Umstrukturierungen bei BMI-geförderten Projekten im Jahr 2020

Von Richard Guth

Ende Mai erreichte viele ungarndeutsche Organisationen die Nachricht, dass ihren Anträgen auf Förderung durch das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat nicht entsprochen werden könne. Das ist die zweite schlechte Nachricht, die die Vereine und Selbstverwaltungen im Wonnemonat erreichte, nach der Streichung von 1 Milliarde Forint durch die ungarische Regierung, worüber wir in den vergangenen Wochen mehrfach berichtet haben. Betroffen seien nach Auskunft von Károly Radóczy, Jugendreferent der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU), in erster Linie Jugendlager und mehrtägige Veranstaltungen und Reisen mit über 15 Teilnehmern. So wird auch die geplante Reise der Jakob Bleyer Gemeinschaft zu den Karpatendeutschen im Herbst diesen Jahres nicht stattfinden. Durchgeführt werden dürften hingegen eintägige Veranstaltungen, bei den die Teilnehmerzahl unter 15 liege. Begründet wurde die Entscheidung vom BMI laut Radóczy mit der Infektionsgefahr. Auslandsreisen seien dabei im ganzen Jahr tabu. Es sei während der Verhandlungen mit Vertretern des BMI eine Grundsatzentscheidung gefallen, auf die Förderung aller solcher Veranstaltungen zu verzichten, ohne eine Differenzierung vorzunehmen (bis auf die eintätigen Veranstaltungen mit maximal 15 Teilnehmern).

Das BMI würde jedes Jahr eine bestimmte Summe für die deutsche Minderheit in Ungarn zur Verfügung stellen, die Projektvorschläge kämen nach Angaben des LdU-Referenten gegenüber Sonntagsblatt von der Landesselbstverwaltung. Deswegen ist der LdU-Mann zuversichtlich, dass die Fördersumme für das laufende Kalenderjahr nicht verloren gehe, sondern in voller Höhe abgerufen werden könne. Als neues Projekt wurde vor wenigen Tagen ein Förderprogramm für die Ausstattung von regionalen Begegnungszentren gestartet – die Förderung soll laut Ausschreibungstext „zur Erweiterung und Modernisierung der technischen Ausstattung und zur Beschaffung von Requisiten für die Beschäftigungen bzw. Programme in ungarndeutschen Begegnungszentren dienen.” Darüber hinaus sollen die geförderten Begegnungszentren als regionale Begegnungszentren funktionieren, in denen an Nachmittagen und Wochenenden sprach- und identitätsfördernde Projekte für die ungarndeutsche Gemeinschaft durchgeführt werden könnten, an denen ungarndeutsche Organisationen der Gemeinde und der Region auch teilnehmen könnten. Erwünscht sei die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit der ungarndeutschen Gemeinden. Eine rein kulturelle Nutzung der Begegnungsstätten könne dabei nicht gefördert werden. Antragsberechtigt sind örtliche und Komitatsnationalitätenselbstverwaltungen, die eine Förderung in Höhe von maximal 10.000 Euro (3,5 Millionen Forint) erhalten können, um Möbel, technische und Sportgeräte und Gesellschaftsspiele anzuschaffen. Bewerbungsfrist ist der 20. Juni. Wie wir berichtet haben, hat der staatliche ungarische Fondsverwalter „Gábor Bethlen” ein ähnliches Programm aufgelegt, Ziel ist da die Instandsetzung und Ausbau von Immobilien, die sich im Besitz von ungarndeutschen Vereinen und Nationalitätenselbstverwaltungen befinden.

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