Meinungsartikel von László Szily. Erschienen am 30. 09. 2019 auf dem linksliberalen Portal 444.hu. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors. Ins Deutsche von Richard Guth.
Erstaunlich viele wissen es nicht oder erinnern sich nicht daran, dass i in Ungarn knapp ein Jahr nach dem Holocaust eine weitere Volksgruppe, bloß aufgrund ihrer Abstammung, ihrer Rechte und ihres Eigentums beraubt, in Viehwaggons geladen und auf das ehemalige Reichsgebiet transportiert wurde. Nicht einmal
Kurz vor den Kommunal- und Nationalitätenwahlen sind wir auf einen interessanten Facebook-Post des Fünfkirchener Übersetzers, Dolmetschers und Reiseleiters, Johann Habel, aufmerksam geworden. Wir veröffentlichen den Beitrag in voller Länge und deutscher Übersetzung (von Richard Guth).
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Ich schreibe in der Regel nicht über Themen, die die Öffentlichkeit betreffen, aber nun fühle ich mich veranlasst, anlässlich der Nationalitätenwahlen im Oktober einige Gedanken von mir zu teilen. Am Mittwoch Nachmittag klingelte es
Stefan Vargas Reaktion auf Was kommmt nach der Bühnenkultur?
Es geht um eine – mit Recht – berühmte Musikgruppe, die letztlich mitgeteilt hatte, in der Zukunft musikalisch anders zu sein. Selbstverständlich, ein jeder Musiker hat das Recht zu entscheiden, ob er weiter authentische schwäbische Weisen spielt oder nicht, aber nach meiner Meinung hätte die Art der Veröffentlichung auch anders geschehen sollen, damit wir, die sie sehr gern gehört und sich
Von Georg Sawa
Am Ostermontag geschah es. Ein alter Bekannter hielt vor dem Haus, er hat mich auf dem Hof erblickt. Gebräunt, für sein Alter fit und schwungvoll, lächelnd kam er auf mich zu. „Und?”, fragte er fast etwas spöttisch. „Noch immer in Ungarn?” „Ja…”, antwortete ich – wohl etwas verlegen – in Erinnerung an unser letztes Gespräch zu Weihnachten. „In Deiner ganzen Straße sind nur noch alte Leute; hie
Erschienen am 14. März 2019 im Online-Magazin WMN. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Autorin Radojka Filakovity.
Deutsche Übersetzung: Richard Guth
Ich will nicht drumherumreden, mit doppelter Identität aufzuwachsen ist ein schizofrener Zustand: ein bisschen so, ein bisschen so, aber so richtig keine von beiden. Du gehörst zu diesem, aber auch zu jenem, aber so richtig nirgendwohin dazu. In diesem komischen Zwischenzustand gibt es nichts Schwierigeres – und Spannenderes –, als
Von Richard Guth
Bilder und Video der Freude und Ausgelassenheit –ein deutscher Nationalitätenchor feiert Jubiläum. Ein Anlass, den sie zu Recht feiern. Stutzig macht mich nur ein Tableau mit den Sängerinnen und Sängern. Dass sie ungarische Vornamen tragen, daran sind wir gewohnt. Aber dass der Name des Chores nur auf Ungarisch aufgeführt ist, wirft doch Fragen auf. Diese habe ich auch prompt geäußert (mit dem Hinweis, dass ja bei einem
Gedanken von Georg Krix
Das SONNTAGSBLATT berichtet:
Auf Initiative unseres Abgeordneten im Parlament erhält die Volksgruppe von Jahr zu Jahr mehr Geld…
Kindergärtnerinnenmangel wird behoben…
Gehaltszulage, Stipendium, Fortbildung im Ausland…
Behebung des unhaltbaren Mangels an Nationalitätenkindergärtnerinnen….
(ganz neu!)… für Nationalitätenpädagogen. „Es handelt sich um ein Programm, das der ungarndeutsche Parlamentsabgeordnete, Emmerich Ritter initiierte, und das durch die Kooperation der LdU, der anderen 12 Nationalitäten und der Regierung durchgeführt wird. Im
Von Richard Guth
Neulich war ich wieder auf Reisen: im Slowenischen Raabgebiet im Länderdreieck Ungarn-Slowenien-Österreich (siehe hierzu meine Reisenotizen). Was mir sofort ins Auge fiel, waren die vielen zweisprachigen Schilder in Oberzemming / Gornji Senik, der „Hauptstadt” der ungarländischen Slowenen. Aber genauso akkurat stehen, hier sogar dreisprachig, Schilder in der Nachbargemeinde Unterzemming, die einst ein deutsches Dorf war. Die Schilder sind meist nichtkommerziell, aber selbst auch an Geschäften finden sich
Von Richard Guth
Zufälle fördern oft interessante Dinge zutage – nicht anders erging es mir an einem kalten Novemberabend, als ich auf die Seite des Bistums Temeswar gestoßen bin. Diese Diözese gehört zu den jüngeren und ist somit ein Produkt des Friedensvertrags von Trianon: Sie entstand aufgrund der Dreiteilung des vormaligen Bistums Tschanad mit Sitz Temeswar in Temeswar (Rumänien), Segedin-Tschanad (Ungarn) und Großbetschkerek (Serbien). Das Bistum wurde von 1930 bis
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Am 1. Mai feierte das Land den 15. Jahrestag des Beitritts Ungarns in die Europäische Union, und an diesem Sonntag wählen die europäischen Staatsbürger ein neues Parlament für Europa. Was hat die europäische Integration uns, Ungarndeutschen gebracht? Schauen wir uns es genauer an!
Jede Münze hat bekanntlich zwei Seiten, das gilt auch für die Rolle der Europäischen Union im Leben der europäischen Völker wie auch im Leben
von Richard Guth
„Ich verstehe nur eine Sache nicht, lieber Bewohner deutscher Volkszugehörigkeit, nein, nicht so, eher Bewohner von (…), der sich der deutschen Gemeinschaft zugehörig fühlt (im Internet schrieb man es so), warum sprechen Sie nicht ihre Muttersprache? Ich wohne seit zwei Jahren hier und habe noch kein einziges Wort Deutsch gehört. Ich hielt mich in den Pausen sogar unter den Schülern des hiesigen deutschen Gymnasiums auf und
Von Richard Guth
Die Schnellstraße von Pressburg nach Niedermarkt (Dunajská Streda/Dunaszerdahely) ist erst im Bau, aber die Konsequenzen spüren die Alteingesessenen der Großen Schüttinsel (Žitný ostrov/Csallóköz) bereits jetzt. Denn die slowakischen Zuzügler sind bereits da und stellen mittlerweile ein Fünftel der Bevölkerung der 1200 Seelen-Gemeinde. Im Mai sorgte eine Petition von slowakischen Eltern für Diskussionen, die – es ging um zwei Familien, die von anderen slowakischen Familien der Umgebung unterstützt