„Für die Zukunft sind wir, die Mitglieder der deutschen Minderheit verantwortlich“

Sonntagsblatt-Interview mit Matthias Amrein, dem neuen IfA-Kulturassistenten des LENAU-Hauses in Fünfkirchen                                _____________________________________________ SB.: Was ist der Ursprung deiner ungarndeutschen Identität? Wie hast du Deutsch gelernt? M.A.: Väterlicherseits bin ich ungarndeutscher Abstammung, ich habe eine doppelte Identität. Am Valeria-Koch-Bildungszentrum habe ich die Grundschule und das Gymnasium absolviert. Hier konnte ich die deutsche Sprache erlernen und die Traditionen durch Projekte kennen lernen. Von meinen Großeltern aus Nadasch habe ich Vieles gelernt, so

Solange noch…

Deutscher Gemeinderat und Deutschclub Tarian/Tarján starten im Pandemiejahr ein besonderes Projekt Von Richard Guth „Wir sind vor einem Jahr in der Faschingszeit auf die Idee gekommen, das war während der Kneipenolympiade; Ideengeber war ein guter Freund, der Filmemacher Blasius Eckhardt: eine Interviewserie mit Schwaben durchzuführen, die die Mundart noch sprechen. Die Vorbereitungen zogen sich bis Mai hin, aber dann waren wir startklar”, berichtet Stefan Fülöp, Vorsitzender des Deutschen Gemeinderates Tarian.

“Svabahba mennek“

Erster Teil des SB-Interviews mit Ehrennadel-in-Gold-Trägerin Agnes Szauer   SB: Als erstes würde ich am liebsten über die Ehrennadel mit dir reden. Also was bedeutet dir        die Auszeichnung? Wie war das Gefühl, sie zu bekommen? A.Sz.: Es war ein sehr schönes Gefühl, ehrlich gesagt. Ja, ich war schon überrascht, weißt du!? Ich bin lange weg von der ungarndeutschen Gemeinschaft, ich bin nicht mehr so aktiv drin wie früher. Wo man

„Ich war nie Berufsungarndeutscher“

SB-Redakteur Armin Stein im Gespräch mit dem ungarndeutschen Philosophen Johann Weiss SB: Johann, Du bist 1957 in Sier/Szűr, einem kleinen, ungarndeutschen Dorf in der Nähe von Mohatsch geboren. Wie habt ihr zu Hause gesprochen? Wie ist der Sierer Dialekt? Wie wurde mit der ungarndeutschen Identität in deiner Familie umgegangen? Wo hast du Ungarisch gelernt? JW: Als ich ein Kind war, ist nicht nur bei uns in der Familie, sondern fast

Deutsche Häuser in Ungarn – Eine Filmempfehlung

Von Csenger Ujvári In dieser Ausgabe der Kolumne schreibe ich über den Dokumentarfilm von Judit Klein. Der Film erzählt Geschichten rund um Häuser von damals und heute. Wir treffen auch die Bewohner der Häuser, die Einblicke aus ihrer eigenen Sicht geben. Auftraggeber und Sender der Erstausstrahlung ist das ungarische Staatsfernsehen. Kultureller Wert Um zu wissen, wer wir sind, müssen wir wissen, woher wir kommen und was unsere Vergangenheit ist. Wir

Die Macher sind eine Minderheit in der Minderheit

Im Gespräch mit dem Filmemacher Udo Pörschke anlässlich seines aktuellen Films „Lissi – Portrait einer Ungarndeutschen“ Der Regisseur Udo Pörschke ist in Oberfranken, in einer Ortschaft in der Nähe von Bamberg aufgewachsen. Der bekennende Franke Pörschke stammt väterlicherseits aus Ostpreußen und mütterlicherseits aus Schlesien – und somit von den Vertreibungen auf familiärer Ebene betroffen. Dementsprechend wurde er in seiner Jugend auch mit dem von seinen Klassenkameraden zum Teil unterschiedlichen Hintergrund

