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Rettung der ungarndeutschen Dialekte: Standardisierung oder sicherer Mundtod

Von Stefan Pleyer Wie lange schmückt das Hessisch-Fränkische der Stiffolder die Straßen von Feked? Wird das freundlich klingende Bairische von Werischwar für immer verschwinden? In unserem aktuellen Jahre 2024 ist es höchste Zeit, die vom verbindlichen, Selbstmarketing-Folklorezierrat befreite bittere Realität der Lage unserer Dialekte ins Gesicht zu bekommen, und eine glaubhafte Geländebegehung zu unternehmen, die einen Spiegel vor uns halte: Unsere Dorfmundarten sind am Aussterben, die allerletzten Boten sind diejenigen,

Gerne als Vorlage

Von Richard Guth Ja, ich habe Steckenpferde. Und damit nerve ich viele, das ist mir bewusst. Viele, die von sich behaupten, Realitäten bewusst wahrzunehmen und danach zu handeln. Ich weiß, ich bin ein Idealist, das ist bei mir wahrscheinlich auch sternzeichenbedingt. Dennoch ist es schön, dass man hin und wieder auf Gleichgesinnte trifft. Auf andere, die es nicht wahrhaben wollen, dass es nicht anders geht. Und auch was dafür tun.

Wenn sich Wurst und Dienstleistung treffen

Der Trabert Hof in Feked verkauft nicht nur Stifolder ______________________________ Von Richard Guth Soziale Medien sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Manche schwören auf Facebook, andere auf Twitter (neuerdings X genannt) oder Instagram – wie auch immer, Informationen werden heute vielfach digital weitergegeben, auch wie im Falle der folgenden Geschichte. Eines Abends landete eine Mail von meiner Frau in meinem Postfach, mit einem Link versehen. „Das wäre was für

Num vere consummatum est? Ist es wirklich vollbracht?

Das Schwabentum in der Branau in den vergangenen und kommenden Jahrzehnten Von Patrik Schwarcz-Kiefer 2020 publizierte ich einen Artikel über die ethnischen Tendenzen in 121 Gemeinden des Komitats Braunau in den vergangenen Jahrzehnten. Dank zweier Quellen kann man einen guten Überblick über die Tendenzen bekommen: Bei dem einen handelt es sich um „den Bericht des Innenministers über die statischen Daten der aus dem Staatsgebiet Ungarns ausgesiedelten und der dort verbliebenen

Karolingische Kolonisation in Westpannonien: Stunde Null in der Geschichte der Ungarndeutschen?

Von Stefan Pleyer Teil 1 Es stellt sich immer wieder die Frage, ab welcher Epoche oder historischem Ereignis soll man die Geschichte der Deutschen in Ungarn datieren. Erinnerungspolitische Anstrebungen gibt es im Kreise des zeitgenössischen Ungarndeutschtums genug: Anfang dieses Jahres, im Februar, startete die LdU das neue Projekt „Wanderschlüssel 2023” – im Rahmen dieser noblen Initative setzt sich der symbolische Schlüssel der Vergangenheit auf den Weg gen schwäbische Ortschaften, um

Universität verzichtet auf Übernahme der Tamási-Schule / politischer Gegenwind wohl zu groß gewesen

Von Richard Guth Wie wir vorgestern berichtet haben (https://sonntagsblatt.hu/2024/03/06/universitaet-will-aron-tamasi-schule-uebernehmen-deutliche-kritik-an-uebernahmeplaenen/), hat die private Dénes-Gábor-Universität den Willen bekundet Schulträgerin der Áron-Tamási-Schule mit zweisprachigem Nationalitätengymnasium im 12. Stadtbezirk von Budapest zu werden. Zwei Tage danach verkündete die Uni in einer Pressemitteilung die Aufgabe dieser Pläne. Darin schreibt sie, dass man die Schulgemeinschaft nicht politischen Kämpfen aussetzen wolle. Die Hochschule bedankte sich bei den für die Übernahme aufgeschlossenen Lehrkräften und wiederholte ihre Kritik an

Universität will Áron-Tamási-Schule übernehmen / deutliche Kritik an Übernahmeplänen

