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Ein ewiger Kampf um den Fortbestand

Im Gespräch mit Franz Schaffner, einem der Vizepräsidenten des Bündnisses der germanischen Regionalsprachen in Frankreich (Elsass, Ostlothringen und Flandern) Von Richard Guth Mein Kurzbesuch im Elsass (siehe Reisenotizen im SB 4/2020) ließ noch viele Fragen offen. Wie es heutzutage so ist, griff ich zur Laptoptastatur, um mich über die Lage der deutschen Sprache und der deutschen bzw. deutschsprachigen Bevölkerung zu informieren. Ich bin schnell fündig geworden, denn einer der Artikel

Doch der deutschen Sprache den Vortritt lassen, oder?

Über Realitäten, Komfortzone und die wahre Aufgabe unsereiner Von Richard Guth In letzter Zeit erreichten mich Impulse, an denen Unseraans nicht so einfach vorbeigehen kann. Es geht wieder mal um das leidige Thema Sprachgebrauch. Manche Stimmen würden wieder sagen: „Du sollst die Dinge bei Namen (im wortwörtlichen Sinne) nennen, sonst verpufft die Wirkung und alles bleibt beim Alten!” Letzteres mag stimmen, aber trotzdem sage ich: Nein! Nein, weil es sich

Bewegte Zeiten

Madjarische Sprachwissenschaftlerinnen aus der Karpatoukraine über deutsche Sprache, Minderheitendasein und mögliche Auswirkungen des neuen Sprachgesetzes SB: Sie sind beide Wissenschaftlerinnen und arbeiten an der Ungarischen Hochschule der Karpatoukraine Ferenc II. Rákóczi – Sie hielten Mitte Dezember 2020 im Rahmen einer vornehmlich englischsprachigen Konferenz zu Bildungsfragen einen deutschsprachigen Vortrag, was bemerkenswert ist. Worum ging es auf dieser Konferenz und in Ihrem Vortrag und warum haben Sie sich für Deutsch als Sprache

„Ich war nie Berufsungarndeutscher“

SB-Redakteur Armin Stein im Gespräch mit dem ungarndeutschen Philosophen Johann Weiss SB: Johann, Du bist 1957 in Sier/Szűr, einem kleinen, ungarndeutschen Dorf in der Nähe von Mohatsch geboren. Wie habt ihr zu Hause gesprochen? Wie ist der Sierer Dialekt? Wie wurde mit der ungarndeutschen Identität in deiner Familie umgegangen? Wo hast du Ungarisch gelernt? JW: Als ich ein Kind war, ist nicht nur bei uns in der Familie, sondern fast

Drei Tugenden für die deutsche Sprache in Ungarn

von Armin Stein Lage Die Situation der deutschen Sprache innerhalb der ungarndeutschen Minderheit ist leider  problematisch. Es ist Normalität für Kinder und Jugendliche die deutsche Sprache zum ersten Mal erst innerhalb einer Bildungseinrichtung anzutreffen. Diese Situation verursacht ein spezielles Verhältnis der Kinder zu der deutschen Sprache. Für die ungarndeutsche Gemeinschaft ist es jedoch unerlässlich Kindern ohne muttersprachlichen Hintergrund eine Möglichkeit zu bieten sich nicht nur im Rahmen der Traditionen, sondern

Schicksalsfragen

Von Prof. em. Dr. Josef Bayer Ich verfolge mit hohem Interesse die Artikel im Sonntagsblatt, welche sich um die Fragen der Identität der Ungarndeutschen kreisen. Die Erinnerungen, Lebensgeschichten, Rückblicke auf die Ereignisse, welche die Lebenslage des deutschen Volkstums in Ungarn beeinträchtigten, die Zukunftsaussichten auf ein Gemeinschaftsleben, die noch möglich sind – oder auch nicht. Am Anfang des Systemwandels in Ungarn, im Jahre 1990, schrieb ich selbst einen Aufsatz, der sich

