Kultur statt Zivilisation erfahren

Altbischof Michael Mayer im Sonntagsblatt-Weihnachtsgespräch Von Richard Guth Ende Januar feiert der aus Kleindorog/Kisdorog stammende ehemalige Diözesanbischof von Fünfkirchen, Michael Mayer, seinen 80. Geburtstag. Der Geistliche gehört seit Jahren zu unseren treuesten Lesern – aus Anlass des runden Geburtstages sprach das Sonntagsblatt mit dem in Kokrsch/Kakasd lebenden und dienenden ehemaligen Oberhirten. „Wenn Sie mich fragen, dann muss ich festhalten: Ich bin 1941 in einem deutschen Dorf geboren, wuchs aber in

„Réva muzsiká’nak, mint a fősőféri zenészek”*

Von Dr. Zoltán Tefner *Sie musizieren weinend, wie die Musikanten von fősőfér” „Fősőfér”. Ein für die Südländer, als für die das Balaton-Südufer bewohnenden Völker, Ungarn, Kroaten, Totovci, also Slowaken, Juden, und natürlich die Schomodeier „stifóler”, also Stift Fuldaer war fősőfér immer ein seltsam klingendes Zauberwort. Immer, wenn das Wort fősőfér ausgesprochen wurde, starrten die Augen in die weiteste Ferne, fühlend die unendlich quälende, universal menschliche Sehnsucht die Entfernungen zu bewältigen.

Vergebens gesuchter Feind

Schwäbische Verwandtschaftsbesucher im Fadenkreuz der ungarischen Stasi – neue Monografie über die Kontrolle der Beziehungen von Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen   Von Richard Guth „Rosa S.-H., wohnhaft in C.-Straße 15 in Berzel/Ceglédbercel, hat 1963 sechs Monate in Schorndorf verbracht. Sie brachte einen Ölkamin und einen Kühlschrank mit nach Hause, darüber hinaus Kleinigkeiten, die sie hierzulande weiterverkauft hat. (…) Frau K., wohnhaft in P.-Straße 186 in Berzel, kehrte vor einigen Monaten heim.

Das schweigende Klassenzimmer – eine Filmkritik

Von Armin Stein In dieser Ausgabe der Rubrik handelt es sich im Gegensatz zu den bisherigen Beiträgen nicht um einen Film über Ungarndeutsche oder Minderheiten. Diese Ausgabe der Rubrik Filmkritik entstand mit dem Sinn den Opfern des Aufstandes von 1956 und allen Kämpfern gegen Diktatur und Willkürherrschaft zu gedenken. Der Film von Lars Kraume erzählt uns anhand einer wahren Geschichte die Reaktionen ostdeutscher Gymnasiasten auf die Ereignisse des Freiheitskampfes in

Atala Kisfaludy als Chronistin der Kötcseer Schwaben und Juden

Von Zoltán Tefner Atala. Ein seltsamer, seltener Frauenname. Von hebräischer Herkunft, Bedeutung: „Der Gott ist majestätisch”, eine Kurzform aus dem Frauennamen „Atália”. Warum sie in der Taufe eben diesen Namen erhalten hat, ist unbekannt. Vielleicht wegen der vornehmen Weltbetrachtung ihrer Familie. Geboren in Kötcse 1836, gestorben in Kaposvár 1911. Der Vater, Mihály Kisfaludy von Kisfalud, Kapitän bei den Husaren, in enger Verwandschaft mit den literarischen Riesengestalten Károly und Sándor Kisfaludy.