Von Richard Guth Seit einigen Tagen beherrscht den öffentlichen Diskurs im „Bergland” (12. Stadtbezirk von Budapest) die geplante Übernahme der Trägerschaft der Áron-Tamási-Schule mit zweisprachigem Nationalitätengymnasium. Ihre Ansprüche hat die 1992 als Hochschule gegründete Dénes-Gábor-Universität (ung. Gábor Dénes Egyetem) aus dem 11. Stadtbezirk von Budapest Ende Februar angemeldet. Die private Universität bietet schwerpunktmäßig Ingenieurs-, Informatik- und Wirtschaftsstudiengänge an. Das Landesschulamt KLIK, dessen Vorsitzende Dr. Gabriella Hajnal 17 Jahre lang das

Zeichen setzen

Familienverein VUK seit 25 Jahren im Dienste von Sprache und Identität _________________________________ Der Verein für Ungarndeutsche Kinder (VUK) feierte sein 25-jähriges Bestehen mit einem Familienwochenende in Dengelitz/Tengelic, Komitat Tolnau. Das Sonntagsblatt war vor Ort und hat ein Interview mit Gábor Werner, dem Geschäftsführer und Vizevorsitzenden des VUK, geführt. SB: Herr Werner, der Name VUK erinnert einen an die Zeichentrickfigur Vuk, den kleinen Fuchs. Wofür steht der ungarndeutsche VUK?  GW: Also,

Selbstkritische Bemerkungen über die Irrwege in der Wissenschaft (Kötsching, Teil 17)

Kolonisationsgeschichte der hessischen Sekundärgemeinde Kötsching/Kötcse (Teil 17) _________________________________________________ Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Errare humanum est – lautet das Sprichwort der alten Römer. Nicht anders ist es jedenfalls in der Volkskundeforschung und in der Ortsgeschichte. Manchmal ist es eine Sache von Missverständnissen: Die interwievten Augenzeugen sagen etwas und das Gesagte wird vom Forscher falsch verstanden. So ist es auch im Falle der Herkunftsgeschichte von Kötsching: Biebreau–Biebergau. Der Unterschied besteht nur

„An den Taten messen”

Besuch bei der 143 Jahre alten Österreichischen Landsmannschaft __________________________________ Von Ágoston Frank In der Josefstadt – im 8. Wiener Stadtbezirk – liegt ein prachtvolles Gebäude. Das Grundstück stammt von der Wiener Gemeinde, das Haus wurde vom Industriellen und Mäzen Robert Primavesi gestiftet, so wie man es in einem „Eckart“-Heft zum 140. Jubiläum lesen kann. An den Wänden hängen Ölbilder, die elegant gekleidete Männer darstellen, auf den Regalen reihen sich Seifen,

Auf den Spuren vertriebener ungarndeutscher Ahnen

Vorbemerkung der Redaktion: Eine bemerkenswerte Zuschrift erreichte uns vor wenigen Wochen aus dem Bundesland Sachsen. Der gebürtige Sachse Ekkehard Schmidt nahm mit uns Kontakt auf, inspiriert von der Reihe „Erinnerungen eines Ungarndeutschen” von Sanitätsrat Dr. Johannes Angeli (die Reihe können Sie jederzeit auf www.sonntagsblatt.hu, Menüpunkt „Geschichte” nachlesen). Schmidt ist verheiratet mit der Tochter deutscher Heimatvertriebener aus Mutschwa/Mucsfa in der Tolnau. Dr. Angeli war der Zahnarzt von Schwiegervater Heinrich Kerber (in

Feste, die den Alltag prägten

Pari und seine Feste im Jahreskreis ________________________________ Von Ibolya Lengyel-Rauh Der Leser konnte bis jetzt über die familiären Feierlichkeiten in Pari/Pári erfahren, aber es gab wichtige religiöse Feste, von denen noch heute Spuren im alten Brauchtum zu finden sind. In Pari gab es jedes Jahr dreizehnmal einen Ball bzw. ein Fest: 1. Dreikönigsfest, 2. Faschingssonntag, 3. Faschingsmontag, 4. Faschingsdienstag bis Mitternacht, 5. Ostermontag, 6. Maifeiertag, 7. Pfingstsonntag, 8. Peter und

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