamentsvizepräsident Es ist allgemein bekannt, dass eine Änderung des Wahlgesetzes im Jahre 2011 für die 13 anerkannten Nationalitäten den Erwerb eines Vorzugsmandats oder die Entsendung eines Fürsprechers ins Parlament ermöglichte. Die 13 Landesselbstverwaltungen haben das Recht, vor den Wahlen jeweils eine eigene Liste zu stellen – dies verhinderte Fidesz jetzt im Falle der Landesselbstverwaltung

„Historische Ergebnisse und Fortschritte erzielt” – Im Gespräch mit dem Listenführer der Deutschen Liste, Emmerich Ritter

SB: Herr Ritter, vor den kommenden Parlamentswahlen im Frühjahr haben Sie Bilanz über Ihre Tätigkeit in der vergangenen Wahlperiode gezogen und darüber Ihren Wählern beziehungsweise der Vollversammlung der Landesselbstverwaltungen Bericht erstattet. Worüber haben Sie berichtet, welche wichtigen Ereignisse und Entwicklungen der letzten Jahre haben Sie dabei hervorgehoben? ER: Neben der ausführlichen Berichterstattung bei den Vollversammlungen der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen über

Wie es angefangen hat. Heroische Jahre der Kolonisation von Kötsching/Kötcse (1700-1730)

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Teil 8 Die soziale Explosion war im Winter von 1722/23 in Hessen so groß, dass die Auswanderung nicht verhindern werden konnte. Man konnte die Leute nicht zurückhalten und tatsächlich verließen sie Deutschland mit oder ohne Genehmigung, mit oder ohne Familie, nach der Entlastung aus dem Militärdienst oder als Fahnenflüchtlinge, als Unschuldige oder als ehemalige Straffällige.

WAHLEN 2022 – Nationalitätenpolitische Vorstellungen der Parteien

Parteienbündnis Fidesz-KDNP Trotz intensiver Bemühungen (digital, telefonisch) ist es dem Sonntagsblatt wie vor vier Jahren nicht gelungen Partei- oder Regierungsvertreter zu einer programmatischen Stellungnahme zu bewegen. Entsprechende Anfragen blieben nahezu unbeantwortet. Das letzte Wahlprogramm von Fidesz-KDNP stammt aus dem Jahre 2010, der zugehörige Link funktioniert aber nicht mehr. Oppositionsbündnis „Vereinigt für Ungarn” Ungarn ist gemeinsame Heimat aller Nationalitäten – das

Schwaben oder nicht Schwaben? – das ist hier die Frage

Von Dr. Beate Márkus Am 28. Mai erschien auf der populären Jugendseite Svung ein Post mit einem Zitat des Historikers Béla Bellér, wonach „Schwaben wurden sie [die Deutschen in Ungarn – B. M.] in erster Linie nicht genannt, weil ein Teil von ihnen aus dem Schwabenland stammt, sondern wegen der Tatsache, dass die Gebiete südlich von Ofen/Buda von den schwäbischen

„Das Mandat ist Ausdruck einer Instrumentalisierung der Gemeinschaft“

Initiator der Petition gegen Emmerich Ritters Nominierung, Johann Weiss, im SB-Gespräch „Emmerich (Imre) Ritter gehört dem ungarischen Parlament seit 2014 als Anwalt der Nationalitäten und seit 2018 als Abgeordneter der Nationalitäten mit vollem Mandat an. Er war bis 2018 Mitglied der FIDESZ, damals hat er seine Parteimitgliedschaft nach einem Skandal formell aufgegeben. Doch Mitte 2021 schrieb die Wochenzeitung MAGYAR NARANCS

In einer Welt der schönen Bilder

Von Richard Guth Vieles misst sich in einer durchmedialisierten Welt an dem Zuspruch der Zeitgenossen in den sozialen Medien mit Hilfe von Likes, Emojis und Kohorten. Man kann mit Hilfe der kleinen Symbole dutzende, wenn nicht hunderte Formen des jeweiligen Gemütszustands vermitteln, so dass jeder weiß, wie einem zumute ist (oder zu scheinen mag). Ganz beliebt sind die Daumen-hochs, Likes

Betrachtungen zu dem Buch von Nikolaus Tullius: Erinnerungen eines Banat-Kanadiers

Von Dr. Hans Dama Die Entscheidungen und die Entschlossenheit, seine persönlichen Lebenserfahrungen an die Öffentlichkeit zu tragen, erfordert (den?) Mut des Verfassers. Nikolaus Tullius, Jahrgang 1935, tat dies wiederholt, diesmal in seinem neuen Buch Erinnerungen eines Banat-Kanadiers, der bereits in seinem in drei Sprachen (deutsch, englisch, rumänisch) erschienenen Buch „Vom Banat nach Kanada“ 2011 (dt. und engl.) bzw. 2013 in

„Wir wollten nur eine Geschichte erzählen” – Im Gespräch mit Filmregisseur Attila Szász (Ewiger Winter)

Von Richard Guth „Es fing so an: Ich habe mich mit Drehbuchautor Norbert Köbli zusammengesetzt und überlegt, was als Nächstes folgen könnte. Der Filmfonds „Filmalap” hat ein anderes Projekt unterstützt und dann sagte Norbi, dass er eine Filmnovelle von János Havasi (Lánykák, az idő eljárt, R. G.) in der Schublade habe, die man verfilmen könnte”, erzählte der Regisseur Attila Szász

Ein Spiegelbild? – LdU-Wahlplakat unter der Lupe

Von Richard Guth Allen voran die positive Botschaft: Auf dem Wahlflugblatt, neudeutsch Wahlflyer, der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen steht Deutsch an erster Stelle oder frei nach dem auch im Kreise der Ungarndeutschen von vielen geachteten deutschstämmigen Ex-US-Präsident Donald J. Trump „German first“. Eine wichtige Aussage, wenn man an den massiven Sprachverlust der letzten Jahrzehnte denkt – Deutsch ist wichtig für uns,

„Wir sind Namibier, die Deutsch sprechen. Und wegen der Kultur doch mehr”

Auslandsdeutsche des Jahres Sybille Moldzio im SB-Gespräch Von Richard Guth Es begann mit einer E-Mail, worin die Radiomoderatorin zur Wettbewerbsteilnahme aufgerufen wurde. Der Wettbewerb selbst fand zum dritten Mal statt, aber für den Neuling stellte die Beteiligung eine „Teamleistung” dar, denn die besagte Radiomoderatorin war „lediglich” das Gesicht eines Teams. Die Rede ist vom Wettbewerb „Auslandsdeutsche des Jahres 2021”, das

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