Lehrer, Heimatforscher und Kulturschaffender Dr. Peter Schweininger aus Saar/Szár zu seiner heimatgeschichtlichen Dissertation sowie zu Fragen von Sprache und Identität und den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft
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SB: Peter, Du hast im Herbst dein Buch über die Ansiedlungszeit in Saar vorgestellt – wie war die Resonanz?
PS: Als ich Mitglied im Doktorandenprogramm der Uni ELTE war, erfuhr ich oft die Kritik, warum ich mich eigentlich nur mit einem einzigen
Von Stefan Pleyer
Turbulente und erprobende Zeiten klopfen an der Haustür: Die technische Revolution dreht sich auf einer erhöhten Stufe, welches Phänomen zugleich auch die Globalisation ankurbelt. Den uniformisierenden globalen Tendenzen sind die Sprachen, aber ganz besonders die Dialekte und Regionalsprachen existenzbedrohlich ausgesetzt.
Bei uns in Ungarn befinden sich vor allem die ungarndeutschen Dialekte in einer äußerst gefährdeten Lage: Wenn es keine Gegenmaßnahmen getroffen werden, werden in einigen Jahrzehnten die
Von Richard Guth
Die enttäuschenden Ergebnisse der Volkszählung 2022 beschäftigen mich immer noch. Alles, was ich jetzt über das Ungarndeutschtum erfahre, steht unter dem Eindruck dieses unerfreulichen Zahlenwerkes. In der letzten Ausgabe des Sonntagsblattes haben wir versucht mögliche Antworten zu liefern. In diesem Kommentar soll die Ursachenforschung im Kernbereich „Sprache“ weitergeführt werden, ausgehend von Impulsen, die ich in letzter Zeit im Rahmen von Selbststudien erhielt.
Impuls 1: Viele kennen die
Der aus Wemend stammende Imker Zoltán Zimmer über seinen Weg zur Imkerei, die Konkurrenz aus China und die Kunst der Bienenzucht
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SB: Herr Zimmer, was hat Sie dazu gebracht, Imker zu werden, ist es ein Familienerbe?
ZZ: Es ist kein Familienerbe, aber wir sind in einer ländlich geprägten Familie aufgewachsen und die Landwirtschaft war ganz natürlich, so hatten wir zu Hause Tiere wie Kaninchen, Hühner, Schweine und Rinder. Ich
Von Ibolya Lengyel-Rauh
Der Leser erhält in dieser Folge einen Einblick in das Leben der Tolnauer ungarndeutschen Gemeinde Pari/Pári zwischen 1940 und 1950. Diese waren die Jahre, die das Leben der Dorfbewohner komplett auf den Kopf gestellt haben. Viele heutige Dorfbewohner tragen die Wunden der Familientragödien in sich, die sich während dieser Jahre ereignet haben. Es gibt kaum Familien, die von den Schicksalsschlägen der damaligen politischen Entscheidungen verschont geblieben wären.
Im Gespräch mit der aus Kier stammenden Biologin und Hochschuloberassistentin Dr. Zsuzsanna (Orsós) Kiss
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SB: Frau Dr. Kiss, Sie sind in einem Ort namens Kier/Németkér aufgewachsen, der schlechthin als deutsches Dorf gilt – inwiefern beeinflusste dies Ihre Kindheit und Jugend und falls ja, welche Verbindungen gab es zum Ungarndeutschtum bzw. zum deutschen Erbe?
ZSK: Vielen Dank für diese Frage, Sie sind der Erste, der mich das gefragt hat. Jetzt,
Sohn heimatvertriebener Badeseker Werner Szugfil über Herkunft, Heimatverbundenheit und Familienverbindungen
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Von Richard Guth
„Also um den ersten Teil der Frage zu beantworten: Ja, ich bin stolz auf meine Stadt Schwerte: Hier bin ich geboren, hier werde ich sterben. Hier bin ich 1956 geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe viele Freunde hier und in der nächsten Umgebung, habe hier geheiratet und mein Bruder, der Letzte aus dem engsten Familienkreis, lebt
Filmemacher Udo Pörschke über Wurzeln, sein Verhältnis zum Ungarndeutschtum und geplante Filmprojekte
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Von Richard Guth
„Der Grundgedanke hinter der Trilogie „Heimatlos”, „Lissi” und „Ein Franke lernt Polka” war folgende: Bislang waren die Themen „Kulturpflege und Vertreibung“ dominant, nun sollte ein Film entstehen, der sich mit dem Thema „Gegenwart und Zukunft der Ungarndeutschen“ beschäftigt. Dabei ging es eigentlich um Anfragen seitens von Ungarndeutschen, die sich jenseits üblicher Themen einen Blick
Neues Heft hilft dabei persönliche Löffelliste (Bucket List) abzuarbeiten
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Von Richard Guth
Das Produkt eines bemerkenswerten Projektes durfte ich im Frühjahr in meinen Händen halten: „Löffelliste in Weißenburg” lautet der Titel eines zweisprachigen Heftes, das einen etwas ungewöhnlichen Themenschwerpunkt hat: das architektonische und kulturelle Erbe der Deutschen im Komitat Weißenburg. Kurze Texte geben hierbei einen kleinen Einblick in die Bau- und Entstehungsgeschichte der jeweiligen Sehenswürdigkeit wie Kirchen, Kapellen, Denkmäler
Von Henriette Rang
Am vergangenen Sonntag fand die jährliche Fronleichnamsprozession in Fünfkirchen statt, ein Ereignis, das sowohl die katholische Gemeinde als auch die gesamte Stadt in festliche Stimmung versetzte.
Besonders hervorgehoben werden sollten dabei die Schülerinnen des Valeria-Koch-Bildungszentrums, die in ihren traditionellen Trachten einen bewegenden Beitrag leisteten.
Die Mädchen unserer Schule trugen an diesem besonderen Tag ihre festlichen Trachten. Diese traditionellen Gewänder sind nicht nur ein Symbol für unseren Glauben,
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Vor einigen Jahren, als ich in der Budapester Ortsgruppe der GJU tätig war, wurden wir von Ágnes Sós (Regisseurin des Films) kontaktiert, um an den Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm teilzunehmen. Wir waren mitten in den Vorbereitungen für unsere Aktion, bei der wir am TrachtTag in der Budapester Innenstadt Informationsblätter über das Ungarndeutschtum verteilen wollten. Diese Aktion von uns kommt auch im Film vor. Das ist aber nur
Irrtümer in der Forschung der Kolonisationsgeschichte der hessischen Sekundärgemeinde Kötsching/Kötcse (Teil 18)
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Von Prof. Dr. Zoltán Tefner
Errare humanum est – habe ich in meinem letzten Teil 17 das Sprichwort der alten Römer zitiert. Nicht anders ist es jedenfalls in der Volkskundeforschung und in der Ortsgeschichte. Manchmal ist es eine Sache von Missverständnissen: Die interwievten Augenzeugen sagen etwas und das Gesagte wird vom Forscher falsch verstanden. So ist es