Von Stefan Pleyer
„Es ist nicht alles ohne Grund, was umgeht in Volkes Mund”- mahnt die alte, bekannte Redewendung, dass die ungeschriebenen Erzählungen und Geschichten in vielen Fällen über einen Informationswert verfügen. In der Zeit der klassischen Geschichtsschreibung galt für eine lange Zeit die Devise: Was nicht niedergeschrieben wurde, ist auch überhaupt nicht passiert. Tragischerweise brachte das 20. Jahrhundert eine zuvor eher negligierte Fundgrube, nämlich die Erzählungskraft der epochalen Katastrophen
Wie die Zufälle so wollen: Ich bin im Facebook auf einen Nachfahren geflohener Ungarndeutscher gestoßen, der einen Post kommentierte. Und siehe: Frank Hirschinger widmet sich nach seinem eigenem Bekunden seit seiner Kindheit und Jugend der Erforschung seiner Familiengeschichte. Daraus soll ein mittlerweile über 500 Seiten umfassendes Werk geworden sein (zumeist eigener Text, aber auch eingestreute Reproduktionen von Dokumenten, Fotos und Statistiken), erst einmal für den privaten Gebrauch.
Buchbesprechung: Christian Sohns Graphic Novel „Kirschblüten aus Harkau“
_________________________________________
Von Krisztina Kaltenecker
Gegenwärtig genießen Graphic Novels sowohl im Kreise der Lehrkräfte als auch der Schülerschaft eine wachsende Beliebtheit.
Die Graphic Novel (auf Deutsch Comicroman oder grafischer Roman) ist zwar ein Format, das Bilder mit Worten kombiniert, trotzdem ist es nicht mit herkömmlichen Comics zu verwechseln. Dies liegt insbesondere zum einen durch die meist komplexeren und längeren Handlung und zum anderen
Von Robert Becker
Wos es mr well, tes muß mr scho selwr wess, sounst maant mr jo kroot, taß mr kern sou tanzt, wi ti anen pfeiwe. Wos mr net kenne, is noch a ‘s woate, pis vleicht aans oukit, wu es es triwehiekeht.
Selpst noch, we mr sou wenich Zeit hot wi heintsetooks, terf mr net ouhne de Ketange sei, wie es mr well leep, un af tere Frooch,
Im Gespräch mit der Katharina-Kreisz-Preisträgerin Monika German-Götz aus Sende/Szendehely
_____________________________________
SB: Sie haben letztes Jahr den Katharina-Kreisz-Preis erhalten? Wie fühlten Sie sich, als Sie davon erfahren haben?
MGG: Natürlich hat es mich sehr berührt, dass mein Vorgesetzter mich für den Preis nominiert und auch dadurch meine jahrzehntelange Arbeit anerkannt hat. Ich habe die Namensgeberin des Preises gleich zu Beginn meiner Laufbahn kennen gelernt, sie hat als Fachinspektorin meine Klasse einmal
Von Richard Guth
Quetsch ma zsamm – das ist mehr als Programm, das ist Lebensgefühl. Nicht anders war es bei Hans (János) Kéri, einem mütterlicherseits aus einer Schwabenfamilie stammenden Harmonikaspieler aus Harast/Dunaharaszti, der zuletzt auf einer Veranstaltung der Saarer Kapelle „Klani Hupf” die Anwesenden unterhielt. Durch Wanderungen in den Alpen traf der studierte Maschinenbauingenieur auf Frühschoppen und Feste, wo er die steirische Harmonika Quatschn näher kennen lernte. Der Anstoß sei,
Das Beispiel der geretteten Murgauer/Marger Kirche zeigt, dass zivilgesellschaftliches Engagement Früchte tragen kann.
__________________________________________________
Von Richard Guth
„Alles begann 1998 – in diesem Jahr sind wir nach Murgau (Marge)/Murga gekommen. Mein Mann spielte dann irgendwann in der 1796 erbauten Kirche Orgel und entdeckte dabei Risse. Daraufhin haben wir den Architekten Johann Krähling, Daniel Krählings Bruder, gebeten, sich der Sache anzunehmen. Es wurden Messungen durchgeführt, danach begann ein mehrjähriger Prozess”, erinnert
Mundartinitiative aus Nadwar bereitet sich auf drittes Treffen vor / einschneidende Veränderungen beim Mundartgebrauch seit der Wendezeit
__________________________________
Von Richard Guth
„Die Idee des Mundarttreffens kam von Ladislaus Leirer, er ist der Initiator unserer Veranstaltung, ein gebürtiger Nadwarer. Als er mich über seine Pläne informierte, bot ich ihm meine Hilfe an. Als Regionalbüroleiterin habe ich gute Kontakte zu anderen Regionen. Die Mundartforschung interessiert mich schon seit langem und ich verfolge
Von Robert Becker
Ti Täk, wu mr to in Ungan nuch Schwowe woan, sen vepei. Wenn ich em treißich Joah äldr wär, tät ich vleicht a nimmi leep, owr noch häd ich als ksocht: „Wos wellt er mit ten Unganteitsch, ich sen en Schwop.“ – Tes häd ich selpst noch ksocht, wenn ich ‘s tomols aa kewesst hätt, taß ich jo kan Schwop net sen, wal ich mei Opstammung nooch
Sohn heimatvertriebener Badeseker Werner Szugfil über Herkunft, Heimatverbundenheit und Familienverbindungen
__________________________________
Von Richard Guth
„Also um den ersten Teil der Frage zu beantworten: Ja, ich bin stolz auf meine Stadt Schwerte: Hier bin ich geboren, hier werde ich sterben. Hier bin ich 1956 geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe viele Freunde hier und in der nächsten Umgebung, habe hier geheiratet und mein Bruder, der Letzte aus dem engsten Familienkreis, lebt
Filmemacher Udo Pörschke über Wurzeln, sein Verhältnis zum Ungarndeutschtum und geplante Filmprojekte
________________________________________
Von Richard Guth
„Der Grundgedanke hinter der Trilogie „Heimatlos”, „Lissi” und „Ein Franke lernt Polka” war folgende: Bislang waren die Themen „Kulturpflege und Vertreibung“ dominant, nun sollte ein Film entstehen, der sich mit dem Thema „Gegenwart und Zukunft der Ungarndeutschen“ beschäftigt. Dabei ging es eigentlich um Anfragen seitens von Ungarndeutschen, die sich jenseits üblicher Themen einen Blick
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Vor einigen Jahren, als ich in der Budapester Ortsgruppe der GJU tätig war, wurden wir von Ágnes Sós (Regisseurin des Films) kontaktiert, um an den Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm teilzunehmen. Wir waren mitten in den Vorbereitungen für unsere Aktion, bei der wir am TrachtTag in der Budapester Innenstadt Informationsblätter über das Ungarndeutschtum verteilen wollten. Diese Aktion von uns kommt auch im Film vor. Das ist aber nur