Kultur statt Zivilisation erfahren

Altbischof Michael Mayer im Sonntagsblatt-Weihnachtsgespräch Von Richard Guth Ende Januar feiert der aus Kleindorog/Kisdorog stammende ehemalige Diözesanbischof von Fünfkirchen, Michael Mayer, seinen 80. Geburtstag. Der Geistliche gehört seit Jahren zu unseren treuesten Lesern – aus Anlass des runden Geburtstages sprach das Sonntagsblatt mit dem in Kokrsch/Kakasd lebenden und dienenden ehemaligen Oberhirten. „Wenn Sie mich fragen, dann muss ich festhalten: Ich bin 1941 in einem deutschen Dorf geboren, wuchs aber in

„Réva muzsiká’nak, mint a fősőféri zenészek”*

Von Dr. Zoltán Tefner *Sie musizieren weinend, wie die Musikanten von fősőfér” „Fősőfér”. Ein für die Südländer, als für die das Balaton-Südufer bewohnenden Völker, Ungarn, Kroaten, Totovci, also Slowaken, Juden, und natürlich die Schomodeier „stifóler”, also Stift Fuldaer war fősőfér immer ein seltsam klingendes Zauberwort. Immer, wenn das Wort fősőfér ausgesprochen wurde, starrten die Augen in die weiteste Ferne, fühlend die unendlich quälende, universal menschliche Sehnsucht die Entfernungen zu bewältigen.

Vergebens gesuchter Feind

Schwäbische Verwandtschaftsbesucher im Fadenkreuz der ungarischen Stasi – neue Monografie über die Kontrolle der Beziehungen von Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen   Von Richard Guth „Rosa S.-H., wohnhaft in C.-Straße 15 in Berzel/Ceglédbercel, hat 1963 sechs Monate in Schorndorf verbracht. Sie brachte einen Ölkamin und einen Kühlschrank mit nach Hause, darüber hinaus Kleinigkeiten, die sie hierzulande weiterverkauft hat. (…) Frau K., wohnhaft in P.-Straße 186 in Berzel, kehrte vor einigen Monaten heim.

Das schweigende Klassenzimmer – eine Filmkritik

Von Armin Stein In dieser Ausgabe der Rubrik handelt es sich im Gegensatz zu den bisherigen Beiträgen nicht um einen Film über Ungarndeutsche oder Minderheiten. Diese Ausgabe der Rubrik Filmkritik entstand mit dem Sinn den Opfern des Aufstandes von 1956 und allen Kämpfern gegen Diktatur und Willkürherrschaft zu gedenken. Der Film von Lars Kraume erzählt uns anhand einer wahren Geschichte die Reaktionen ostdeutscher Gymnasiasten auf die Ereignisse des Freiheitskampfes in

Atala Kisfaludy als Chronistin der Kötcseer Schwaben und Juden

Von Zoltán Tefner Atala. Ein seltsamer, seltener Frauenname. Von hebräischer Herkunft, Bedeutung: „Der Gott ist majestätisch”, eine Kurzform aus dem Frauennamen „Atália”. Warum sie in der Taufe eben diesen Namen erhalten hat, ist unbekannt. Vielleicht wegen der vornehmen Weltbetrachtung ihrer Familie. Geboren in Kötcse 1836, gestorben in Kaposvár 1911. Der Vater, Mihály Kisfaludy von Kisfalud, Kapitän bei den Husaren, in enger Verwandschaft mit den literarischen Riesengestalten Károly und Sándor Kisfaludy.

Lissi – Porträt einer Ungarndeutschen

Von Patrik Schwarcz-Kiefer Man nennt diese Gattung Kritik, obwohl wenn man das Wort Kritik hört, denkt man sofort an negative Meinungen. Wenn man sich den Film “Lissi – Porträt einer Ungarndeutschen” des fränkischen Regisseurs Udo Pörschke anschaut, kann man keine negative Meinung bilden, eine traurige aber schon. Tante Lissi (Elisabeth Hein), geboren 1938 in Ohfala, wohnt in Bonnhard und lebt ein solches Leben, was in 10, höchstens 20 Jahren der

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