DER JUNGE, DER EINE KOHLENGRUBE FAND

Es ist knapp über 50 Jahre her, dass eine Folge von Sagen, Märchen und überlieferten Erzählungen aus der Branauer (Komitat Branau) Region vom Leben der Bergleute erschien. Die Märchen der Branauer Bergleute wurden von Dr. Karl Vargha und Dr. Béla Rónai gesammelt und im Band “Der schlaue Bergmannsknappe” im Jahr 1973 vom Demokratischen Verband der Deutschen in Ungarn, Budapest herausgegeben. Die Erzählungen basieren auf dem alltäglichen Leben der Bergleute, deren Kampf gegen die Habgier und Sorgen und Freuden im Leben. Die Sagen wurden von Generation zu Generation weitergegeben, weitererzählt, folglich sind die für die nachfolgenden Generationen erhalten geblieben. Die Leser*innen

Lissi – Porträt einer Ungarndeutschen

Von Patrik Schwarcz-Kiefer Man nennt diese Gattung Kritik, obwohl wenn man das Wort Kritik hört, denkt man sofort an negative Meinungen. Wenn man sich den Film “Lissi – Porträt einer Ungarndeutschen” des fränkischen Regisseurs Udo Pörschke anschaut, kann man keine negative Meinung bilden, eine traurige aber schon. Tante Lissi (Elisabeth Hein), geboren 1938 in Ohfala, wohnt in Bonnhard und lebt

Plankenhausen führt umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an mehreren kommunalen und kulturellen Einrichtungen des Ortes durch

Diese waren teilweise schon lange geplant, es fehlte jedoch an Finanzierungsmöglichkeiten. Der stellvertretende Bürgermeister Gábor Hancz hatte sich erfolgreich um die „öffentlichen Fördermittel” gekümmert. Somit konnte ein ganzes Bündel an Förderprogrammen geschnürt werden. Diese Finanzhilfen bringen die Gemeinde ein großes Stück voran auf einen aktuell zeitgemäßen Stand. Die Maßnahmen kommen sicher zum richtigen Zeitpunkt. Plankenhausen ist inzwischen sehr beliebt bei

Der den Bänken predigt…

Erstmalig erschienen am 18. Juli 2019 in der rumänienmadjarischen Zeitung „Erdélyi Napló“ – Zweitverwendung nach Übersetzung mit freundlicher Genehmigung des Autors Ervin Szucher.   Eginald Norbert Schlattner ist der 86 Jahre alte evangelische Pastor der Gemeinde Rothberg/Roşia. Er hat alles miterlebt, was den Siebenbürger Sachsen im letzten Jahrhundert widerfahren ist. Er musste auch miterleben, wie seine 700-Seelen-Gemeinde nach der Wende

„Wir wollen jeden erreichen”

„Wochenblatt” der deutschen Minderheit in Polen feiert 30. Jubiläum – Chefredakteur Dr. Rudolf Urban im SB-Gespräch _______________________________________________________________________________________________ SB: Ihre Zeitschrift „Wochenblatt” wurde vor 30 Jahren, in der Wendezeit, gegründet – welche Erinnerungen haben Sie/ hat die Redaktion an diese Zeit? WB: Die Zeitung, damals noch unter dem Namen „Oberschlesische Nachrichten“, wurde erstmals am 20. April 1990 herausgegeben und zwar noch

Identitäten

Von Dr. Jenő Kaltenbach Wie aus mehreren Texten von mir bekannt, war ich immer dafür, dass die Nationalitäten ihr Inseldasein aufgeben sollen und sich als natürlicher Bestandteil der Gesellschaft benehmen sollen, genauso wie der Bewohner einer Stadt es tut. Letzterem würde es nie in den Sinn kommen sich nur der Stadt allein zugehörig zu fühlen und nicht der ganzen Nation.

Gedanken zu einer Merkwürdigkeit

Von Georg Krix Als Einleitung Unter den wenigen ungarndeutschen Zeitschriften besteht – inhaltlich gesehen – ein großer Unterschied. Man darf eigentlich alle als GUT bezeichnen, freilich nur aus einem bestimmten Blickwinkel gesehen. Da gibt es welche, die sich nur mit den Ereignissen und Nachrichten einer bestimmten Ortschaft befassen, andere wieder sind eben mehr regionaler Bedeutung. Doch gibt es auch eine

Der Kötcseer evangelische Kantorlehrer Heinrich Bernhard (Benyhárt) und die Magyarisierung

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Nicht selten kam es vor, dass zur Zeit der aggressiven Magyarisierung in den 1890er Jahren auch evangelische Kantorlehrer am Sprachverlust von donauschwäbischen Gemeinden beteiligt waren. Mit Heinrich Bernhard war es gerade der Fall. Bernhard (in Form eines in Kötcse weit und breit gebrauchten ungarischen Idiom „Benyhárt”) ist um 1862 in Kötcse erschienen. Ohne richtige pädagogische

mein ungarndeutschtum (31)

