Die deutsche Geschichte des Branauer Bergrückens (Hegyhát) ist landesweit und auch regional wenig bekannt, obwohl das Gebiet der Nordwestbranau bis zur Vertreibung über sehr viele rein deutsche Dörfer und auch Kleinstädte wie Magotsch/Mágocs, Schaschd/Sásd oder Gödring/Gödre verfügte. Das Schicksal dieser Region gehört zu den traurigsten des Ungarndeutschtums, da in den früher rein deutschen Dörfern heute wenige Deutsche leben oder es kommt leider oft vor, dass es im jeweiligen Ort keine Deutschen mehr gibt. Zum Glück gibt’s noch einige, die sich vor Ort für das Ungarndeutschtum einsetzen, aber quasi alle sind der Meinung, dass man über eine ungarndeutsche Zukunft in dieser armen Region nicht sprechen kann. Deswegen bleibt uns, wie so oft, die Geschichte.
Im Jahre 1947 begann die Vertreibung der Deutschen aus Magotsch. Die Bevölkerung der Kleinstadt wurde im Laufe von 2-3 Jahren einschneidend verändert; 1944, als die Rote Armee Magotsch besetzte, mussten 151 Einwohner in die Sowjetunion um Zwangsarbeit zu leisten, dann ab 1947 wurden insgesamt 1800 Bürger in die alliierten Besatzungszonen vertrieben. Gleichzeitig wurden 158 madjarischen Familien aus Kiskundorozsma (850 Personen) und 160 Familien (550 Personen) im Rahmen des slowakisch-ungarischen „Bevölkerungsaustausches“ aus Nemeskajal/Kajal, Wartberg/Senec/Szenc, Felsőszeli/Horné Saliby in Magotsch angesiedelt. So zählte das Städtchen 1910 3618 Einwohner, zu 78% deutsch, heute (der Volkszählung von 2011 nach) beträgt der Anteil der deutschen Bevölkerung nur noch 13%.
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