Die Wurzeln, die Sprache und die Zukunft

Die Bedeutung von Wurzeln und Sprache steht im Mittelpunkt dieses Essays: Nur wer seine Herkunft und Muttersprache pflegt, kann als echte Volksgruppe bestehen. In einer Welt, die nach Anpassung und Moderne strebt, droht die Identität zu verblassen – doch die Wurzeln geben nicht nur Halt, sondern auch Kraft für die Zukunft.

Was gutgemacht wurde und was sich verjährt

Von Robert Becker Wenn es darum geht, mich in den Koordinaten unseres Landes, das ich als meine Heimat achte und betrachte, zu definieren, kann ich als Grundlage nur von meinen eigenen Beispielen, dem Kanon meiner eigenen Familie und meiner Vorfahren sowie aus ihrem mir bekannten Schicksal ausgehen. Unsere historische Rechtsgrundlage ist von uns, den Deutschen in Ungarn selbst – wenn

Haushalt 2024: spürbare Kürzungen bei der Nationalitätenförderung

Von Richard Guth Ein Haushaltsentwurf, vorgelegt vom Finanzminister am 6. Juni, sieht spürbare Kürzungen bei der Förderung der Nationalitäten vor. Beträgt die Höhe der Unterstützung für Nationalitätenorganisationen, Freizeitaktivitäten wie Sommerlager, das Lehrerprogramm oder Institutionen im laufenden Kalenderjahr 5,5994 Milliarden Forint (14,99 Millionen Euro), soll diese um 726 Millionen (1,94 Millionen Euro) auf 4,86 Milliarden Forint (13 Millionen Euro) sinken. Das

Ein Dorf im Aufbruch

Südtiroler Filmemacher Lukas Pitscheider porträtiert Alltag im österreichischen Karpatendorf Königsfeld _________________________________________________ Eine Rezension von Richard Guth Ein bemerkenswerter Dokumentarfilmcoup gelang dem Südtiroler Filmemacher Lukas Pitscheider: Er begleitete nach eigenem Bekunden drei Jahre lang die Bewohner der (einst) österreichischen Gemeinde Königsfeld/Усть-Чорна im Theresiental in der Karpatoukraine und allen voran vier Protagonistinnen und Protagonisten mit ihren Familien. Wie der Name des Tals

Geschichte Dossier (1): Auf Netzwerkbildung

Konferenz widmet sich der Netzwerkbildung im Kreise der Ungarndeutschen und nach außen im 20. Jahrhundert ______________________________________________________________________ Von Gabriel Grob und Richard Guth Zu einer wissenschaftlichen Konferenz lud Interessierte Mitte November das Institut für Minderheitenforschung des Geisteswissenschaftlichen Forschungszentrums (TK KI) des Loránd-Eötvös-Forschungsnetzwerks (ELKH) und der Stiftungslehrstuhl für Deutsche Geschichte und Kultur im Südöstlichen Mitteleuropa an der Universität Fünfkirchen. In der Konferenz

„Selig sind die Friedfertigen“

Von Prof. em. Dr. Josef Bayer  Am 12. Mai 2023 fand in der Stadt Münster ein Friedens-Fest statt – für mich ein seltenes Erlebnis, aus zwei Gründen. Erstens, an der Bühne trat auch meine Enkelin auf – sie sang im Chor ein Friedenslied, gemeinsam mit ihren Kommilitonen aus dem Gymnasium „Paulinum“. Zweitens, dies geschah inmitten eines neuen europäischen Krieges –

Mit Theaterspaß Deutsch lernen

Im Rahmen eines vom ifa (Institut für Auslandsbeziehungen in Deutschland) ausgeschriebenen Projekts durften Kleinkinder im Alter von 3 bis 6 Jahren und Schulkinder von den unteren bis zu den oberen Klassenstufen (1.-8.) mit „Theaterspaß Deutsch lernen” – so wie auch das Projekt hieß, das für die Förderung des Spracherwerbs bei Kindern im Komitat Branau ins Leben gerufen worden war. Dabei

Mit Engagement und Gefühl für die deutsche Minderheit

Im Gespräch mit Martin Herbert Dzingel, dem Präsidenten der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik __________________________________________ Von Richard Guth Das Sonntagsblatt schaut regelmäßig über den Tellerrand, in diesem Falle über die Landesgrenzen hinaus. In diesem Beitrag habe ich die Ergebnisse des Gesprächs mit Martin Herbert Dzingel, dem Präsidenten der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik e.

