Deutschpilsen – wo sind die Sachsen geblieben?

von Richard Guth Die vor drei Jahren wiedereröffnete Waldbahn nähert sich behäblich-langsam dem Sackgassendorf nahe der slowakischen Grenze. Der Weg führt über steile Hänge und tiefe Täler, die Natur zeigt – dank der Herbstsonne – ihr schönstes Gesicht. Die ersten Häuser werden sichtbar, der Zug erreicht die Endstation. Die Straße säumen alte Bauerhäuser, die vom Reichtum der Vergangenheit zeugen – manche bewohnt, manche unbewohnt, aber gut in Schuss, die gehören

Wo Blasmusik verbindet: Woodstock der Blasmusik 2018

Ein Gastbeitrag von Richard Schneider (Tarian) Das Woodstock der Blasmusik ist schon seit einigen Jahren das größte Festival, wo sich die Blasmusikfans so richtig austoben können. Egal ob du aus Deutschland, Österreich, Tschechien oder Ungarn kommst, du findest immer den gemeinsamen Nenner durch die wundervolle Sprache der Musik. Auch diejenigen, denen die traditionelle Richtung nicht genug bietet, können sich an vielen außergewöhnlichen Richtungen erfreuen. Es gibt auch Wirtshäuser, wo den

Filmempfehlung: Das schweigende Klassenzimmer (2018)

1956: Bei einem Kinobesuch in Westberlin sehen die Abiturienten Theo (Leonard Scheicher) und Kurt (Tom Gramenz) in der Wochenschau dramatische Bilder vom Aufstand der Ungarn in Budapest. Zurück in Stalinstadt entsteht spontan die Idee im Unterricht eine solidarische Schweigeminute für die Opfer des Aufstands abzuhalten. Doch die Geste zieht viel weitere Kreise als erwartet: Während ihr Rektor (Florian Lukas) zwar zunächst versucht, das Ganze als Jugendlaune abzutun, geraten die Schüler

Helmut H. Bechtel: Eine interkulturelle literarische Landschaft (Buchtipp)

Das Buch versucht die ungarndeutsche Gegenwartsliteratur aus neuen Perspektiven der Literaturwissenschaft in einem interdisziplinären Umfeld darzustellen. Ein Überblick über die Rezeption der ungarndeutschen Literatur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigt, dass neben den verschiedenen Beschreibungsversuchen der wichtigsten Tendenzen, Epochen, Generationen und Autoren in der Forschung noch zahlreiche unberührte Gebiete verblieben sind. Als Ausgangspunkt dieses Buches dient der Korpus der ungarndeutschen Gegenwartsliteratur. Im Sinne der kulturellen Literaturwissenschaft versucht die

Filmempfehlung: Habermann (2010)

Sudetenland 1937: Mit der Hochzeit des deutschen Unternehmers August Habermann (Mark Waschke) und der schönen jüdisch-tschechischen Jana (Hannah Herzsprung) zeichnet sich das herandrohende Unheil der kommenden Jahre bereits ab. Probleme bekommt der reiche Mühlen- und Sägewerksbesitzer nicht nur mit den rebellierenden, tschechischen Arbeitern sondern auch mit dem Einzug des  Naziregimes unter der Führung des SS-Mannes Kosloswki (Ben Becker). Langsam aber unabwendbar steigern sich in Habermann unterschwellige Bedrohung und menschliche Grausamkeit.

„Glaube stiftet Gemeinschaft”: die 59. Gelöbniswallfahrt der Donauschwaben in Altötting

Dr. Kathi Gajdos-Frank PhD, Direktorin, Jakob Bleyer Heimatmuseum Wudersch Von jeder Haustür geht ein Weg nach Altötting, lautet das Sprichwort, das ich von meinen bayerischen Verwandten gehört habe. Jedes Jahr machen sich tausende von Pilgerinnen und Pilger auf den Weg nach Altötting, und auf Einladung des St. Gerhards-Werkes e.V. konnte auch ich am 7. – 8. Juli an einer Wallfahrt, an der 59. Gelöbniswallfahrt der Donauschwaben, teilnehmen. Meine Oma aus

