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Deutsche zwischen Integration und Bewahrung der Eigenart – Brasiliendeutsche/Deutschbrasilianer im Fokus

Von Richard Guth Dieser Artikel ist eigentlich dem Zufall geschuldet – einem Beitrag der Internationalen Medienhilfe, den ein Landsmann auf Facebook geteilt hat. Dem Bericht nach leben 5 Millionen Deutschstämmige in Brasilien, unter ihnen 1,5 Millionen Muttersprachler. In vielen südlichen Bundesstaaten machen Deutschbrasilianer 50% der Bevölkerung aus. Trotz Einschränkungen für den Deutschunterricht und die deutschsprachigen Medien sei die deutsche Kultur lebendig. Dies zeigten 30 „Publikationen” (wohl gedruckte Zeitschriften gemeint) und

Trump mag gehen, sein Schatten bleibt

Von Prof. em. Dr. Josef Bayer Der Ausgang der laufenden Präsidentschaftswahlen in Amerika ist weltweit von hohem Interesse verfolgt. Die USA sind der mächtigste Staat der Welt, und was dort passiert, hat freilich immer Einfluss auf andere Länder. Aber diesmal geht es um noch mehr: um Trumps zutiefst populistische Politik, welche in Innen- und Außenpolitik gleichfalls viel Veränderung anstrebte und auf viel Staunen, und noch mehr Widerstand gestoßen ist. Der

Reisenotizen: Niederlausitz – Dolna Łužyca

von Richard Guth Kaum die Autobahn verlassen begegnet einem eine Landschaft, die an die Große Ungarische Tiefebene erinnert: Wiesen und Felder, abwechselnd mit Waldstücken, flaches Land, soweit das Auge reicht und zweisprachige Schilder, oben auf Deutsch, darunter in kleinerer Schriftgröße in einer Sprache, die an Polnisch erinnert. Wir befinden uns in der Niederlausitz und die Sprache ist (Nieder-)Sorbisch. „Nein, die Menschen, die hier wohnen, heißen Wenden, Sorben findet man weiter

Das schweigende Klassenzimmer – eine Filmkritik

Von Armin Stein In dieser Ausgabe der Rubrik handelt es sich im Gegensatz zu den bisherigen Beiträgen nicht um einen Film über Ungarndeutsche oder Minderheiten. Diese Ausgabe der Rubrik Filmkritik entstand mit dem Sinn den Opfern des Aufstandes von 1956 und allen Kämpfern gegen Diktatur und Willkürherrschaft zu gedenken. Der Film von Lars Kraume erzählt uns anhand einer wahren Geschichte die Reaktionen ostdeutscher Gymnasiasten auf die Ereignisse des Freiheitskampfes in

Dr. Friedrich Wild vor 30 Jahren gestorben – UNSER FRITZI-BATSCHI

Von Georg Krix Als erster Generalsekretär des 1955 vom ungarischen Staat bzw. dessen Partei gegründeten DEMOKRATISCHER VERBAND (ursprünglich Kulturverband) DER DEUTSCHEN WERKTÄTIGEN IN UNGARN war er für die Schwaben in Ungarn, also für die Ungarndeutschen immer und überall nur – so ganz einfach, volkstümlich und freundschaftlich – der Fritzi bácsi, UNSER FRITZI-BATSCHI. Dr. FRIEDRICH WILD war Wortführer der Ungarndeutschen 18 schwierige sozialistische Jahre hindurch. Er wurde am 5. November l910

Ich bin Unseraaner – über die Änderung von – ungarndeutschen – Zeiten und Menschen

Von Dr. Johann Till „Unserans“, diesen Begriff wollte ich nach der Lektüre des gleichnamigen Artikels von Georg Sawa im Sonntagsblatt Nr. 3/20220 spontan in das digitale Universallexikon Wikipedia eintragen. Habe dann mein Vorhaben verworfen, weil mir täglich neue Fragen zu unserem fast versunkenen und nun im SB wieder entdeckten, heimeligen Wort „Unseraans“ einfielen. Ich wurde unsicher, versuche es hier dennoch. „Unseraane“ (usereine/r) sind überwiegend ältere bis sehr alte Menschen, ungarndeutscher

