Zu Besuch bei der überparteilichen Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“ in Bayreuth
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Von Richard Guth
Alles begann mit einer Idee: Der saarländische Unternehmer Dr. Kurt Linster war an den damaligen VDA-Bundesvorsitzenden und späteren Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk herangetreten, um einen Kulturpreis mit 50.000 DM-Preisgeld zu gründen. So wurden alle zwei Jahre deutsche bzw. deutschstämmige Gemeinschaften ausgezeichnet. Dabei lag nach Koschyks Erinnerungen der Fokus
Von Martin Szanyi
(August 2023) Als ich der JBG-Studienfahrt in die Slowakei zustimmte, hatte ich keine Ahnung, was mich in der Zips erwarten wird. Eine Reise mit neuen Leuten zu unbekannten Orten und Menschen. Die Landschaft wurde immer hügeliger, als wir in Richtung Kaschau/Košice fuhren. Nach dem Ortsschild von Košice erblickten wir die aufstrebenden Plattenbausiedlungen und die verrosteten Schienen der Straßenbahn. Die zweispurige Straße endete plötzlich, als wir in der
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Bischöfliches Archiv Stuhlweißenburg/Székesfehérvár, Schreiben 7341
Der handgeschriebene Brief von Pfarrer István Tőke auf Ungarisch an das Ordinariat, 16. März 1946: „Hochachtungsvoll erstatte ich Bericht, dass gestern die Vertreibung der Schwaben aus Edeck/Etyek durchgeführt wurde, die Kampfgeräuschte verstummten und genauso die Polizeieinheiten abgezogen wurden: 500 Menschen, 300 Beamte…”
„Wie es in diesen drei Wochen zugegangen ist, wie das Befreiungskomitee die Familien exekutierte, wie der Mann von der Frau, das Kind
Dr. Joachim Beck ist der Eigentümer, Ideengeber und Betreiber der Beck’s Borveranda in Palkan/Palkonya. Die Idee, Borveranda zu eröffnen, beruht auf seiner Familiengeschichte. Die Vorfahren von Herrn Beck sind nachweislich in der Zeit um 1711 nach Ungarn eingewandert. 1946 wurden die Eltern wegen der Bekenntnis zum Deutschtum bei der Volkszählung 1941 vertrieben. Herr Beck ist Deutschland geboren, aber sein Universitätsstudium hat er in Ungarn absolviert. Das Interview hat Martin Szanyi
Fotobuch gedenkt deutscher Vergangenheit einer Tolnauer Gemeinde
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„Die Vergangenheit ist der Hafen der Erinnerungen im Sturm der Zeit“ (Andre Comte-Sponville)
Von Josef Kiss
Unter diesem Motto entstand zu Pfingsten 2022 das heimatgeschichtliche Fotobuch von Jink/Gyönk. Das Fotobuch „ Die Vergangenheit lebt mit uns“ bekam diesen Titel nach einer Ausstellung von alten Fotos anlässlich der Errichtung der Gedenktafel im Jahre 2016, die an die Verschleppung und Vertreibung der Jinker Bürger
Von Dr. Hans Dama
Als Junglehrer hatte ich 1966 meine ersten drei Dienstjahre an der deutschen Abteilung des Lyzeums in der Banater Großgemeinde Perjamosch angetreten, wo damals u.a. auch Richard Wagner als Schüler diese Schule besuchte, ich jedoch in seiner Klasse nicht unterrichtete.
Als ich dann im Herbst 1969 dienstlich in meine Heimatstadt Großsanktnikolaus wechselte, unterrichtete ich an der Deutschen Abteilung des dortigen Lyzeums Geschichte. Das Fach Deutsch lehrte Frau
Von Robert Becker
Sein eigenes Leben macht man sich nicht immer selber schwer, wobei man im Rückblick betrachtet, eigene Mitschuld dessen zum Trotz oft ohne Mühe entdecken kann. Hindernisse aller Art können jedoch nur im seltensten Fall einfach den Umständen in die Schuhe geschoben werden, konkreten Menschen aber, die diese Verhältnisse oft unter zu anerkennender Mühe herbeigeführt und mit dem Anspruch, über das Mittelmaß ihrer Horizonte hinaus niemanden vordringen zu
Von Annkristin Teichert
Bei den Ungarndeutschen meint man, sie wären schon immer da gewesen. Das stimmt auch beinahe, denn die ersten deutschsprachigen Gruppen kamen vor circa 1000 Jahren in das im Jahr 1000 gegründete Königreich Ungarn. Aber warum haben sie die deutschen Gebiete verlassen und sich im neuen Königreich Ungarn niedergelassen?
Die Antwort auf die Frage, was die deutschen Gruppen nach Ungarn trieb, ist vielseitig.
Das 10. und 11. Jahrhundert
Von Richard Guth
(Dezember 2022) Das Navigationsgerät verlangt nach einem Suchbegriff. Hm, „Heimstättensiedlung” könnte passen. Das Navi wird aber nicht fündig, lediglich eine „Heimstättensiedlungsapotheke” wird als Ergebnis angeboten. Ob die Apotheke irgendetwas mit der Donausiedlung und den Heimatvertriebenen zu tun hat? Ratlosigkeit! Erst später wird sich zeigen, dass diese Apotheke durchaus einiges für den interessierten Betrachter zu bieten hat, aber dazu später mehr. Ich versuche es mit einem Straßennamen, denn
SB-Gespräch mit DBU-Intendantin Katalin Lotz anlässlich des 40. Geburtstags der ungarndeutschen Spielstätte
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SB: Frau Lotz, über welche Informationen und Erinnerungen verfügen Sie bezüglich der Gründung(-szeit) der Deutschen Bühne Ungarn vor 40 Jahren?
KL: Um über die Gründung des Theaters mehr zu erfahren, habe ich den ersten Direktor des Theaters, János Kaczián, befragt. Von ihm erfuhr ich Folgendes: Als Ausgangspunkt der Entstehung der Deutschen Darstellungsbühne und der daraus entstandenen Deutschen
Von Nicolaj Nienhaus
Nach vier Monaten in Baaja kam Anfang Juni der Zeitpunkt sich zu verabschieden: von Freunden, Kindern, Kolleginnen und Kollegen, dem Ort, der Gemeinschaft. Es war Zeit einen Schlussstrich zu ziehen und diesen möchte ich gern mit Ihnen teilen: Ich hatte in der Zeit seit Ende Februar die Gelegenheit in eine organisierte und strukturierte Gemeinschaft einzutauchen. Ohne viel Vorwissen, vermutlich aber einigen (unter)bewussten Vorurteilen, mischte ich mich –
Von Richard Guth
Vor einigen Wochen haben wir von Kürzungsplänen der ungarischen Regierung bei der Nationalitätenförderung berichtet (https://sonntagsblatt.hu/2023/06/18/haushalt-2024-spuerbare-kuerzung-bei-der-nationalitaetenfoerderung/). Geplant war eine Kürzung der staatlichen Unterstützung für Nationalitätenorganisationen, Freizeitaktivitäten wie Sommerlager, für das Lehrerprogramm oder Institutionen um 726 Millionen Forint (1,94 Millionen Euro), was den Nationalitätenausschuss unter dem Vorsitz des deutschen Abgeordneten Emmerich Ritter schnell auf den Plan rief. Der Großteil der Kürzungspläne wurde zurückgenommen, es blieb bei einem Minus von