Wie es angefangen hat. Heroische Jahre der Kolonisation von Kötsching/Kötcse (1700-1730)

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Teil 4 Für die neuen Siedlungen gab es überall ausreichend Platz, doch erwies sich Kötcse-Pußta als geeignetstes, wofür es zwei Erklärungen gibt: Zum Einen liegt Kötsching ziemlich in der Mitte der Antal-Besitzungen, auf halbem Wege zwischen den Pußten Rád, Csicsal und Póca. Denn verbindet man diese Ortschaften auf der Landkarte, so bildet der südwestliche Dorfrand Kötschings den Mittelpunkt eines gleichseitigen Dreiecks. Fiele allerdings des Zentrum,

Erinnerungen eines Ungarndeutschen (Teil 3)

Von San.-Rat Dr. Johannes Angeli Vorwort So manches kann der Mensch erleben, wenn er über 80 Jahre alt wird, lebte er aber in den letzten acht Jahrzehnten, dann umso mehr. Umso mehr auch, wenn er als Auslandsdeutscher vertrieben wurde und schließlich aus der DDR geflohen in der BRD wieder eine neue Heimat gefunden hat. Vor Jahren hat mein damals 12-jähriger Sohn gelangweilt gestöhnt: „Ach Papa, bei dir war wenigsten noch

Am Rande eines runden Jubiläums

Von Christine Schweighofer Ein neues Jahr spornt einen immer wieder nicht nur zur Voraus-, sondern auch zur Rückschau an. Besonders auch dieser Jahresbeginn, denn genau vor vierzig Jahren, am 5. Februar 1981, ist mein Onkel, Julius Gottfried Schweighofer verstorben. Etwa 10 Jahre später – zwei Jahre nach der Wende – begann ich im Historischen Archiv nachzuforschen… Meine Eltern erzählten, was um 1960 herum passierte, als sie in ihrer Ofner Wohnung

Vor 75 Jahren kamen Vertriebene aus Plankenhausen im hessischen Weilburg an

Die ersten Jahre der Vertriebenen in der neuen Heimat Übermittelt von Johann Geigl Am 5. Juni 1946 kam ein ganzer Güterzug mit Heimatvertriebenen aus Nordwest-Ungarn in Weilburg an. Es waren 521 Personen aus dem Ort Győrsövényház (Plankenhausen) und 60 Personen aus dem Ort Lébény (Leyden). Jeweils 30 Personen waren in einem Viehwaggon eingepfercht. Sie saßen auf ihrem Gepäck (ca. 30 Kilogramm, limitiert). In einer Ecke des Waggons stand ein Metalleimer

Wie es angefangen hat. Heroische Jahre der Kolonisation von Kötsching/Kötcse (1700-1730)

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Teil 3 Zu Anfang der 1700er Jahre wurde ein recht düsteres Bild über die Schwäbische Türkei gemalt. Der Feldherr Prinz Eugen von Savoyen hat zum Beispiel von Ofen bis Esseg kein einziges Wohnhaus gesehen, als er mit seiner Armee nach Süden vorgestoßen war. Im Süden – entlang der Heeresstraße – soll die Lage ganz fürchterlich gewesen sein. Im Plattenseegebiet, wo Kötsching liegt, hat die Zerstörung

Erinnerungen eines Ungarndeutschen (Teil 2)

Vorwort So manches kann der Mensch erleben, wenn er über 80 Jahre alt wird, lebte er aber in den letzten acht Jahrzehnten, dann umso mehr. Umso mehr auch, wenn er als Auslanddeutscher vertrieben wurde und schließlich aus der DDR geflohen in der BRD wieder eine neue Heimat gefunden hat! Vor Jahren hat mein damals 12-jähriger Sohn gelangweilt gestöhnt: „Ach Papa, bei dir war wenigsten noch was los.” Da konnte ich

Die Deutschen von Helfgott (2)

