Im Gepäck der etwa 2,5 Millionen der in den letzten rund dreißig Jahren in die Bundesrepublik eingewanderten (Spät-)Aussiedler aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion befand sich ein großes immaterielles Erbe. Dieses war nicht auf alle gleichermaßen verteilt, bei dem einen mehr, bei der anderen weniger spürbar und ist immer weniger geworden. Es handelt sich dabei um die mitgebrachten »russlanddeutschen« Dialekte. Was sind das für Dialekte und wer spricht sie noch?
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Von Richard Guth
Der Anblick des enzyklopädieartigen Buches ließ bei mir, dem Buchliebhaber, das Herz höher schlagen. Knapp 600 Seiten und ein stattliches Gewicht von deutlich über einem Kilo – es geht um Zoltán Biharis „Mi, svábok”*, das in Kürze auch in deutscher Sprache erscheinen soll! Und nicht nur das: Band 2 mit weiteren Ortschaften ist im Sommer erschienen.
Es ist wahrlich nicht einfach, über ein Buch zu schreiben, in
Buchpräsentation und Filmaufführung in Bonnhard
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Von Anna Türberger
Die deutsche Minderheit in Ungarn durfte als Kollektiv erst mit einer Verspätung von Jahrzehnten das eigene Trauma aufarbeiten können: Zwar wurde die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg in den frühen 1980ern wieder auf die öffentliche Agenda gesetzt, mit der Verschleppung oder wie es bekannter heißt „Malenkij Robot” durfte sich jedoch die Öffentlichkeit und die Community, also die Gemeinschaft selbst
Hohe Auszeichnung für die Wetschescher Nachtigallen
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Von Richard Guth
Der Verband der Ungarischen Chöre, Kapellen und Volksmusikensembles (KÓTA) hat Ende Januar am Tag der Ungarischen Kultur eine Formation geehrt, die ich noch aus DNG-Zeiten kenne. Von Anfang an dabei ist Chorleiterin Monika Gombár-Fazekas, ebenfalls Absolventin des Deutschen Nationalitätengymnasiums Budapest. Ich sprach mit ihr anlässlich der Auszeichnung durch den Landesverband.
Monika erinnert sich so an die Anfänge: „1994 wurde der
Der Hauptpreis beim Wettbewerb „Blickpunkt” ging dieses Jahr nach Harast
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Von Richard Guth
Ein Bild aus Harast/Dunaharaszti machte dieses Jahr das Rennen beim ungarndeutschen Fotowettbewerb „Blickpunkt”. Gezeigt werden zwei junge Männer, Martin Mannheim und Blasius (Balázs) Gyöngyösi, die eine Statue des heiligen Johannes Nepomuk in einem Boot auf der Schorokscharer Donau herumtragen. Die Prozession beginnt jedes Jahr vor der örtlichen Pfarrkirche St. Stephan und führt durch Straßen und Plätze
Im Gespräch mit Kunsthandwerkerin Maria Trautman aus Jink/Gyönk
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Von Balázs Szabó
Sticken ist ein Handwerk mit Tradition und erfordert Sinn für Qualität und Gestaltung. Die Aussichten sind aber leider düster, was die Zukunft der Stickerei angeht. Wir haben mit der Sonntagsblatt-Leserin Maria Trautman gesprochen, einer Frau mit Leidenschaft für diese wunderbare Tradition.
Kalotscha-Stickerei und Wandmalerei mit bunten Blumen sind weithin bekannt und werden oft als ungarische Volkskunst angesehen. Für
Von Richard Guth
Ein junger Mann kniet mit dem Schleifpapier hinter einem Grab. Die Grabinschrift ist gut lesbar, sie ist in deutscher Sprache. Die Story dahinter lieferte das regionale Blatt „Kisalföld”. Auch das Sonntagsblatt ging der Sache nach und sprach mit dem jungen Freiwilligen, der einen deutschen Namen trägt: Gregor Wagenhoffer.
Nach eigenen Angaben interessiert er sich seit seiner Kindheit für Geschichte. Für ihn seien die Werte, der Glaube, die
Von Katharina Kilzer
Mit einem Zitat des Gedichtes „Einst und Jetzt“ (1829/30) von Nikolaus Lenau wurde am 6. Oktober im Festsaal des Bezirksmuseums Josefstadt stattgefundende Veranstaltung „Lenau- vor 220 Jahre im Banat geboren: „Möchte wieder in die Gegend…“ (Wo ich einst so selig war…“) eingeleitet. Die Veranstalter waren die Banater Schwaben Österreichs, die Jakob-Bleyer Gemeinschaft Ungarn und die Landsmannschaft der Banater Schwaben in Deutschland.
Zahlreiche Gäste und Teilnehmer aus Österreich,
Von Stefan P. Teppert
Der Historiker und Studiendirektor i. R. Ingomar Senz gehört noch zur sog. Erlebnisgeneration. Er wurde 1936 in Filipowa in der Batschka geboren, heute Provinz Woiwodina in Serbien, und ist Verfasser diverser Bücher über die Donauschwaben, zuletzt erschien als krönender Abschluss sein Geschichtswerk „Rückkehr ins Sehnsuchtsland“, in dem er die Etappen der Integration der Donauschwaben in der deutschen Nachkriegsgesellschaft behandelt, von denen er jeden Schritt selbst miterlebt
Erstes Treffen der Stifolder in Nimmesch – Aniko Mezei-Kramm erzählt über die Hintergründe der ersten Zusammenkunft
Von Richard Guth
„Der Grundgedanke, den Nachkommen der Stift Fuldaer Auswanderer ihre Herkunft bewusst zu machen, kommt von Herrn Wendelin Priller aus Rasdorf, Mitglied des Stiffulder Freundeskreises im Landkreis Fulda. Die Idee des Treffens der Stiffoller Dörfer aus der östlichen Branau kam von mir. Vertreten waren mit einem Stand die Stiffoller Dörfer Bawaz/Babarc, Feked,
Mit der Dialektwörterbuchautorin Judit Endrész aus Ratka im Gespräch
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SB: Frau Erdész, Sie haben heuer ein Mundartwörterbuch herausgebracht – wer war Ideengeber des Projekts bzw. woher kam die Motivation?
JE: Mein Vater, Georg Endrész, war der Ideengeber. Er ist Lehrer für Geschichte, Russisch und Deutsch. Er hatte seit Jahren schon vor, dieses Wörterbuch zu machen, ihm fehlte aber einfach die Zeit. Ich habe Germanistik und Philosophie studiert und Dialekte
Von Franz Mohl, Klani Hupf
Die Klani Hupf bei der ersten öffentlichen Probe – und was danach geschah: https://fb.watch/fcj-mKFOcA/.
Traditionspflege wie noch nie hat sich die Musikgruppe Klani Hupf auf die Fahne geschrieben. Diese Vollblutmusiker haben etwas Besonderes in der ungarndeutschen Musikszene ins Leben gerufen. Die Grundidee stammt von Walter Manhertz und Valentin Laub. Der Musikstil der Gruppe nennt sich Wirtshausmusik, was in den deutschsprachigen Ländern gängig ist, in Ungarn