Fest verwurzelt

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Nadascher Musiker Peter Gerner im SB-Kurzinterview

SB: Peter, seit wann spielst du Harmonika und ist es das einzige von dir bespielte Instrument? Studierst du noch oder bist du bereits berufstätig?

PG: Ich spiele seit 12 Jahren Akkordeon, daneben spiele ich auch auf Steierischer Harmonika und Klavier. Ich studiere noch und möchte im nächsten Jahr meine Studien weitermachen an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest.

SB: „Gerner“ deutet auf deutsche Herkunft hin – kannst du bitte über deine Herkunftsgeschichte erzählen?

PG: Ich bin in einer ungarndeutschen Familie in Nadasch/Mecseknádasd großgezogen worden. Natürlich hatte das eine große Rolle in meinem Leben. Meine Mutter hat mich und meine zwei Geschwister zweisprachig erzogen, dank meinen Großeltern und Urgroßeltern habe ich auch die Mundart kennen gelernt. Mir ist diese Abstammung wichtig, deswegen pflege ich auch sehr gerne die Traditionen. Vor allem die ungarndeutsche Musik steht mir nahe am Herzen.

SB: Du gibst Harmonikaunterricht in Mohatsch – woher kam die Idee?

PG: Ich habe die Mohatscher vor einigen Jahren kennen gelernt, ich habe dort viele Freunde gefunden und sie waren immer sehr hilfsbereit. Als sie mich dann fragten, ob ich eventuell dort unterrichten könnte, habe ich ohne Zögern „Ja” gesagt. Ich liebe das Unterrichten, habe mich darin schon öfters ausprobiert, zum Beispiel war ich auch schon als Lehrer in verschiedenen Musikcamps tätig. Ich freue mich sehr über diese Möglichkeit und hoffe, dass ich vielen Kindern die Freude übergeben kann, die das Musizieren bereitet.

SB: Bist du im ungarndeutschen Kulturleben aktiv?

PG: Ich bin in der Nadascher Tanzgruppe seit Neuestem als Musikant tätig, aber ich spiele auch noch in zwei verschiedenen Kapellen. Die eine ist eine Familienband, die schon vor acht Jahren gegründet wurde, wo vor allem auch die ungarndeutschen Melodien überwiegend vorkommen. Aber wir haben auch mit meinen Freunden eine Band ins Leben gerufen, wir sind als „Junge Spatzen“ bekannt. In dieser Band ist es uns auch wichtig, dass die ungarndeutschen Lieder auch im Kreise der Jugendlichen verbreitet werden.

SB: Wie siehst du das Ungarndeutschtum in der Branau – wo siehst du besondere Herausforderungen?

PG: Das ist eine schwierige Frage. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass das Interesse der Jugendlichen geweckt wird, um die Traditionen weitergeben zu können. In diesem Prozess spielt auch die Musik oder auch das Akkordeon eine wichtige Rolle. Ich glaube, es wird immer mehr Jugendliche geben, die sich dafür interessieren. Es gibt sehr viele verschiedene Organisationen, wo die ungarndeutsche Identität betont wird, das halte ich für etwas sehr Gutes und hoffe, dass in der Zukunft noch viele sich zu diesen Projekten dazugesellen. Ich denke auch, dass Musik deswegen etwas Besonderes ist, weil man mit einer Party am besten die Jugend anlocken kann. Bei uns im Freundeskreis ist es auch eine ganz übliche Sache, dass wir uns am Wochenende treffen und dann zusammen tanzen, singen und musizieren.

SB: Welche Ziele hast du im Leben, auch auf dem Gebiet der Musik?

PG: Also ich möchte auf jeden Fall unterrichten und das möchte ich auch im Späteren aktiv machen. Natürlich ist mein größtes Ziel, an der Musikakademie zu studieren und allgemein die ungarndeutsche Musik und die Besonderheit des Akkordeonspielens weiterzugeben.

SB: Peter, vielen Dank für das Gespräch!

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