Das Erbe (6) – ein Prosastück und sein Hintergrund

Josef Michaelis Wege durch Schluchten (Meinen Eltern) Regen strömte. Schon seit Tagen regnete es in einem fort. Gräben füllten sich bis zum Rande mit Wasser. Der Wandkalender zeigte Juni 1947. Rädergeknarre eines Wagens brachte der Nachtwind immer näher. Manchmal knallte eine Peitsche. Bald taten sich die Umrisse eines Ochsenwagens auf. Er war voll beladen. Eine Truhe und ein kleiner Kasten

Machtpoker

Streit um die Kürzungen beim muttersprachlichen Deutschunterricht in Polen geht in die nächste Runde  _________________________________________ Von Richard Guth Monatelang beherrschte die polendeutsche Öffentlichkeit ein Thema: Die Kürzung der Mittel für den Deutschunterricht – mit der Konsequenz, dass in vielen Gemeinden der Umfang des muttersprachlichen Unterrichts von drei auf eine Unterrichtsstunde pro Woche zusammengestrichen wurde. Früh regte sich Protest im Kreise

Eigenen Emotionen Zeit und Raum bieten

Wanderausstellung über Deutsche auf fünf Kontinenten will intensive Einblicke verschaffen ____________________________________________________________ Von Richard Guth Bilder, die einen nicht loslassen – Menschen, Landschaften, Tätigkeiten! Man bleibt vor ihnen stehen und beobachtet sie intensiv. Nicht nur die stationär ausgestellten Bilder, sondern auch die der Online-Ausstellung, eine Errungenschaft unserer Zeit! Die Bilder aus fünf Kontinenten, die auch im Herbst in Fünfkirchen ausgestellt wurden,

Wie wir miteinander kommunizieren

Fahnenträger haben eine besondere Verantwortung __________________________________________________ Von Richard Guth Regelmäßig erreichen uns – allen voran über die sozialen Medien – Einladungen zu Veranstaltungen von deutschen Vereinen und Selbstverwaltungen. Dabei scheinen der kreativen Gestaltung dieser Invitationen keine Grenzen gesetzt – das ist gut so und zeugt von Vielfalt in den Reihen unserer Gemeinschaft. Was die sprachliche Gestaltung anbelangt, zeigt sich ein

Demographische Symbiose und ethnische Umgestaltung im Landgut der Antal(l)-Familie (Kötsching Teil 15)

Serie „Kolonisation der Gemeinde Kötsching”. Teil 15 ______________________________________________________ Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Das Nordufer des Plattensees gehörte in der Türkenzeit zum Habsburgerreich, das Südufer dagegen dem Türkischen Kaiserreich. Staatsrechtlich beziehungsweise theoretisch. In der Tat war in dieser Zeit nichts sicher. Grenzen im heutigen Sinne waren unbekannt, kein Zaun, keine vertraglich fixierten Linien in geometrischer Form. Die Unstimmigkeiten zwischen Türken

„Als wäre ich heimgekehrt”

Köchin, Konditorin und Gastrobloggerin Judit Neubauer aus Banda erobert mit ungarndeutschem Kochbuch den bundesdeutschen Markt ______________________________________ Von Richard Guth Ich muss gestehen, dass sich meine Liebe zur Kochkunst in Grenzen hält. Sehr in Grenzen! Jedenfalls als aktiver Zutuer – der Genuss fertiger Speisen steht natürlich auf einem anderen Blatt. Dafür betreibt meine Frau die Kunst des Kochens umso leidenschaftlicher und

Mit Fleiß für eine bessere Welt

Im Gespräch mit dem Valeria-Koch-Preisträger Bence Kiss ___________________________________________________________ SB: Bence, Du hast den Valeria-Koch-Preis erhalten, womit man Personen für vielseitige nationalitätenspezifische Aktivitäten auszeichnet – was waren diese Aktivitäten bei dir? BK: Diese Aktivitäten sind vor allem kulturelle und wissenschaftliche Aktivitäten, die ich im Verlauf der Jahre leistete. Seit meiner Kindheit war ich Mitglied der ungarndeutschen Tanzgruppe “Grüne Wiese” in Jink/Gyönk

Gemeinsame Wurzeln – im Gespräch mit Wendelin H. Priller aus Rasdorf

Von Richard Guth „Die ersten Kontakte zu den Stiffollern in Ungarn sind 1982, 1983 entstanden – unter anderem zu den Hambuchs, Wendelin und Géza. Es gab kaum Kenntnisse in Fulda über die Auswanderer, ich wusste auch nichts. 1983 unternahmen wir aus dem Landkreis Fulda eine größere Reise mit einem Reisebus. Die Entdeckung war, dass es da noch intakte Strukturen bezüglich

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