Quo vadis Minderheitenpolitik?

Schicksalsfragen der Gemeinschaft am Vorabend des Wahljahres 2022 Von Armin Stein Vorwort Ich bin der Ansicht, dass ich dem werten Leser die Kontroversen, die die ungarndeutsche Gemeinschaft diesen Sommer in Aufruhr versetzt haben, nicht mehr vorstellen muss. Sollten Sie jedoch das Gefühl verspüren, noch nicht genug über die Feinheiten der „Causa Ritter” gelesen zu haben, kann ich Ihnen die ebenfalls im Sonntagsblatt erschienenen Artikel ”Der Mitläufer” (eine Übersetzung) und „Was

Weise Entscheidung erwünscht

Von Dr. Jenő Kaltenbach In Deutschland wurde gerade gewählt, in Ungarn wird, hoffentlich, im nächsten Frühling gewählt. Ich beobachtete ganz genau, wie so eine Wahl im Mutterland abläuft. Nun es ist meines Erachtens so abgelaufen, wie es in einem liberalen Rechtsstaat ablaufen sollte. Jeder hatte ein Wahlprogramm, und sie haben dafür geworben. Es war bestimmt manchmal kontrovers, aber eine Schmutzkampagne gab es nicht. Jeder wusste, dass der deutsche Wähler so

mein (ungarn-) deutschtum (33)

Verbundheit in zwei Richtungen – Szabolcs Bárdos-Blatt (23) über Wurzeln, Treue und Identität Meine Identität war lange Zeit nicht klar, auch jetzt entwickelt sie sich noch. Obwohl ich immer wusste, dass ich über einen deutschen Hintergrund verfüge, war diese Tatsache ein schwieriger Punkt für mich. Warum? Lassen Sie mich das bitte erklären! Meine Mutter ist eine Ungarin, die aber Siebenbürger sächsische Wurzeln hat. Väterlicherseits habe ich fast ausschließlich donauschwäbische Vorfahren,

Deutsch(unterricht) an einem deutschen Nationalitätengymnasium

Von Csenger Ujvári Die Sprache ist ein zentrales Element jeder Kultur. Auf diese Weise bauen wir unsere Beziehungen zueinander auf und pflegen diese. Sie ist die Grundlage für eine gute Gemeinschaft. Deshalb halte ich Kultur für eine der zentralen Fragen der ungarndeutschen Gemeinschaft. Um in dieser Hinsicht positive Veränderungen herbeizuführen, müssen wir meines Erachtens nach die Meinung der Menschen zu diesem Thema hören. Deshalb möchte ich in diesem Artikel meine

Bemerkungen (so nach dem Sprichwort: Dem einen gefällt der Pfarrer, dem anderen die Köchin)

Von Georg Krix Landsmann Jenő Kaltenbach sagt in dem Meinungsartikel Artikel „Mal was anderes” (https://sonntagsblatt.hu/2021/08/27/mal-was-anderes/) so manche Wahrheit. Das gilt eben für den ersten Absatz (wohl mit einigem Bedenken) und für sein Schlußwort. Was dazwischen geschrieben steht, da unterscheiden sich unsere Geister. Bedenken zum ersten Absatz habe ich nur in der Hinsicht, dass darin die Neue Zeitung und das Sonntagsblatt erwähnt werden und so eigentlich der Eindruck entstehen kann, als

Tief ist der Brunnen der Vergangenheit

Von Prof. em. Dr. Josef Bayer „Tief ist der Brunnen der Vergangenheit” – so beginnt Thomas Mann seinen großen Roman, „Joseph und seine Brüder“. Dieser viel zitierte Satz erklärt, warum sich alle um ihre Herkunft interessieren. Heute recherchieren viele Menschen ihre Verwurzelung in der Vergangenheit. Dafür gibt es in unserer Zeit der vermehrten Informationen viele neue Möglichkeiten. Genetische Untersuchungen erstellen zu lassen, ist heute nicht nur im Falle von Erbkrankheiten

Mal was anderes

Von Dr. Jenő Kaltenbach Ich weiß, Sonntagsblatt und auch die Neue Zeitung sind für die Ungarndeutschen, also erörtert man darin nur Dinge, die unmittelbar mit der Gemeinschaft zu tun haben, als ob  die Nationalität eine Insel wäre. Das hat in Ungarn eine lange Tradition. Man denkt, es ist besser, wenn man sich mit sich selbst beschäftigt, die Außenwelt tut es ja auch nicht für uns. Dinge, die außerhalb passieren, sind

Der schweigende Vorsitzende

Von Richard Guth Jetzt werden wieder diejenigen mir ins Gesicht springen, die der Ansicht sind, dass ich die Dinge beim Namen nennen sollte. Ich werde aber wieder entgegnen, dass ich hier auf Phänomene hinweisen und nicht einzelne Personen ins schlechte Licht rücken möchte, die ja bekanntlich auch nur Menschen sind, die heute und da – eingebunden in Strukturen –  handeln und sicher versuchen, ihr Bestes zu tun. Stellen wir uns

Was bedeutet eigentlich Autonomie?

Grundsatzfragen aus gegebenem Anlass Von Dr. Jenő Kaltenbach Bei der letzten Wahl wurde Emmerich Ritter zum ungarndeutschen Abgeordneten des ungarischen Parlaments gewählt. Theoretisch würde das bedeuten, dass er die Interessen der Gemeinschaft im Gesetzgebungsorgan des Landes einbringt und vertritt. Nun sehen Beobachter schon lange, dass Herr Ritter sich von seinen Kollegen in der Regierungsfraktion überhaupt nicht unterscheidet. Er benimmt sich, als ob er Mitglied der Regierungsfraktion wäre. Kenner der Verhältnisse

Das Schwabenvillage

Von Robert Becker Unlängst wandte sich ein Jugendlicher unserer Familie mit seiner Idee an mich, dass es doch nicht verkehrt wäre, wenn wir, gleichgesinnte, die es doch noch gibt in unserem Land, die zu Hause noch untereinander deutsch sprechen, schreiben und lesen, die über die deutsche Kultur noch etwas halten, in eine unserer Ortschaften beziehungsweise in ein neu gegründetes Dorf zusammenziehen könnten und sollten, um aus dieser Nähe Kraft zu

MERKWÜRDIGES SONNTAGSBLATT

Von Georg Krix ZUM  GELEIT Unter Sonntagsblatt verstehe ich die leider SO SELTEN ERSCHEINENDE ungarndeutsche Zeitung „für das deutsche Volk in Ungarn”, die eigentlich schon – ihrer Seltenheit wegen – umbenannt werden sollte, z.B. als „Zeitung der vier Jahreszeiten”. Nachdem ich doch ein aufmerksamer Leser dieser Zeitung bin, so kommt es eben vor, dass ich oft vergesse, was ich im letzten (Wochen?) Blatt (vor drei Monaten oder gar früher) gelesen

Wenn Luxusprobleme an Grundsatzfragen rütteln

Von Richard Guth Der liebe Leser könnte gleich meinen: wieder er mit seinen Luxusproblemen. Ja, gewissermaßen Luxusprobleme, denn vielerorts hat man nicht einmal das. In den besagten Gemeinden in der Region Nord feiert man in der Tat jede Woche deutsche Messen, mal samstags, mal sonntags, denn der jeweilige Pfarrer muss mehrere Kirchen bzw. Gemeinden versorgen. Neulich an einem lauen Sommerabend habe ich mir die Messübertragungen aus den drei besagten ungarndeutschen

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