Lissi – Porträt einer Ungarndeutschen

Von Patrik Schwarcz-Kiefer Man nennt diese Gattung Kritik, obwohl wenn man das Wort Kritik hört, denkt man sofort an negative Meinungen. Wenn man sich den Film “Lissi – Porträt einer Ungarndeutschen” des fränkischen Regisseurs Udo Pörschke anschaut, kann man keine negative Meinung bilden, eine traurige aber schon. Tante Lissi (Elisabeth Hein), geboren 1938 in Ohfala, wohnt in Bonnhard und lebt ein solches Leben, was in 10, höchstens 20 Jahren der

Heimatlos – eine Filmkritik

Von Armin Stein In dieser Ausgabe der Rubrik widme ich mich der Aufgabe über den Dokumentfilm von Udo Pörschke zu schreiben. Der Film befasst sich mit dem Thema Vertreibung aus der Perspektive von Zeitzeugen. Zu Wort kommen Experten, die dem Thema einen historischen Kontext geben. Auftraggeber und Sender der Erstausstrahlung ist der Hessische Rundfunk. Eine Publikumsfrage? Als Erstes und Wichtigstes, was man über den Film wissen muss, ist sein „Ziel-Publikum“.

Anerkennung muss verdient werden – Johann’s Kapelle aus Waschludt im Gespräch

Von Richard Guth Es begann wieder mit einem geteilten Inhalt – eine Einladung zu einer Veranstaltung des „német kórus” und der „német önkormányzat”, akkurat einsprachig ungarisch gehalten. Ich wechselte daraufhin auf die Seite der Person, die diesen Inhalt der „német önkormányzat” geteilt hat. Beim Stöbern bin ich auf einen anderen geteilten Inhalt aufmerksam geworden: den der Johann’s Kapelle aus Waschludt/Városlőd im Komitat Wesprim. Die Einladung galt einem Schwabenball in der

Im Rachen des Todes

Unser Redaktionsmitglied Nelu B. Ebinger arbeitet an seinem neuen Buchprojekt „Der kleine Professor”. Wir veröffentlichen das Einführungskapitel. Im Frühsommer des Jahres 1967 liegt ein 14-jähriger Absolvent der 8-klassigen Grundschule in der banatschwäbischen Großgemeinde Bogarosch (rumänisch Bulgarus) im fetten Grün des Familiengartens, blickt voller Zukunftssorgen in den glasklaren Himmel und macht sich Gedanken über sein weiteres Schicksal. Ja, Schicksal, denn morgen kommt der Gesandte des deutschen katholischen Bischofs aus Temeswar (rum.

Die Donauschwaben – Eine Filmkritik

Die Rubrik „Filmkritik“ des Sonntagsblattes widmet sich der Aufgabe Aufmerksamkeit auf Filme und Dokus zu lenken, welche über die Ungarndeutschen, oder die deutschen Minderheiten Ostmitteleuropas handeln. Als erstes stelle ich das Dokudrama „die Donauschwaben“ (Originaltitel „Podunavske Svabe“) vor. Der Film von Regisseur und Drehbuchautor Marko Cvejic ist eine serbische Produktion aus 2011. Das Thema ist der Niedergang der deutschen Minderheit in der Wojwodina.   Zwei Handlungen Der Film hat zwei

„Wir nennen uns Donauschwaben” – Branauer Kapelle „Lustig Auf” im Gespräch

Von Richard Guth Das soziale Netzwerk Facebook dient nicht nur als Kommunikationskanal, sondern beglückt einen oft mit gesponserten Inhalten. So tauchte eines Tages die Anzeige einer Kapelle auf, der ich womöglich sonst nicht begegnet wäre: Die Kapelle „Lustig Auf” aus der Branau. Stilgerecht habe ich mich mit einem der Kapellenmitglieder, Adam Schütz, über Messenger ausgetauscht. Das Kurzinterview wurde in deutscher Sprache geführt. SB: Jede Kapellenbezeichnung hat eine Geschichte – woher

Nur ein halbes Jahr – nur eine halbe Stunde

Von Klara Burghardt (Leidensweg von Elisabeth und Heinrich Stettner und den Dorleuten) Halb sieben, früher Morgen. Die durch die offene Balkontür hereindrängende Morgenfrische, das Taubengurren und das frische Amsellied wecken Anna auf. Die alten Fichtenbäume schauen ins Zimmer hinein. Die ersten Sonnenstrahlen schlüpfen spielend durch die Äste hindurch und streicheln Anna. Sie streckt sich aus, langsam, wie eine Katze. Nettes Zimmer, bequemes Bett. In einer Pension, auf dem ersten Stock.

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