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Der schweigende Vorsitzende

Von Richard Guth Jetzt werden wieder diejenigen mir ins Gesicht springen, die der Ansicht sind, dass ich die Dinge beim Namen nennen sollte. Ich werde aber wieder entgegnen, dass ich hier auf Phänomene hinweisen und nicht einzelne Personen ins schlechte Licht rücken möchte, die ja bekanntlich auch nur Menschen sind, die heute und da – eingebunden in Strukturen –  handeln und sicher versuchen, ihr Bestes zu tun. Stellen wir uns

Bleiben oder gehen?

Vor dreißig Jahren gipfelte der Exodus der Rumäniendeutschen Von Richard Guth Diese Frage stellten sich in den Siebziger und Achtzigerjahren viele Rumäniendeutsche aus dem Kreise der Siebenbürger Sachsen und Landler sowie der Banater und Sathmarer Schwaben (neben kleineren Gemeinschaften der Rumäniendeutschen). „Wenn Verwandte und Freunde aus der Nachbarschaft das Land verlassen haben, die deutsche Schule geschlossen wurde und auch der Herr Pfarrer die Heimat verlassen hat, warum sollten gerade wir

„Für die Zukunft sind wir, die Mitglieder der deutschen Minderheit verantwortlich“

Sonntagsblatt-Interview mit Matthias Amrein, dem neuen IfA-Kulturassistenten des LENAU-Hauses in Fünfkirchen                                _____________________________________________ SB.: Was ist der Ursprung deiner ungarndeutschen Identität? Wie hast du Deutsch gelernt? M.A.: Väterlicherseits bin ich ungarndeutscher Abstammung, ich habe eine doppelte Identität. Am Valeria-Koch-Bildungszentrum habe ich die Grundschule und das Gymnasium absolviert. Hier konnte ich die deutsche Sprache erlernen und die Traditionen durch Projekte kennen lernen. Von meinen Großeltern aus Nadasch habe ich Vieles gelernt, so

Was bedeutet eigentlich Autonomie?

Grundsatzfragen aus gegebenem Anlass Von Dr. Jenő Kaltenbach Bei der letzten Wahl wurde Emmerich Ritter zum ungarndeutschen Abgeordneten des ungarischen Parlaments gewählt. Theoretisch würde das bedeuten, dass er die Interessen der Gemeinschaft im Gesetzgebungsorgan des Landes einbringt und vertritt. Nun sehen Beobachter schon lange, dass Herr Ritter sich von seinen Kollegen in der Regierungsfraktion überhaupt nicht unterscheidet. Er benimmt sich, als ob er Mitglied der Regierungsfraktion wäre. Kenner der Verhältnisse

Solange noch…

Deutscher Gemeinderat und Deutschclub Tarian/Tarján starten im Pandemiejahr ein besonderes Projekt Von Richard Guth „Wir sind vor einem Jahr in der Faschingszeit auf die Idee gekommen, das war während der Kneipenolympiade; Ideengeber war ein guter Freund, der Filmemacher Blasius Eckhardt: eine Interviewserie mit Schwaben durchzuführen, die die Mundart noch sprechen. Die Vorbereitungen zogen sich bis Mai hin, aber dann waren wir startklar”, berichtet Stefan Fülöp, Vorsitzender des Deutschen Gemeinderates Tarian.

Das Schwabenvillage

Von Robert Becker Unlängst wandte sich ein Jugendlicher unserer Familie mit seiner Idee an mich, dass es doch nicht verkehrt wäre, wenn wir, gleichgesinnte, die es doch noch gibt in unserem Land, die zu Hause noch untereinander deutsch sprechen, schreiben und lesen, die über die deutsche Kultur noch etwas halten, in eine unserer Ortschaften beziehungsweise in ein neu gegründetes Dorf zusammenziehen könnten und sollten, um aus dieser Nähe Kraft zu

