Aus der Seele gesprochen

Eine Ausstellung, die unter die Haut geht – Im Hessenpark erzählen Besucher bewegende Geschichten über Flucht, Vertreibung und Neuanfang. Von Pommern bis Ostpreußen, vom Sudetenland bis Aserbaidschan spiegeln ihre Worte Schmerz, Dankbarkeit und Hoffnung wider. Die lose gesammelten Stimmen verbinden Generationen – und zeigen: Heimatverlust kennt keine Grenzen. Lies weiter und lass dich berühren!

Mit künstlerischen Mitteln für den Erhalt von Sprache und Kulturerbe

SB-Gespräch mit DBU-Intendantin Katalin Lotz anlässlich des 40. Geburtstags der ungarndeutschen Spielstätte _____________________________________________ SB: Frau Lotz, über welche Informationen und Erinnerungen verfügen Sie bezüglich der Gründung(-szeit) der Deutschen Bühne Ungarn vor 40 Jahren? KL: Um über die Gründung des Theaters mehr zu erfahren, habe ich den ersten Direktor des Theaters, János Kaczián, befragt. Von ihm erfuhr ich Folgendes: Als Ausgangspunkt

Deutsch-ungarndeutsche Begegnungen (4): Segel setzen

Von Nicolaj Nienhaus Nach vier Monaten in Baaja kam Anfang Juni der Zeitpunkt sich zu verabschieden: von Freunden, Kindern, Kolleginnen und Kollegen, dem Ort, der Gemeinschaft. Es war Zeit einen Schlussstrich zu ziehen und diesen möchte ich gern mit Ihnen teilen: Ich hatte in der Zeit seit Ende Februar die Gelegenheit in eine organisierte und strukturierte Gemeinschaft einzutauchen. Ohne viel

Großteil der Kürzungspläne abgewendet – dennoch Einschnitte zu erwarten

Von Richard Guth Vor einigen Wochen haben wir von Kürzungsplänen der ungarischen Regierung bei der Nationalitätenförderung berichtet (https://sonntagsblatt.hu/2023/06/18/haushalt-2024-spuerbare-kuerzung-bei-der-nationalitaetenfoerderung/). Geplant war eine Kürzung der staatlichen Unterstützung für Nationalitätenorganisationen, Freizeitaktivitäten wie Sommerlager, für das Lehrerprogramm oder Institutionen um 726 Millionen Forint (1,94 Millionen Euro), was den Nationalitätenausschuss unter dem Vorsitz des deutschen Abgeordneten Emmerich Ritter schnell auf den Plan rief. Der Großteil

So lebte man damals vor der Vertreibung in der Tolnauer Gemeinde Pari (Teil 2)

Von Ibolya Lengyel-Rauh Teil 2 Im ersten Teil erhielt der werte Leser bereits erste Einblicke in die Dorfstruktur und den Alltag der Parier. Diese werden im zweiten Teil konkretisiert. ________________________________________ Zug Früh, mittags und abends konnte man mit dem Zug nach Budapest mit Umsteigen in Lepsény fahren oder nach Fünfkirchen/Pécs über Dombóvár. Tagesverlauf im Winter Ab 1. Nov. waren alle

Verspätete Aufarbeitung der eigenen Geschichte

Buchpräsentation und Filmaufführung in Bonnhard __________________________________________ Von Anna Türberger Die deutsche Minderheit in Ungarn durfte als Kollektiv erst mit einer Verspätung von Jahrzehnten das eigene Trauma aufarbeiten: Zwar wurde die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg in den frühen 1980ern wieder auf die öffentliche Agenda gesetzt, mit der Verschleppung –  oder wie sie bekannter heißt: „Malenkij Robot” – durften

mein (ungarn-) deutschtum (38)

Valeria-Koch-Preisträger Xaver Klein (17) aus Werischwar über Sozialisation, eigene Aktivitäten und die Zukunft der deutschen Volksgruppe __________________________________________ Ich heiße Xaver Klein. Ich wohne mit meiner Familie in Werischwar/Pilisvörösvár. Meine Familie ist ungarndeutscher Abstammung, deshalb spielt im Leben unserer Familie das Ungarndeutschtum eine wichtige Rolle. Nach dem ungarndeutschen Kindergarten besuchte ich die zweisprachige Klasse der Deutschen Nationalitätenschule Werischwar. Zur Zeit bin

Traditionell schwäbisch

Im Gespräch mit Henrik Hartai, dem Inhaber des mittelständischen Unternehmens Hartauer Wurstfabrik (Hartai Kolbászüzem) ____________________________________________ SB: Durch Zufall habe ich Ihr Salamiwurstprodukt kennen gelernt, das an Hausgemachtes erinnert. Nach welchem Rezept wird diese Salamiwurst hergestellt. HH: Dazu muss ich ein bisschen weiter ausholen. 1979 kam ich nach meiner Berufsschulausbildung als Fleischer an die LPG Hartau/Harta. Dort wurde bereits Wurst hergestellt