Doppelmoral

Von Dr. Jenő Kaltenbach Es gab zwei Volksgruppen im Ungarn der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die einen schweren Schicksalsschlag erleiden mussten: die Juden und die Ungarndeutschen. Um jegliches Missverständnis von vornherein zu vermeiden: Damit will ich ihr Los nicht gleichstellen. Zwar wurden beide wie Rinder zusammengetrieben und in Viehwagons gesperrt, aber die Reise endete für die Juden in den Vernichtungslagern, für die deutschen nur in der Verbannung. Es gibt

Ungarndeutsche in der weiten Welt (2) – Kraftfahrer Anton Baling

Von Richard Guth Es war ein „Gefällt mir“ oder ein Kommentar, ich weiß nicht mehr genau – der Name Baling (Báling) hat jedenfalls meine Aufmerksamkeit geweckt. Könnte er womöglich mit dem großen Journalisten und Sohn unserer Volksgruppe, Josef Baling, verwandt sein?! Nachfrage (kostet nichts), dank Facebook aber lange keine Antwort (schwierig, wenn man mit einem nicht „befreundet” ist)! Am dritten Advent hingegen kam dann die lang ersehnte Antwort (ziemlich überraschend):

Das Erbe (2)-Wenn Diskussionen mit aktualpolitischen Bezügen das Familienerbe in Erinnerung rufen

Von Richard Guth Am 22. Dezember gedachte die deutsche Gemeinschaft einer schicksalsträchtigen Regierungsverordnung – erlassen 75 Jahre zuvor -, die das Schicksal der Deutschen besiegelte. Anlässlich dieses Jahrestages widmete sich das von uns bereits mehrfach zitierte Internetportal Azonnali diesem Ereignis – der Beitrag selbst enthielt interessante Details, wenngleich der Autor gerade bei der Frage der Verantwortung der ungarischen Politik zu ungenau formulierte und den Eindruck hinterließ, als würde der Geist

Geldentführer (2)

Von Richard Guth Ein Bericht der regierungskritischen Zeitschrift „Magyar Narancs” über Ungereimtheiten bei der Vergabe von Fördergeldern, die für das religiöse Leben der Nationalitäten bestimmt sind – den Beitrag können Sie in deutscher Übersetzung hier lesen: https://sonntagsblatt.hu/2021/04/16/geldentfuehrer/ – löste viel Wirbel aus: Staatssekretär Miklós Soltész meldete sich am 3. April 2021 in der regierungsnahen Tageszeitung „Magyar Nemzet” zu Wort (Soltész Miklós: Folytatódnak a templomfelújítások Kárpát-medence-szerte, Imre Csekő) und wies die

Wie es angefangen hat. Heroische Jahre der Kolonisation von Kötsching/Kötcse (1700-1730)

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Teil 3 Zu Anfang der 1700er Jahre wurde ein recht düsteres Bild über die Schwäbische Türkei gemalt. Der Feldherr Prinz Eugen von Savoyen hat zum Beispiel von Ofen bis Esseg kein einziges Wohnhaus gesehen, als er mit seiner Armee nach Süden vorgestoßen war. Im Süden – entlang der Heeresstraße – soll die Lage ganz fürchterlich gewesen sein. Im Plattenseegebiet, wo Kötsching liegt, hat die Zerstörung

Ein Siebenbürger im Dienste der europäischen Volksgruppen

Der neue JEV-Vorsitzende Andor Barabás im SB-Gespräch SB: Andor Barabás hört sich ungarisch/madjarisch an, dennoch engagierst du dich für die Rumäniendeutschen – wie kommt es? AB: Ich stamme aus einer ungarischen Familie, aber ich bin im siebenbürgischen-sächsischen Umfeld der deutschsprachigen Minderheit in Zeiden/Feketehalom/Codlea in Rumänien aufgewachsen. Das heißt, ich habe sächsische Schulen besucht, die deutsche Grundschule in Zeiden und später das Johannes-Honterus-Lyzeum (Gymnasium) in Kronstadt/Brassó/Brașov. Meine Muttersprache ist Ungarisch und

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