SB: Sie sind gerade mit einem Roman fertig geworden, der den Titel „Fußspuren im Matsch” trägt. Was hat Sie dazu bewogen die Pfeiffer-Familiengeschichte in dieser Form zu verarbeiten?
GP: Ehrlich gesagt habe ich mich früher nicht wirklich mit der Vergangenheit meiner Familie und meines Heimatdorfes Tscholnok/Csolnok beschäftigt. Ich habe von meinen Eltern und Großeltern in meiner Kindheit wohl Geschichten gehört, aber diese berührten mich damals nicht wirklich. Beim Urlaub –
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Wenn ich in noch wenig bekannten oder überhaupt nicht bekannten Dörfern unterwegs bin, suche ich jedes Mal den Friedhof auf. Da kann man am schnellsten die Geschichte und Gegenwart der Gemeinde kennen lernen. Ethnische Verhältnisse, Reichtum oder Armut, Prognose für die Zukunft und vieles andere, was man dank den stillen Grabsteinen erfahren kann.
Vor Jahren, als ich in der Nähe von Galanta (ungarisch-slowakische Sprachgrenze) war, besuchte ich
Von Richard Guth
In der jüngsten Ausgabe des Sonntagsblattes, die hoffentlich jede werte Leserin, jeden werten Leser von uns erreicht hat, berichtet unser Redaktionsmitglied Patrik Schwarcz-Kiefer über das allmähliche Verschwinden der Schwaben in der Ost-Branau (Der Beitrag ist online bereits Anfang Mai erschienen: https://sonntagsblatt.hu/2020/05/01/consummatum-est-so-verschwindet-aus-den-doerfern-das-schwabentum-in-der-branau/). Er bezieht sich im Artikel auf Angaben der Gemeindeverwaltungen aus den 1950er und 1980er Jahren und spricht von einem deutlichen Rückgang der Zahl der Deutschen in
Der Deutschungarische Katechismus ist ohne Zweifel ein Produkt der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert – nach dem Ausgleich 1867 verstärkten sich die nationalistischen Töne in Politik und Öffentlichkeit, Ziel war die Assimilierung der Minderheiten im Ungarischen Königreich. Der Publizist und Ministerialbeamte Otto-Hermann Krause aus Paumasch/Pomáz wollte diesen Tendenzen entgegentreten und verfasste den Deutschungarischen Katechismus, ein Frage-Antwortkatalog, der in Wien gedruckt in Heftform im ganzen Land verbreitet werden sollte. Wahrlich
Der Deutschungarische Katechismus ist ohne Zweifel ein Produkt der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert – nach dem Ausgleich 1867 verstärkten sich die nationalistischen Töne in Politik und Öffentlichkeit, Ziel war die Assimilierung der Minderheiten im Ungarischen Königreich. Der Publizist und Ministerialbeamte Otto-Hermann Krause aus Paumasch/Pomáz wollte diesen Tendenzen entgegentreten und verfasste den Deutschungarischen Katechismus, ein Frage-Antwortkatalog, der in Wien gedruckt in Heftform im ganzen Land verbreitet werden sollte. Wahrlich
Von Richard Guth
Schieszl – für viele in und rund um Budapest ein Inbegriff für „Gastronomie und Wein”. Letzteres steht in Anführungsstrichen, denn diese Aussage stammt vom Juniorchef des Familienbetriebs, dem gelernten Koch Konrad Schieszl jun., der seit 2001 in fünfter Generation die Gastwirtschaft in der Hauptstraße von Kalasch/Budakalász führt. Dafür, dass diese Aussage keine bloße Eigenwerbung ist, bürgt meine Frau, eine wahre Gastroliebhaberin mit (manchmal unverständlich) hohen Ansprüchen, die
Von Richard Guth
Ende Mai erreichte viele ungarndeutsche Organisationen die Nachricht, dass ihren Anträgen auf Förderung durch das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat nicht entsprochen werden könne. Das ist die zweite schlechte Nachricht, die die Vereine und Selbstverwaltungen im Wonnemonat erreichte, nach der Streichung von 1 Milliarde Forint durch die ungarische Regierung, worüber wir in den vergangenen Wochen mehrfach berichtet haben. Betroffen seien nach Auskunft von Károly Radóczy,
Ein Beitrag von Tamás Ungár, erschienen am 06. Januar 2020 auf dem Internetportal 24.hu. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Chefredakteur Péter Pető. Deutsche Übersetzung: Richard Guth
Montags, mittwochs und freitags machen sich aus gut 50 südtransdanubischen Ortschaften 604 Altepflegerinnen und Altenpfleger mit elf Kleinbussen nach Österreich und Deutschland auf – sie lösen gleichzeitig andere ab. Überwiegend geht es um Frauen, die mit häuslicher Pflege ihr Brot verdienen, im Schnitt 50-100
„Es ist das erste Mal, dass wir uns mit der Europäischen Kommission auf Augenhöhe über unsere Minority SafePack-Initiative seit ihrer Einführung im Jahr 2013 getroffen haben. Wir haben bei Vizepräsidentin Jourová, Kommissarin Gabriel und Beamten der Europäischen Kommission echtes Interesse an der Initiative festgestellt. Wir machten deutlich, dass wir die bestehenden EU-Politiken zur Unterstützung der sprachlichen und kulturellen Vielfalt und zum Schutz der autochthonen Minderheitengemeinschaften und Sprachgruppen als Teil unseres
Minderheitenrechte sollen auf Initiative des LdU-Abgeordneten Emmerich Ritter juristisch ausgebaut werden / Jobbik-Abgeordneter Dr. Koloman Brenner setzt sich für Wirtschaftsförderprogramm ein
Von Richard Guth
Der deutsche Abgeordnete, Emmerich Ritter, berichtete letzte Woche gegenüber der Tageszeitung „Népszava” von den Ergebnissen der Tätigkeit einer Arbeitsgruppe, die im Rahmen des Nationalitätenausschusses des Parlaments Vorschläge zur Änderung des Nationalitätengesetzes von 2011 unterbreitet haben soll. Nach Angaben von Ritter hat diese Arbeitsgruppe mit allen Parlamentsfraktionen,
Von Richard Guth
Vor einer Woche haben wir über den Beschluss der Regierung bezüglich der Streichung zweier Förderprogramme für Nationalitäten in diesem Kalenderjahr in Höhe von einer Milliarde Forint berichtet (https://sonntagsblatt.hu/2020/05/15/2595/). Die Entscheidung der Regierung betrifft neben geplanten Nationalitätenlagern und Sommerferienangeboten auch andere kulturelle Veranstaltungen sowie die Herausgabe von Publikationen. Begründet wird die Entscheidung mit der Corona-Pandemie und dem Vorhaben, mit Hilfe einer neuen Ausschreibung des Bethlen-Fondsverwalters, die die Instandsetzung
Von Richard Guth
Dies steht im Regierungserlass 1215/2020, der am 13. Mai 2020 im Amtsblatt erschienen ist. Die Regierung hat sich dabei entschieden, zu Lasten der Förderung von Aktivitäten der Minderheiten knapp 1 Milliarde Forint (964 623 634 Forint, 2,75 Millionen Euro) umzuschichten. Nutznießer der Entscheidung sind die Kirchen, die diese Summe f, ür den „Schutz des Bauerbes” einsetzen können. Die Regierung begründet diese Entscheidung mit der Corona-Ausnahmesituation, erläutert aber