Deutsch-ungarndeutsche Begegnungen (3) – Ein Ruhrpottlehrer in der Batschka

Von Nicolaj Nienhaus Trotz mehrerer Recherchen habe ich bisher in keinem Palatschinken auch nur einen Hauch von Schinken gefunden. Ob das Ungarndeutsche deshalb mehr mit den Amish Völkern in den USA zu tun hat, erfahren Sie heute. Dass Sprachänderungen, die in Deutschland durch historische Ereignisse Einzug erhielten, hier nicht unbedingt auch befolgt werden, erschwert die Kommunikation manchmal und zeigt mir,

Reisenotizen: Siweberjen (2022)

Von Richard Guth (August 2022) Dass es eine Fortsetzung meiner Reisenotizen vom Herbst 2019 geben wird, als ich mit einer Reisegruppe der Jakob-Bleyer-Gemeinschaft in Siebenbürgen verweilte, dachte ich mir nicht wirklich. Aber die vielen persönlichen Begegnungen, die Informationen und Einblicke, die ich gewonnen habe, ließen mir keine andere Wahl, als zur Feder oder besser gesagt zur Tastatur zu greifen und

Was gutgemacht wurde und was sich verjährt

Von Robert Becker Wenn es darum geht, mich in den Koordinaten unseres Landes, das ich als meine Heimat achte und betrachte, zu definieren, kann ich als Grundlage nur von meinen eigenen Beispielen, dem Kanon meiner eigenen Familie und meiner Vorfahren sowie aus ihrem mir bekannten Schicksal ausgehen. Unsere historische Rechtsgrundlage ist von uns, den Deutschen in Ungarn selbst – wenn

Haushalt 2024: spürbare Kürzungen bei der Nationalitätenförderung

Von Richard Guth Ein Haushaltsentwurf, vorgelegt vom Finanzminister am 6. Juni, sieht spürbare Kürzungen bei der Förderung der Nationalitäten vor. Beträgt die Höhe der Unterstützung für Nationalitätenorganisationen, Freizeitaktivitäten wie Sommerlager, das Lehrerprogramm oder Institutionen im laufenden Kalenderjahr 5,5994 Milliarden Forint (14,99 Millionen Euro), soll diese um 726 Millionen (1,94 Millionen Euro) auf 4,86 Milliarden Forint (13 Millionen Euro) sinken. Das

Ein Dorf im Aufbruch

Südtiroler Filmemacher Lukas Pitscheider porträtiert Alltag im österreichischen Karpatendorf Königsfeld _________________________________________________ Eine Rezension von Richard Guth Ein bemerkenswerter Dokumentarfilmcoup gelang dem Südtiroler Filmemacher Lukas Pitscheider: Er begleitete nach eigenem Bekunden drei Jahre lang die Bewohner der (einst) österreichischen Gemeinde Königsfeld/Усть-Чорна im Theresiental in der Karpatoukraine und allen voran vier Protagonistinnen und Protagonisten mit ihren Familien. Wie der Name des Tals

Geschichte Dossier (1): Auf Netzwerkbildung

Konferenz widmet sich der Netzwerkbildung im Kreise der Ungarndeutschen und nach außen im 20. Jahrhundert ______________________________________________________________________ Von Gabriel Grob und Richard Guth Zu einer wissenschaftlichen Konferenz lud Interessierte Mitte November das Institut für Minderheitenforschung des Geisteswissenschaftlichen Forschungszentrums (TK KI) des Loránd-Eötvös-Forschungsnetzwerks (ELKH) und der Stiftungslehrstuhl für Deutsche Geschichte und Kultur im Südöstlichen Mitteleuropa an der Universität Fünfkirchen. In der Konferenz

„Selig sind die Friedfertigen“

Von Prof. em. Dr. Josef Bayer  Am 12. Mai 2023 fand in der Stadt Münster ein Friedens-Fest statt – für mich ein seltenes Erlebnis, aus zwei Gründen. Erstens, an der Bühne trat auch meine Enkelin auf – sie sang im Chor ein Friedenslied, gemeinsam mit ihren Kommilitonen aus dem Gymnasium „Paulinum“. Zweitens, dies geschah inmitten eines neuen europäischen Krieges –

Mit Theaterspaß Deutsch lernen

Im Rahmen eines vom ifa (Institut für Auslandsbeziehungen in Deutschland) ausgeschriebenen Projekts durften Kleinkinder im Alter von 3 bis 6 Jahren und Schulkinder von den unteren bis zu den oberen Klassenstufen (1.-8.) mit „Theaterspaß Deutsch lernen” – so wie auch das Projekt hieß, das für die Förderung des Spracherwerbs bei Kindern im Komitat Branau ins Leben gerufen worden war. Dabei

Folgen Sie uns in den sozialen Medien!

Spende

Um unsere Qualitätsarbeit ohne finanzielle Schwierigkeiten weitermachen zu können bitten wir um Ihre Hilfe!
Schon mit einer kleinen Spende können Sie uns viel helfen.

Teilen:
Geben Sie ein Suchbegriff ein, um Ergebnisse zu finden.

Newsletter

Möchten Sie keine unserer neuen Artikel verpassen?
Abonnieren Sie jetzt!