Für eine nachhaltige Zukunft – Zu Besuch bei „grünen Schwaben” in Werischwar

Von Richard Guth Die Kommunalwahlen vor einem Jahr brachte vielerorts Gruppierungen an die Macht, die aus zivilem Engagement heraus mit der großen Politik in Berührung kamen. Dies scheint eine globale oder jedenfalls europäische Tendenz zu sein, denkt man an die Regierungsbeteiligung der Freien Wähler in Bayern oder an die Wahl der Aktivistin Zuzana Čaputová zur slowakischen Präsidentin. Die Diskussion um Nachhaltigkeit und Umwelt rückte in Vor-Corona-Zeiten in den Mittelpunkt des

Unseraans

Von Georg Sawa Was man ist, was man zu seiner Identität macht, bestimmt man selbst und man spricht sich dann innerhalb einer Gesellschaft oder einer Nation irgendeiner mathematischen Menge zu. Oder wird man von den Anderen einer Menge zugewiesen, denn das Urteil über einen Menschen wird nicht nur von einem selbst geprägt, sondern es kommt – wie es die Geschichte der Menschheit zeigt – oft auch von außen. Gemäß des

Am Beginn des Weges Ungarndeutsche – Lehrpfade unter der Lupe

Von Richard Guth „Vergangenheit hat Zukunft“ – mit diesem Motto wurde der Ungarndeutsche Lehrpfad Ende September auf dem Gelände des Ungarndeutschen Bildungszentrums Baaja eingeweiht. Dieser Lehrpfad ist der neunte in der Reihe und „der mit Informationsschildern, interaktiven Elementen und einem Begleitheft versehene thematische Weg erzählt anhand des Leitmotivs „Gemeinschaft“ über Ansiedlung, traditionelle Funktionen der Familie, Zusammenleben in einer Dorfgemeinschaft, Lebensunterhalt, Muttersprache, Religionsgemeinschaften und moderne Gemeinschaftsformen der ungarndeutschen Volksgruppe, sowie über

Mehrsprachiges Land – Einsprachiger Traum und einsprachiges Ge/denk/en/mal

Originaltitel: Soknyelvű ország – egynyelvű álom és emlék(mű). Erstmalig erschienen am 31. Mai 2020 in der slowakeimadjarischen Tageszeitung „Új Szó” (Pressburg); ein Meinungsartikel des in Ungarn lebenden slowakeimadjarischen Historikers Dr. László Szarka; Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors und der Redaktion; Deutsche Übersetzung: Richard Guth Wir hatten hundert Jahre, um darüber nachzudenken und es zu erfahren, was warum passiert ist, wie Alfréd Lázár Drasche und Ágoston Benárd es zur feierlichen

Ludwig von Tetmajer und die Katastrophe von Münchenstein

Ludwig von Tetmajer war ein Schweizer Ingenieur ungarndeutscher Abstammung, der die Ursachen eines der schlimmsten Zugunglücke in der Geschichte aufgeklärt hat. Seine wissenschaftliche Arbeit ist bis heute ein Grundstein für sicheres Bauen. Von Armin Stein Kaum hat sich der durch den Brückeneinsturz aufgewirbelte Staub gelegt, wurde den Helfern, Opfern und Schaulustigen das Ausmaß der Katastrophe klar. Die Brücke war eingestürzt und hat die vorderen Waggons des Zuges und die beiden

Trianon 100 – Rückblick und Ausblick

Von Patrik Schwarcz-Kiefer Vor hundert Jahren am 4. Juni 1920 wurden die neuen Grenzen Ungarns in Versailles bestimmt und das Friedensdiktat von Trianon unterzeichnet, unter dessen Folgen wir bis heute leiden – sowohl als Ungarn als auch als Donauschwaben. Aus madjarischer Perspektive beschäftigt man sich mit diesem Thema sehr viel; jeder kennt die Tatsachen, die rohen Statistiken muss man also nicht vorstellen. Das Friedensdiktat von Trianon war aber nicht nur

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