Der „Gute Hirte” der Sövényházer Deutschen wieder daheim

von Johann Geigl Die Wiedereinweihung des Denkmals der „Gute Hirte, nach einer Komplettsanierung,  und die Enthüllung einer Gedenktafel zur Erinnerung an die Flucht und Vertreibung der deutschstämmigen Familien aus den Orten Györsövényház  ( Plankenhausen ) und Lébény  ( Leyden ) waren Anlass für die  Reise vom 22. – 26. Juni 2018. Die Interessengemeinschaft der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge aus dem Kreis Limburg-Weilburg sowie dem Raum Mosbach wollen damit die Verbindung zur

Reisenotizen: Roggendorf/Kiszsidány

von Richard Guth April 2018: Es gibt Orte, die man – wie so „schön” heißt – links liegen lässt, oft zu Unrecht. Zu diesen Ortschaften zählt ohne Zweifel Roggendorf, auf Ungarisch Kiszsidány, früher Németzsidány, unweit der Stadt Güns. Dass der Ort links liegen lässt, ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass er ein Sackgassendorf ist, wohl aber an einer Kreisstraße gelegen, die das kroatische Siegersdorf/Hrvatski Židan mit Tschapring/ Csepreg verbindet. Das

Filmempfehlung: Die andere Heimat-Chronik einer Sehnsucht (2013)

Jakob Simon wächst in der Zeit der großen Massenauswanderungen aus dem Hunsrück auf. Während der Kirmeszeit schwängert sein Bruder Gustav Simons heimliche Liebe und wandert mit ihr aus. Jakob aber muss bei seinen Eltern bleiben. „Die andere Heimat” ist der Vorläufer zu Edgar Reitz’ „Heimat”-Serien, entstanden unter Beteiligung des Bayerischen Rundfunks. Vor dem Hintergrund des ländlichen Deutschland Mitte des 19. Jahrhunderts, als ganze Dörfer getrieben von Hungersnot und Armut ins

Wiedergeburt der madjarischen Gemeinschaft in Maradik/Maradék (Syrmien)

Ein Bericht vom vojvodinamadjarischen Journalisten Árpád Virág. Erschienen in der ungarischen Zeitschrift „Figyelő” (51-52/2017), Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Redaktion. Deutsche Übersetzung: Richard Guth Reportage aus einem syrmischen Dorf – in Maradik (ung. Maradék), einer Ortschaft mit zweitausend Einwohnern, zu ein Viertel von Madjaren bewohnt, auf gleicher Entfernung von der kroatischen Grenze und von Neusatz, schien es noch vor einigen Jahren so zu sein, dass innerhalb einer Generation das ungarische

Ulmer Schachtel in Baje gebaut

Alfred Manz-Projektleiter „Ulmer Schachtel in Baja“ Ulmer Schachtel an der Donau in Baja in der Donaustraße Das Projekt Die Deutsche Selbstverwaltung Baja, die Stiftung für die Ungarndeutschen im Komitat Bács-Kiskun und der Deutsche Kulturverein Batschka haben sich vorgenommen in Vereinbarung mit dem Ungarndeutschen Bildungszentrum in Baja eine Ulmer Schachtel in Originalgröße zu errichten. Das Schiff soll einem dreifachen Zweck dienen: Es soll ein Denkmal für unsere Ahnen darstellen, die überwiegend

Auf den Spuren unserer pilgernden Ahnen – Wallfahrt der Hartianer nach Mariazell

Von Martin Surman-Majeczki, Leiter der Pilgerfahrt „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht“, behauptete Franz Kafka. Deswegen haben wir uns vom 11. bis zum 13. Mai mit den Hartianer Ungarndeutschen auf einen von unserer Gemeinschaft lang unbetretenen Weg gemacht, um – wie das unsere Vorfahren so oft getan haben – nach Mariazell zu pilgern. Die Hartianer Wallfahrer haben in dieser kurzen Zeit zahlreiche Marienwallfahrtsorte, neben Mariazell Mariatrost, Maria Schutz und

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