Deutschland kennen lernen mit den Augen eines Ungarndeutschen (Teil 1)

Die ersten Wochen im Mutterland Von Csenger Ujvári Schon im Gymnasium interessierte mich, wie es ist, in Deutschland zu leben. Für eine sehr lange Zeit war es nur ein Gedanke, der mir durch den Kopf geisterte, bis jetzt, wo meine Freundin und ich in ein Flugzeug nach Berlin gestiegen sind. Aber die Entscheidung, auszuziehen, kam nicht über Nacht. 2014 konnte ich mit einem Sprachstipendium drei Wochen in Aachen verbringen. Diese

Weißt Du…

Von Georg Krix Weißt du, wo die… nein, diesmal nicht wo (wie im Schlager) die Blumen sind. Sondern, wie im Sonntagsblatt Herr Guth die Frage stellt: …wo die ungarndeutsche Öffentlichkeit bleibt. Wirklich, wo ist, wo bleibt sie? Guth fragt sich dann selber noch mit zweifelnder Stimme: Gibt es diese Öffentlichkeit überhaupt? Nun, sicherlich gibt es die Öffentlichkeit. Ob sie deutsch oder ungarndeutsch, oder eben ’irgendwie’ ist? Darauf ist es schwer

Wo der Schuh drückt – Die deutsche Gemeinschaft steht vor gewaltigen Herausforderungen

Von Richard Guth Oft hat man als (Hobby-) Journalist das Gefühl, zu wenig Kontakt zur Basis zu haben, so dass man sich dementsprechend Themen widmet, die einige als abgehoben und die Gemeinschaft nicht betreffend empfinden. Nun hatte ich dank einer „Kampagne” des Sonntagsblattes die Möglichkeit, Eindrücke und Empfindungen unserer gewählten Vertreter in den Nationalitätenselbstverwaltungen kennen zu lernen, die durchaus ein Spiegelbild der Lage der Nation – oder besser gesagt Nationalität

Über Zukunftsängste und Zukunftsperspektiven

Von Prof. em. Dr. Josef Bayer In Krisenzeiten häufen sich immer Ängste verschiedenster Art. Die naheliegenden beziehen sich auf den Alltag: um die existenzielle Sicherheit der Familie, Arbeitsplatz und Einkommen, um Gesundheit in dieser um sich greifenden Corona-Virus-Seuche, um die Stabilität der sozialen oder auch politischen Verhältnisse. Es gibt aber Gründe genug, sich auch um weitreichendere Sachen zu kümmern. Die Welt ändert sich so rasch, dass unsere Anpassungsfähigkeit oft überfordert

EU-Minderheiten-Brüskierung

Von Dr. Bruno Burchhart Einen schwerwiegenden Rückschlag bedeutete die Zurückweisung der europäischen  Minderheiten-Initiative durch die EU-Kommission für die Bemühungen eine einheitliche Rechtsnorm für Minderheiten zu erreichen. Gerade auch die Ungarndeutschen hatten sehr viel auf den Minority SafePack gesetzt, der etliche Gesetzesvorschläge für die Verbesserung der Situation in Bezug auf Volksgruppenrechte, Sprachen-Vielfalt und Kultur gebracht hatte. Der EU-Lissabon-Vertrag von 2007 hatte nämlich erstmals eine Europäische Bürger-Initiative vorgesehen. Diese ist insofern interessant,

Ungarns Scheintoleranz?

Von Johannes Maiwald Die Meinungsführer der ungarischen Öffentlichkeit berichten darüber immer mit Stolz, dass Ungarn seine Minderheiten nicht nur tolerieren, sondern sie mit allen möglichen Mitteln unterstützen würde. Die magyarische Gesellschaft ist also offen und lebt glücklich mit den anderen ungarländischen Minderheiten zusammen. Nicht so wie die Rumänen, Serben, Slowaken, usw. mit den magyarischen Minderheiten in unseren Nachbarländern. Und diese Argumentation kommt sehr oft vor. Dieses Verhalten der (Mehrheits-)Gesellschaft gegenüber

mein (ungarn-) deutschtum (32)

Csenger Ujváry (24) über seinen langen Weg zu der ungarndeutschen Identität Ich bin 24 Jahre alt und studiere Maschinenbau. Ich besuchte vier Jahre lang die TU Budapest, 5 Jahre lang das Gymnasium und 8 Jahre lang die Grundschule. Ich habe lange gebraucht, um die Bedeutung von Kultur und Gemeinschaft zu erkennen. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, die ungarndeutsche Kultur zu fördern und eine junge ungarndeutsche Gemeinschaft aufzubauen. Lange Zeit

Was erwartet uns im Jahre 2021?

Von Patrik Schwarcz-Kiefer Man sagt stets, dass das kommende Jahr ein besonderes wird, mit vielen neuen Ereignissen und Entwicklungen. Diese Aussage war treffend fürs Jahr 2020, obwohl niemand damit gerechnet hat, dass es so sein wird, wie es letztendlich war. Wir können nur darauf hoffen, dass das Jahr 2021 besser wird. Für das Ungarndeutschtum wird dieses Jahr wegen drei Sachen wichtig. Die erste und aus gesellschaftlicher Sicht wichtigste Frage ist,

Schandfleck

Von Dr. Jenő Kaltenbach Vor 75 Jahren, am 22. Dezember 1945, verabschiedete die damalige ungarische Regierung auf Grundlage des Prinzips der Kollektivschuld die Regierungsverordnung über die Vertreibung derjenigen Ungarndeutschen, die sich bei der Volkszählung zu ihrer ethnischen Identität bekannt haben. Merkwürdigerweise hat dieselbe Regierung nur 6 Monate früher in Bezug auf den Holocaust die Anwendung dieses Prinzips für ewig und immer verurteilt. Um im Bild zu sein: Es wäre so,

Wenn Vision an der Realität scheitert

Von Richard Guth Vor einiger hatte ich mehrfach mit einem ungarndeutschen Funktionsträger korrespondiert. Ich war neugierig, welche Möglichkeiten diese Person sieht – als Entscheidungsträger -, sich für den Fortbestand unserer Volksgruppe, mit der sie sich zu 100 % verbunden fühle, aktiv einzusetzen. Vieles wurde von dieser freundlichen und aufgeschlossenen Person genannt, über die Unterstützung von Initiativen, Programmen und der Errichtung von Begegnungsstätten und sonstigen Einrichtungen. Im Sinne der Traditionspflege. Unterstützung

Eine Antwort als Pointe

Eine Reaktion von Georg Sawa auf einen auf der Onlinefläche vom SB erschienenen Leserbrief („Ich bin Unseraaner – über die Änderung von – ungarndeutschen – Zeiten und Menschen”) zum Artikel „Unseraans“ SB 3/2020 (S. 7) Unseraaner ist keine Fliege, die in den Tumult an dem Tellerrand trachtet. Es ist nicht so, dass man einst in der Gülle gelandet ist und jetzt bei dem zweiten Anlauf die süße Molke schlürfen will.

Inseldasein

Von Dr. Jenő Kaltenbach Unser Freund, der renommierte Professor für Politologie Josef Bayer schrieb eine hervorragende Analyse über Trump und die Welt der Populisten. Da wir Ungarndeutschen in einem Land leben, das beherrscht wird von einem der schlimmsten Populisten Europas, ist das Thema durchaus relevant, schon deshalb, weil unsere „offizielle“ Presse, die Neue Zeitung (und Co.) sich wie ein Betriebsblatt benimmt und nur darüber berichtet, was im „Betrieb“ los ist,

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