Richtungsanzeige mit vielen Fragen

Zu Besuch auf der Kirchweih der Ungarndeutschen in Marjud ____________________________________ Von Martin Szanyi Der Ablass von Marjud/Máriagyűd hat eine lange Geschichte. Es war Bischof Mátyás Radonay, der nach der türkischen Besetzung nach Fünfkirchen übersiedelte und die örtliche Wallfahrt nach Marjud wieder aufleben ließ. Später war diese Wallfahrt eng mit der inzwischen ansässigen deutschen Gemeinde verbunden. So entstand eine besondere Beziehung zwischen Marjud und den Ungarndeutschen. Am Hochfest Mariä Geburt (8.

Lasst uns über die Schwaben reden

Die Jugendliche Kinga Magenheim startet in Eigenregie Gesprächsrunden _________________________________________________ Die ungarndeutsche Jugendliche Kinga Magenheim aus Sumpa/Zomba hat sich entschieden, über das Schwabentum zu sprechen. Ihre Auftritte fanden in Paks und in Sumpa statt und inzwischen ist auch ein Podcast des Internetportals TEOL zum Thema erschienen. Kinga Magenheims Vorträge befassen sich mit der Geschichte, Kultur und Gegenwart der Deutschen in Ungarn. Die Veranstaltung in Paks am 29. April wurde nicht nur

Reisenotizen spezial: Günser Bürgerhaus wurde zum neuen Leben erweckt

Von Richard Guth Wir befinden uns an der Sprachgrenze: Der nächste Ort in nordwestlicher Richtung, bereits auf österreichischem Staatsgebiet, ist der Wallfahrtsort Rattersdorf, seit jeher mit einer deutschsprachigen, heanzischen Bevölkerung. Wenn man den Weg in Richtung Steinamanger nimmt, so befindet man sich rasch auf ungarischem Sprachgebiet: Lukácsháza heißt die Anrainer-Gemeinde südlich von Güns/Kőszeg (dem Gegenstand des Beitrags). Ergänzt wird die Vielfalt an Sprachen und Ethnien durch „chrobotische”, also kroatische Dörfer

Hans Dama zum 80.

Von Prof. Dr. Nelu B. Ebinger Mag. Dr. phil. Hans Dama, der weitbekannte banatschwäbische Dichter und Hochschullehrer aus Wien, wurde am 30. Juni 1944 in Großsanktnikolaus (ung. Nagyszentmiklós, rum. Sannicolau-Mare) im heutigen Westrumänien geboren. Seine Eltern waren in der Landwirtschaft tätig, sodass Hans als Akademiker erster Generation in der Familie gilt. Der Familienname ist französischen Ursprungs (Damas), was auf die Elsass-Lothringer Kolonisten (Einwanderer) im Nachbarsdorf Triebswetter (rum. Tomnatic) zurückgeht. Er

Das Sonntagsblatt führt die ungarndeutsche Dialektrubrik „In unse Sproch ksocht” ein

Von Stefan Pleyer Turbulente und erprobende Zeiten klopfen an der Haustür: Die technische Revolution dreht sich auf einer erhöhten Stufe, welches Phänomen zugleich auch die Globalisation ankurbelt. Den uniformisierenden globalen Tendenzen sind die Sprachen, aber ganz besonders die Dialekte und Regionalsprachen existenzbedrohlich ausgesetzt. Bei uns in Ungarn befinden sich vor allem die ungarndeutschen Dialekte in einer äußerst gefährdeten Lage: Wenn es keine Gegenmaßnahmen getroffen werden, werden in einigen Jahrzehnten die

Ein bedrohter Berufsstand

Der aus Wemend stammende Imker Zoltán Zimmer über seinen Weg zur Imkerei, die Konkurrenz aus China und die Kunst der Bienenzucht _________________________________________________________ SB: Herr Zimmer, was hat Sie dazu gebracht, Imker zu werden, ist es ein Familienerbe? ZZ: Es ist kein Familienerbe, aber wir sind in einer ländlich geprägten Familie aufgewachsen und die Landwirtschaft war ganz natürlich, so hatten wir zu Hause Tiere wie Kaninchen, Hühner, Schweine und Rinder. Ich