MERKWÜRDIGES SONNTAGSBLATT

Von Georg Krix ZUM  GELEIT Unter Sonntagsblatt verstehe ich die leider SO SELTEN ERSCHEINENDE ungarndeutsche Zeitung „für das deutsche Volk in Ungarn”, die eigentlich schon – ihrer Seltenheit wegen – umbenannt werden sollte, z.B. als „Zeitung der vier Jahreszeiten”. Nachdem ich doch ein aufmerksamer Leser dieser Zeitung bin, so kommt es eben vor, dass ich oft vergesse, was ich im letzten (Wochen?) Blatt (vor drei Monaten oder gar früher) gelesen

“Svabahba mennek“

Erster Teil des SB-Interviews mit Ehrennadel-in-Gold-Trägerin Agnes Szauer   SB: Als erstes würde ich am liebsten über die Ehrennadel mit dir reden. Also was bedeutet dir        die Auszeichnung? Wie war das Gefühl, sie zu bekommen? A.Sz.: Es war ein sehr schönes Gefühl, ehrlich gesagt. Ja, ich war schon überrascht, weißt du!? Ich bin lange weg von der ungarndeutschen Gemeinschaft, ich bin nicht mehr so aktiv drin wie früher. Wo man

Wie es angefangen hat. Heroische Jahre der Kolonisation von Kötsching/Kötcse (1700-1730)

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Teil 4 Für die neuen Siedlungen gab es überall ausreichend Platz, doch erwies sich Kötcse-Pußta als geeignetstes, wofür es zwei Erklärungen gibt: Zum Einen liegt Kötsching ziemlich in der Mitte der Antal-Besitzungen, auf halbem Wege zwischen den Pußten Rád, Csicsal und Póca. Denn verbindet man diese Ortschaften auf der Landkarte, so bildet der südwestliche Dorfrand Kötschings den Mittelpunkt eines gleichseitigen Dreiecks. Fiele allerdings des Zentrum,

Wo Multikulti nur Schein ist, ist auch der Marktwert der ungarischen Sprache gering

Von Tünde Szabó – erschienen am 27. 11. 2019 auf dem investigativen Internetportal Átlátszó Erdély (Siebenbürgen); Zweitveröffentlichung in deutscher Übersetzung mit freundlicher Genehmigung der Autorin – deutsche Übersetzung: Armin Stein Teil 1 Madjaren und Rumänen in Siebenbürgen besuchen nicht mehr nur getrennte Schulen oder Kneipen, sondern arbeiten zunehmend in unterschiedlichen Unternehmen. Ein Interview mit dem Soziologen Zsombor Csata über den Aufstieg der Ethnoökonomie und den Wert der Mehrsprachigkeit. Wie verstärken

Die GJU ist meine Herzensangelegenheit

SB – Interview mit der Präsidentin der GJU, Blanka Jordan Von Brigitta Sziklai und Armin Stein _____________________________________________________ SB: Wie sah dein Weg zur ungarndeutschen Identität aus? Welche Sprache verwendet ihr zu Hause? Blanka: Ich stamme aus einem ungarndeutschen Dorf, aus Südungarn es heißt Boschok/Palotabozsok. Meine Großeltern väterlicherseits sind auch Ungarndeutsche. Das ist ein wichtiger Teil meiner Identität; mein Heimatdorf und meine Großeltern. Leider spreche ich die Mundart nicht, ich habe

Erinnerungen eines Ungarndeutschen (Teil 3)

Von San.-Rat Dr. Johannes Angeli Vorwort So manches kann der Mensch erleben, wenn er über 80 Jahre alt wird, lebte er aber in den letzten acht Jahrzehnten, dann umso mehr. Umso mehr auch, wenn er als Auslandsdeutscher vertrieben wurde und schließlich aus der DDR geflohen in der BRD wieder eine neue Heimat gefunden hat. Vor Jahren hat mein damals 12-jähriger Sohn gelangweilt gestöhnt: „Ach Papa, bei dir war wenigsten noch

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