Von San.-Rat Dr. Johannes Angeli
Teil 1. 2: Ein ungarndeutsches Dorf vor dem Weltkrieg
Vielleicht klingen meine letzten Ausführungen über die Isszimmerer dörflichen Strukturen sehr nach überzogenen Reglementierungen oder sogar – modern beurteilt – nach Freiheitseinschränkung des Einzelnen. Aber die Isszimmerer wussten damit umzugehen und ihre zahlreichen historisch gewachsenen Feierlichkeiten und ihre traditionellen Gewohnheiten ausführlich zu genießen.
Faschingszeit war Hochstimmungszeit. Es wurde nach alter deutscher Tradition drei Tage von Jung
Von San.-Rat Dr. Johannes Angeli
Vorwort
So manches kann der Mensch erleben, wenn er über 80 Jahre alt wird, lebte er aber in den letzten acht Jahrzehnten, dann umso mehr. Umso mehr auch, wenn er als Auslanddeutscher vertrieben wurde und schließlich aus der DDR geflohen in der BRD wieder eine neue Heimat gefunden hat! Vor Jahren hat mein damals 12-jähriger Sohn gelangweilt gestöhnt: „Ach Papa, bei dir war wenigsten noch
Von Georg Krix
Als erster Generalsekretär des 1955 vom ungarischen Staat bzw. dessen Partei gegründeten DEMOKRATISCHER VERBAND (ursprünglich Kulturverband) DER DEUTSCHEN WERKTÄTIGEN IN UNGARN war er für die Schwaben in Ungarn, also für die Ungarndeutschen immer und überall nur – so ganz einfach, volkstümlich und freundschaftlich – der Fritzi bácsi, UNSER FRITZI-BATSCHI.
Dr. FRIEDRICH WILD war Wortführer der Ungarndeutschen 18 schwierige sozialistische Jahre hindurch. Er wurde am 5. November l910
Originaltitel: Soknyelvű ország – egynyelvű álom és emlék(mű). Erstmalig erschienen am 31. Mai 2020 in der slowakeimadjarischen Tageszeitung „Új Szó” (Pressburg); ein Meinungsartikel des in Ungarn lebenden slowakeimadjarischen Historikers Dr. László Szarka; Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors und der Redaktion; Deutsche Übersetzung: Richard Guth
Wir hatten hundert Jahre, um darüber nachzudenken und es zu erfahren, was warum passiert ist, wie Alfréd Lázár Drasche und Ágoston Benárd es zur feierlichen
Ludwig von Tetmajer war ein Schweizer Ingenieur ungarndeutscher Abstammung, der die Ursachen eines der schlimmsten Zugunglücke in der Geschichte aufgeklärt hat. Seine wissenschaftliche Arbeit ist bis heute ein Grundstein für sicheres Bauen.
Von Armin Stein
Kaum hat sich der durch den Brückeneinsturz aufgewirbelte Staub gelegt, wurde den Helfern, Opfern und Schaulustigen das Ausmaß der Katastrophe klar. Die Brücke war eingestürzt und hat die vorderen Waggons des Zuges und die beiden
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Vor hundert Jahren am 4. Juni 1920 wurden die neuen Grenzen Ungarns in Versailles bestimmt und das Friedensdiktat von Trianon unterzeichnet, unter dessen Folgen wir bis heute leiden – sowohl als Ungarn als auch als Donauschwaben. Aus madjarischer Perspektive beschäftigt man sich mit diesem Thema sehr viel; jeder kennt die Tatsachen, die rohen Statistiken muss man also nicht vorstellen. Das Friedensdiktat von Trianon war aber nicht nur
Von Prof. Dr. Zoltán Tefner
Nicht selten kam es vor, dass zur Zeit der aggressiven Magyarisierung in den 1890er Jahren auch evangelische Kantorlehrer am Sprachverlust von donauschwäbischen Gemeinden beteiligt waren. Mit Heinrich Bernhard war es gerade der Fall. Bernhard (in Form eines in Kötcse weit und breit gebrauchten ungarischen Idiom „Benyhárt”) ist um 1862 in Kötcse erschienen. Ohne richtige pädagogische Ausbildung. Mit keinem seine berufliche Kompetenz attestierenden Diplom in der
VOR 74 JAHREN
VERTREIBUNG AUS WUDERSCH/BUDAÖRS
Von Andreas Grósz
Das Ende des Zweiten Weltkrieges gab Möglichkeit nicht nur die „deutschen Kriegsverbrecher” zur Verantwortung zu ziehen, sondern auch das Prinzip der Kollektivschuld in die Wirklichkeit umzusetzen. Letzterem hat die Konferenz zu Potsdam einen neuen Schwung gegeben. Der größere Teil der damals neuen ungarischen politischen Elite hat ja wesentlich nur auf die Gelegenheit gewartet, das Ungarndeutschtum-Problem endlich und endgültig zu regeln, möglicherweise
Großnaarad (Nagynyárád) wird in den verschiedenen Gründungsurkunden und Geschichtsbücher schon seit 1091. erwähnt.
Bis Anfang des 16. Jahrhunderts hatte das Dorf keine besondere Rolle in der Geschichte gespielt. Die Einwohner bauten sich eine kleine Holzspäter eine Steinkirche. Sie lebten hier ihr alltägliches Leben. In der Zeit der 150-jähriger Türkenherrschaft litt Großnaarad aber sehr viel. Türkische Truppen ließen sich hier am Kirchenhügel nieder, lagerten hier jahrelang. Sie zerstörten, ruinierten die Kirche,
Wir feiern heute das Hochfest Mariä Geburt. In zahlreichen ungarndeutschen Gemeinden feiert man Kirchweih, so auch in Schaumar/Solymár. Die Tonaufnahmen hat uns unser langjähriger Wegbegleiter und Freund aus Wetschesch, Michael Frühwirth, zur Verfügung gestellt. Gesungen werden die Lieder von Wetschescher Wallfahrern (nach Máriabesnyö), deren Muttersprache noch deutsch war. Die Aufnahme entstand vor über 30 Jahren.
Die Übergabe von Schulen an örtliche Nationalitätenselbstverwaltungen ist schön, gut und stärkt die lokalen Selbstverwaltungsrechte. Aber: Wäre es dennoch nicht angebracht, ein ungarndeutsches Landesschulamt einzurichten?! Denn es gäbe sehr viel zu tun (allein, was die Unterrichtssprache betrifft, überwiegt in den meisten eigenen Schulen die fünfstündige Form, die oft auch noch als Fremdsprachenunterricht verstanden wird), was ein pädagogisches Institut nicht leisten kann. Die Baptisten, die vor einigen Jahren landesweit 30 Schulen
Von Prof. Dr. Zoltán Tefner
Die einzige Farbe – zum großen Kummer von Honecker und seinen Getreuen – brachten die Westsendungen. In der abendlichen Dunkelheit richteten sich die Antennen auf den Balkonen der Plattenbausiedlungen auf den Westen und diese bewusstseinsgespaltene Gesellschaft beobachtete im Fernsehen, über diesen riesigen Gucker, gespannt, wie eine bessere Welt drüben glänzte.
Der Stipendiat der Lajos-Kossuth-Universität, Csaba F., hat im Frühling 1973 im Studentenclub der Uni