Von Prof. em. Dr. Josef Bayer
In Krisenzeiten häufen sich immer Ängste verschiedenster Art. Die naheliegenden beziehen sich auf den Alltag: um die existenzielle Sicherheit der Familie, Arbeitsplatz und Einkommen, um Gesundheit in dieser um sich greifenden Corona-Virus-Seuche, um die Stabilität der sozialen oder auch politischen Verhältnisse. Es gibt aber Gründe genug, sich auch um weitreichendere Sachen zu kümmern. Die Welt ändert sich so rasch, dass unsere Anpassungsfähigkeit oft überfordert
Von Dr. Bruno Burchhart
Einen schwerwiegenden Rückschlag bedeutete die Zurückweisung der europäischen Minderheiten-Initiative durch die EU-Kommission für die Bemühungen eine einheitliche Rechtsnorm für Minderheiten zu erreichen. Gerade auch die Ungarndeutschen hatten sehr viel auf den Minority SafePack gesetzt, der etliche Gesetzesvorschläge für die Verbesserung der Situation in Bezug auf Volksgruppenrechte, Sprachen-Vielfalt und Kultur gebracht hatte.
Der EU-Lissabon-Vertrag von 2007 hatte nämlich erstmals eine Europäische Bürger-Initiative vorgesehen. Diese ist insofern interessant,
Von Johannes Maiwald
Die Meinungsführer der ungarischen Öffentlichkeit berichten darüber immer mit Stolz, dass Ungarn seine Minderheiten nicht nur tolerieren, sondern sie mit allen möglichen Mitteln unterstützen würde. Die magyarische Gesellschaft ist also offen und lebt glücklich mit den anderen ungarländischen Minderheiten zusammen. Nicht so wie die Rumänen, Serben, Slowaken, usw. mit den magyarischen Minderheiten in unseren Nachbarländern. Und diese Argumentation kommt sehr oft vor.
Dieses Verhalten der (Mehrheits-)Gesellschaft gegenüber
Csenger Ujváry (24) über seinen langen Weg zu der ungarndeutschen Identität
Ich bin 24 Jahre alt und studiere Maschinenbau. Ich besuchte vier Jahre lang die TU Budapest, 5 Jahre lang das Gymnasium und 8 Jahre lang die Grundschule. Ich habe lange gebraucht, um die Bedeutung von Kultur und Gemeinschaft zu erkennen. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, die ungarndeutsche Kultur zu fördern und eine junge ungarndeutsche Gemeinschaft aufzubauen. Lange Zeit
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Man sagt stets, dass das kommende Jahr ein besonderes wird, mit vielen neuen Ereignissen und Entwicklungen. Diese Aussage war treffend fürs Jahr 2020, obwohl niemand damit gerechnet hat, dass es so sein wird, wie es letztendlich war. Wir können nur darauf hoffen, dass das Jahr 2021 besser wird.
Für das Ungarndeutschtum wird dieses Jahr wegen drei Sachen wichtig.
Die erste und aus gesellschaftlicher Sicht wichtigste Frage ist,
Von Dr. Jenő Kaltenbach
Vor 75 Jahren, am 22. Dezember 1945, verabschiedete die damalige ungarische Regierung auf Grundlage des Prinzips der Kollektivschuld die Regierungsverordnung über die Vertreibung derjenigen Ungarndeutschen, die sich bei der Volkszählung zu ihrer ethnischen Identität bekannt haben. Merkwürdigerweise hat dieselbe Regierung nur 6 Monate früher in Bezug auf den Holocaust die Anwendung dieses Prinzips für ewig und immer verurteilt. Um im Bild zu sein: Es wäre so,
Von Richard Guth
Vor einiger hatte ich mehrfach mit einem ungarndeutschen Funktionsträger korrespondiert. Ich war neugierig, welche Möglichkeiten diese Person sieht – als Entscheidungsträger -, sich für den Fortbestand unserer Volksgruppe, mit der sie sich zu 100 % verbunden fühle, aktiv einzusetzen. Vieles wurde von dieser freundlichen und aufgeschlossenen Person genannt, über die Unterstützung von Initiativen, Programmen und der Errichtung von Begegnungsstätten und sonstigen Einrichtungen. Im Sinne der Traditionspflege. Unterstützung
Eine Reaktion von Georg Sawa auf einen auf der Onlinefläche vom SB erschienenen Leserbrief („Ich bin Unseraaner – über die Änderung von – ungarndeutschen – Zeiten und Menschen”) zum Artikel „Unseraans“ SB 3/2020 (S. 7)
Unseraaner ist keine Fliege, die in den Tumult an dem Tellerrand trachtet. Es ist nicht so, dass man einst in der Gülle gelandet ist und jetzt bei dem zweiten Anlauf die süße Molke schlürfen will.
Von Dr. Jenő Kaltenbach
Unser Freund, der renommierte Professor für Politologie Josef Bayer schrieb eine hervorragende Analyse über Trump und die Welt der Populisten. Da wir Ungarndeutschen in einem Land leben, das beherrscht wird von einem der schlimmsten Populisten Europas, ist das Thema durchaus relevant, schon deshalb, weil unsere „offizielle“ Presse, die Neue Zeitung (und Co.) sich wie ein Betriebsblatt benimmt und nur darüber berichtet, was im „Betrieb“ los ist,
Von Prof. em. Dr. Josef Bayer
Der Ausgang der laufenden Präsidentschaftswahlen in Amerika ist weltweit von hohem Interesse verfolgt. Die USA sind der mächtigste Staat der Welt, und was dort passiert, hat freilich immer Einfluss auf andere Länder. Aber diesmal geht es um noch mehr: um Trumps zutiefst populistische Politik, welche in Innen- und Außenpolitik gleichfalls viel Veränderung anstrebte und auf viel Staunen, und noch mehr Widerstand gestoßen ist.
Der
Von Dr. Johann Till
„Unserans“, diesen Begriff wollte ich nach der Lektüre des gleichnamigen Artikels von Georg Sawa im Sonntagsblatt Nr. 3/20220 spontan in das digitale Universallexikon Wikipedia eintragen. Habe dann mein Vorhaben verworfen, weil mir täglich neue Fragen zu unserem fast versunkenen und nun im SB wieder entdeckten, heimeligen Wort „Unseraans“ einfielen. Ich wurde unsicher, versuche es hier dennoch.
„Unseraane“ (usereine/r) sind überwiegend ältere bis sehr alte Menschen, ungarndeutscher
Von Georg Sawa
Was man ist, was man zu seiner Identität macht, bestimmt man selbst und man spricht sich dann innerhalb einer Gesellschaft oder einer Nation irgendeiner mathematischen Menge zu. Oder wird man von den Anderen einer Menge zugewiesen, denn das Urteil über einen Menschen wird nicht nur von einem selbst geprägt, sondern es kommt – wie es die Geschichte der Menschheit zeigt – oft auch von außen. Gemäß des