Von Dr. László Antal Teil 2 Ein Versuch, die Spaltung der Deutschen aus Helfgott in Zahlen darzustellen Über die Umsiedlung der Deutschen aus der Südbukowina konnte ich keine detaillierten Informationen erhalten. Mir ist weder der Zeitpunkt des diesbezüglichen Vertrags noch das genaue Datum des Beginns und des Abschlusses der Übersiedlung bekannt. Es ist wahrscheinlich – und die begleitenden Memoiren legen das nahe -, dass sie unmittelbar nach dem Ende der

Die Deutschen von Helfgott (1)

Von Dr. László Antal Info: Mein Vater wurde in Helfgott (Țibeni/Istensegíts) geboren. Nach seinem Tode begann ich mich mit seinem Leben sowie mit der Geschichte der Ungarn in der Bukowina zu befassen. Ich habe alle mir zugänglichen Schriften gelesen, wodurch ich auch auf die Deutschen in der Bukowina gestoßen bin. Mich hat ihr Schicksal zwischen 1940 und 1948 tief bewegt, davon unabhängig, was sie 1940 oder 1941 gewählt haben. In

Wie es angefangen hat. Heroische Jahre der Kolonisation von Kötsching/Kötcse (1700-1730)

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Teil 2 Um 1730 soll die Besiedlung von Kötcse-Pußta in Begleitung von heroischen Kämpfen abgelaufen sein. „Die erste Generation Tod, die zweite Generation Not, die dritte Generation Brot” – lautet die viel zitierte Paraphrase, die in bestimmtem Maße auch auf Kötsching verwendet werden kann. Listen lassen vermuten, dass die überaus schnelle Errichtung von immerhin 47 Haushalten unter den knappen materiellen Verhältnissen schier unüberwindliche Schwierigkeiten bereitet

Der Leidensweg der deutschen Minderheit in den Jahren 1944 und 1945 – Interview mit Dr. Beate Márkus

Von Dr. Zoltán Oszkár Szőts. Erstmalig erschienen am 16. Dezember 2020 auf dem Geschichtsportal ujkor.hu. Veröffentlichung in deutscher Übersetzung mit freundlicher Genehmigung von Chefredakteur Dr. Zoltán Oszkár Szőts. Deutsche Übersetzung: Richard Guth „Ende Januar 1945 wurden Zehntausende von Zivilisten – Frauen und Männer – in unbeheizten, verschlossenen Viehwaggons aus dem Karpatenbecken Richtung Osten abtransportiert. Sie wurden aufgrund des Beschlusses Nr. 7161. des sowjetischen Staatlichen Verteidigungskomitees vom 16. Dezember 1944 in

Wie es angefangen hat. Heroische Jahre der Kolonisation von Kötsching/Kötcse (1700-1730)

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Teil 1 Kötsching, auf Ungarisch Kötcse, alte, mittelalterliche Ortsnamenform Kechce oder Kékcse, bedeutet so was, wie „das kleine Blaue”. Ein Fels hätte es auch sein können, aber in dieser Gegend findet man selten Felse, überhaupt steinige Hügel, Berge. Alles ist aus Löss oder Lehm aufgebaut. Seit wann leben in Kötsching Donauschwaben? „Als Besiedlungsdatum Kötschings wird in einem wichtigen Dokument des örtlichen, evangelischen Kirchenarchivs der 11.

Ein wunder Punkt, den es zu überwinden gilt

Von Richard Guth Das Nachrichtenportal „Azonnali” zeichnet sich durch sein besonderes Interesse für die Minderheiten in Ost- und Mitteleuropa aus. Das Sonntagsblatt hat bereits mehrfach Beiträge übernommen. Womöglich hat dieses Interesse auch mit der Person des einen Chefredakteurs zu tun, denn Martin Bukovics ist bekennender Ungarndeutscher. Mitte Juli bat der Journalist Balázs Kovács slowakische Historiker darum Trianon historisch zu verorten und zu bewerten. Roman Holec von der Slowakischen Akademie der

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