Einige Gedanken über (die) Tracht(en)

Von Ibolya Lengyel-Rauh Seit einem Jahr lebe ich in Österreich. Seither ist mir einiges hier aufgefallen. Wir wohnen in einer kleinen, aber sehr tüchtigen, überwiegend von Österreichern bewohnten, niederösterreichischen Stadt mit mehr als 4.000 Einwohnern. Beim Betrachten der Einwohner kommt ihre Herkunft nicht zum Vorschein. Selten bekommt man hier eine Frau im Kopftuch zu sehen. In Österreich feiert man gern und vor allem auf dem Land wird die Tradition gepflegt.

Heute ist unser Dienst an Gestern – für alle Zukunft

Von Robert Becker Der Entwicklungsweg eines Volks – viel mehr noch einer Volksgruppe – liegt nicht nur in den eigenen Händen, denn regiert und gelenkt wird auch wider den eigenen Willen. Diese Tatsache muss nicht einmal angefochten werden, denn der Fortschritt muss bis in die entlegensten Ecken und Täler forciert werden, damit die Zeit nicht mancherorts noch stehen bleibt und so sich museumsreife Strukturen bewahren. Ja, der Fortschritt ist auch

Das Bleyer-Dilemma – Volks- oder Staatszugehörigkeit?

Von Patrik Schwarcz-Kiefer Das Jakob-Bleyer-Heimatmuseum in Wudersch veranstaltete anlässlich des 150. Geburtstages von Jakob Bleyer Ende Januar eine würdige Gedenkveranstaltung. Andreas Grósz hielt einen Vortrag über das Leben Bleyers, in dem er u. a. auf das Dilemma Bleyers einging: Soll die ungarndeutsche Identität auf der Staatszugehörigkeit basieren und die Deutschen damit letztlich Hungari (Deutschungarn, gleichberechtigte Mitglieder der ungarischen Nation) sein oder soll die gemeinsame Volkszugehörigkeit zu allen deutschsprachigen Ländern Europas

Wider das Wohlfühlschwabentum

Von Richard Guth Die enttäuschenden Ergebnisse der Volkszählung 2022 beschäftigen mich immer noch. Alles, was ich jetzt über das Ungarndeutschtum erfahre, steht unter dem Eindruck dieses unerfreulichen Zahlenwerkes. In der letzten Ausgabe des Sonntagsblattes haben wir versucht mögliche Antworten zu liefern. In diesem Kommentar soll die Ursachenforschung im Kernbereich „Sprache“ weitergeführt werden, ausgehend von Impulsen, die ich in letzter Zeit im Rahmen von Selbststudien erhielt. Impuls 1: Viele kennen die

Trägheit, Svung und sonstige Physik

Von Robert Becker Schlechte Beispiele findet man leicht. Stimmt doch! Aber gute? Nun, wenn diese sich nicht im gleichen Atemzug nennen lassen, dann stimmt etwas doch nicht. In dem Bereich der Physik gibt es den Begriff von dem Trägheitsmoment – ein berechenbares Phänomen mit Formel, wie es sich in diesem Zweig der Wissenschaft schon gehört: die Erscheinung, die die Trägheit eines starren Körpers gegenüber einer Änderung seiner Winkelgeschwindigkeit bei der

Am Gö(l)dj hot’s ned gleege

Von Richard Guth Am Geld hat es wahrlich nicht gelegen. Denn dafür hat nicht zuletzt der deutsche Abgeordnete Emmerich Ritter ganze Arbeit geleistet. Auch wenn wir auf der Ebene der Finanzierung der Selbstverwaltungen eher von Brocken sprechen können, stieg die Höhe der Gesamtaufwendungen für die Minderheiten in den letzten Jahren trotzdem beachtlich, was sich auch bei uns – der JBG und dem SB – bemerkbar machte. Auch wenn die goldenen

Gerne als Vorlage

Von Richard Guth Ja, ich habe Steckenpferde. Und damit nerve ich viele, das ist mir bewusst. Viele, die von sich behaupten, Realitäten bewusst wahrzunehmen und danach zu handeln. Ich weiß, ich bin ein Idealist, das ist bei mir wahrscheinlich auch sternzeichenbedingt. Dennoch ist es schön, dass man hin und wieder auf Gleichgesinnte trifft. Auf andere, die es nicht wahrhaben wollen, dass es nicht anders geht. Und auch was dafür tun.

Tüchtig sein. Oder nicht?

Von Robert Becker Einer der Begriffe, durch den sich Ungarndeutsche gerne charakterisiert und beschrieben wissen, ist das Wort: „tüchtig“. Diese Tüchtigkeit ist leistungsorientiert, denn Minderheiten haben von ihrer Natur aus den Drang, auch über ihre Kräfte hinaus sich zu beweisen und es allen zu zeigen, dass sie auch im Vergleich noch standhalten. Nun, ich denke – so man Vergangenheit und Gegenwart in Betracht zieht – brauchen wir auch keinen Vergleich

Demografie, mehr Schein als Sein und die große Politik

Volkes Stimme zu den Volkszählungsergebnissen _____________________________________ Von Richard Guth „Falsche Strategie, falsche Minderheitenpolitik – Schaufenster ist immer sehr schön. Der Gebrauch der deutschen Sprache muss selbstverständlich sein. Die Veranstaltungen sollen mindestens zweisprachig sein. Die Vertreter der verschiedenen Organisationen und die Selbstverwaltungen mit all ihren Mitgliedern sollten Vorbild zeigen und nicht nur ungarisch kommunizieren”, äußerte sich eine Aktive mittleren Alters aus der Schwäbischen Türkei angesichts der ernüchternden Zahlen der Volkszählung 2022.

(Mutter-) Spracherfahrungen

Von Richard Guth Schulische Sommerferien bieten für mich immer die Möglichkeit, mein gewohntes Umfeld zu verlassen und mich auf Erkundungstouren zu begeben. Nicht anders war es in diesem Jahr, als meine Reise in den Nordosten Rumäniens und in die Slowakei führte. Dabei beobachte ich immer mit großem Interesse, wie auslandsdeutsche oder ‑ madjarische Minderheitengemeinschaften mit dem sprachlichen Erbe umgehen. Dabei durfte ich mannigfaltige Erfahrungen sammeln. Sogar im Kreise der Sathmarer

Wo Glaube…

Von Richard Guth Der Befund ist eigentlich besorgniserregend. Dabei handelt es sich um ein globales, aber mindestens europäisches Phänomen. Bistum Fulda, ein katholisches Dorf – die Gemeinde feiert Kirmes, die Kirche füllt sich zaghaft. Vorne sitzen adrett gekleidete junge Männer, Mitglieder des örtlichen Bloos, also der Dorfjugend. In der Kirche verstreut sitzen weitere Gläubige, mit den Mitgliedern des Bloos zusammen nehmen diesmal ungefähr 50-60 Personen am Patrozinium der Pfarrkirche teil

Zeitzeugen im Gespräch (3) – A. Desiderius Hufnagel

„Ich fühle mich immer noch als Ungar” – Albert Desiderius Hufnagel (86) _____________________________________ Von Richard Guth Das Telefon klingelte an diesem Endmärztag in dem Eckhaus inmitten der Darmstädter Donausiedlung ununterbrochen. Kein Wunder, denn mein Gesprächspartner, Albert Desiderius Hufnagel, feierte an diesem Tag seinen 86. Geburtstag. Der Zettel mit den Kontaktdaten, die ich bei meinem letzten Besuch in der Donausiedlung von der Tochter erhielt, lag monatelang auf meinem Schreibtisch, als ich

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