Die pensionierte Grundschullehrerin Elisabeth Falk (67) aus Wemend im SB-Gespräch über ihre Erfahrungen als Schwäbin deutscher Muttersprache _____________________________________________________________ SB: Frau Falk, wie haben Sie das ungarndeutsche Milieu, in dem Sie aufgewachsen sind, empfunden? EF: Meine Mutter wurde am 26. Dezember 1944 nach Russland verschleppt, zur Malenkij Robot. Sie kam am 22. August 1947 zurück. Nach zwei Wochen kam das Aussiedlungskomitee

Am Scheideweg – Zeitzeugen berichten über den Alltag der rumäniendeutschen Gemeinschaft vor und nach der Wende

Von Richard Guth Neulich gelangte wieder „etwas Liegengebliebenes” in meine Hand, dem unser langjähriger Schriftleiter Georg Krix damals, also vor einem knappen Jahr, nur Anerkennung schulden konnte. Wir von der JBG waren in Siebenbürgen unterwegs und ich wollte so viel wie möglich über die Siebenbürger Sachsen erfahren, die mir nicht ganz unbekannt waren, jedenfalls seit meinem ersten Besuch 25 Jahre

Wirtschaftsförderung von Minderheitenregionen – wo bleibst du?

Von Patrik Schwarcz-Kiefer 2004 war das der Plan! Ich habe mehrfach betont, dass ohne wirtschaftliche Förderung des Komitats Branau das Branauer Deutschtum, neben den anderen einheimischen Volksgruppen, keine prosperierende Zukunft haben kann. Abwanderung oder schwierigere Lebensumstände als in anderen Teilen des Landes sind die zwei Alternativen für einen Branauer heute. Das ist seit Jahrzehnten so und wenn alles so weiterläuft,

Heimatlos – eine Filmkritik

Von Armin Stein In dieser Ausgabe der Rubrik widme ich mich der Aufgabe über den Dokumentfilm von Udo Pörschke zu schreiben. Der Film befasst sich mit dem Thema Vertreibung aus der Perspektive von Zeitzeugen. Zu Wort kommen Experten, die dem Thema einen historischen Kontext geben. Auftraggeber und Sender der Erstausstrahlung ist der Hessische Rundfunk. Eine Publikumsfrage? Als Erstes und Wichtigstes,

Erinnerungsstücke – Der Tscholnoker Musiker und Schriftsteller Gábor Pfeiffer über sein neues Buch „Fußspuren im Matsch“

SB: Sie sind gerade mit einem Roman fertig geworden, der den Titel „Fußspuren im Matsch” trägt. Was hat Sie dazu bewogen die Pfeiffer-Familiengeschichte in dieser Form zu verarbeiten? GP: Ehrlich gesagt habe ich mich früher nicht wirklich mit der Vergangenheit meiner Familie und meines Heimatdorfes Tscholnok/Csolnok beschäftigt. Ich habe von meinen Eltern und Großeltern in meiner Kindheit wohl Geschichten gehört,

Vielsprechende Grabsteine

Von Patrik Schwarcz-Kiefer Wenn ich in noch wenig bekannten oder überhaupt nicht bekannten Dörfern unterwegs bin, suche ich jedes Mal den Friedhof auf. Da kann man am schnellsten die Geschichte und Gegenwart der Gemeinde kennen lernen. Ethnische Verhältnisse, Reichtum oder Armut, Prognose für die Zukunft und vieles andere, was man dank den stillen Grabsteinen erfahren kann. Vor Jahren, als ich

Suchen wir nach der Realität – oder holt sie uns ein?

Von Georg Sawa Wir sind unterlaufen. Wir sind auch hintergangen: wir Deutsche in Ungarn. Teils auch durch uns selbst. Durch Rat und Tat, durch schwache, falsche Ideen, durch Unwissen. Einer der größten Fehler resultiert daraus, dass das Deutschtum in Ungarn es nicht nur zu einer gemeinsamen Verkehrsmundart, die man bis heute überliefert hätte, während drei Jahrhunderten nicht gebracht hat, sondern

So verschwand das Schwabentum aus den Dörfern des Talbodens – oder doch nicht? Ein Prozess mit vielen Fragezeichen

Von Richard Guth In der jüngsten Ausgabe des Sonntagsblattes, die hoffentlich jede werte Leserin, jeden werten Leser von uns erreicht hat, berichtet unser Redaktionsmitglied Patrik Schwarcz-Kiefer über das allmähliche Verschwinden der Schwaben in der Ost-Branau (Der Beitrag ist online bereits Anfang Mai erschienen: https://sonntagsblatt.hu/2020/05/01/consummatum-est-so-verschwindet-aus-den-doerfern-das-schwabentum-in-der-branau/). Er bezieht sich im Artikel auf Angaben der Gemeindeverwaltungen aus den 1950er und 1980er Jahren und

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