Auf den Spuren deutschen Erbes

Neues Heft hilft dabei persönliche Löffelliste (Bucket List) abzuarbeiten ________________________________________ Von Richard Guth Das Produkt eines bemerkenswerten Projektes durfte ich im Frühjahr in meinen Händen halten: „Löffelliste in Weißenburg” lautet der Titel eines zweisprachigen Heftes, das einen etwas ungewöhnlichen Themenschwerpunkt hat: das architektonische und kulturelle Erbe der Deutschen im Komitat Weißenburg. Kurze Texte geben hierbei einen kleinen Einblick in die Bau- und Entstehungsgeschichte der jeweiligen Sehenswürdigkeit wie Kirchen, Kapellen, Denkmäler

Ein Fest des Glaubens und der Gemeinschaft

Von Henriette Rang Am vergangenen Sonntag fand die jährliche Fronleichnamsprozession in Fünfkirchen statt, ein Ereignis, das sowohl die katholische Gemeinde als auch die gesamte Stadt in festliche Stimmung versetzte. Besonders hervorgehoben werden sollten dabei die Schülerinnen des Valeria-Koch-Bildungszentrums, die in ihren traditionellen Trachten einen bewegenden Beitrag leisteten. Die Mädchen unserer Schule trugen an diesem besonderen Tag ihre festlichen Trachten. Diese traditionellen Gewänder sind nicht nur ein Symbol für unseren Glauben,

Jugend aktiv

DNSVW-Jungabgeordnete Laura Kurtz-Kamuti aus Schaumar/Solymár im SB-Gespräch ___________________________________ SB: Du stammst aus einer Schaumarer Familie. Dein Erstnachname Kurtz erinnert mich an den langjährigen Kantor der katholischen Gemeinde, Johann Kurcz. Erzähl bitte ein wenig über deine Familie! LKK: Ja, genau, ich stamme aus einer Schaumarer Familie. Johann Kurcz war mein Großvater. Voriges Jahr im August ist er leider gestorben. Fast 90 Jahre alt war er. Mein Urgroßvater hieß noch Kurtz und

Demografie, mehr Schein als Sein und die große Politik

Volkes Stimme zu den Volkszählungsergebnissen ___________________________________________ Von Richard Guth „Falsche Strategie, falsche Minderheitenpolitik – Schaufenster ist immer sehr schön. Der Gebrauch der deutschen Sprache muss selbstverständlich sein. Die Veranstaltungen sollen mindestens zweisprachig sein. Die Vertreter der verschiedenen Organisationen und die Selbstverwaltungen mit all ihren Mitgliedern sollten Vorbild zeigen und nicht nur ungarisch kommunizieren”, äußerte sich eine Aktive mittleren Alters aus der Schwäbischen Türkei angesichts der ernüchternden Zahlen der Volkszählung 2022.

Num vere consummatum est? Ist es wirklich vollbracht?

Das Schwabentum in der Branau in den vergangenen und kommenden Jahrzehnten Von Patrik Schwarcz-Kiefer 2020 publizierte ich einen Artikel über die ethnischen Tendenzen in 121 Gemeinden des Komitats Braunau in den vergangenen Jahrzehnten. Dank zweier Quellen kann man einen guten Überblick über die Tendenzen bekommen: Bei dem einen handelt es sich um „den Bericht des Innenministers über die statischen Daten der aus dem Staatsgebiet Ungarns ausgesiedelten und der dort verbliebenen

Universität verzichtet auf Übernahme der Tamási-Schule / politischer Gegenwind wohl zu groß gewesen

Von Richard Guth Wie wir vorgestern berichtet haben (https://sonntagsblatt.hu/2024/03/06/universitaet-will-aron-tamasi-schule-uebernehmen-deutliche-kritik-an-uebernahmeplaenen/), hat die private Dénes-Gábor-Universität den Willen bekundet Schulträgerin der Áron-Tamási-Schule mit zweisprachigem Nationalitätengymnasium im 12. Stadtbezirk von Budapest zu werden. Zwei Tage danach verkündete die Uni in einer Pressemitteilung die Aufgabe dieser Pläne. Darin schreibt sie, dass man die Schulgemeinschaft nicht politischen Kämpfen aussetzen wolle. Die Hochschule bedankte sich bei den für die Übernahme aufgeschlossenen Lehrkräften und wiederholte ihre Kritik an

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