„Glaube stiftet Gemeinschaft”: die 59. Gelöbniswallfahrt der Donauschwaben in Altötting

Dr. Kathi Gajdos-Frank PhD, Direktorin, Jakob Bleyer Heimatmuseum Wudersch

Von jeder Haustür geht ein Weg nach Altötting, lautet das Sprichwort, das ich von meinen bayerischen Verwandten gehört habe. Jedes Jahr machen sich tausende von Pilgerinnen und Pilger auf den Weg nach Altötting, und auf Einladung des St. Gerhards-Werkes e.V. konnte auch ich am 7. – 8. Juli an einer Wallfahrt, an der 59. Gelöbniswallfahrt der Donauschwaben, teilnehmen. Meine Oma aus Schorokschar war früher bei mehreren Wallfahrten dabei und erzählte über das wunderschöne Städtchen und Wallfahrtsort Altötting, im Herzen Bayerns, die von vielen Vetriebenen aufgesucht wird – aus alter Tradition und aus tiefem Glauben.

Die Stadt Altötting blickt auf eine mehr als 1000-jährige Geschichte zurück und erwartet jedes Jahr etwa eine Million Wallfahrer. Ziel der PilgerInnen war und ist bis heute das aus Lindenholz geschnitzte Marienbild im Oktogon der Gnadenkapelle, das um 1330 nach Altötting gekommen sein dürfte. In der Nähe der Kapelle befindet sich die zweitürmige gotische Stiftkirche (erbaut zwischen 1499 und 1511), wo ich am Samstag, dem 7. Juli meinen Vortrag – Die Sowjetisierung Ungarns. Das Verhältnis der Staatsmacht zur deutschen Minderheit 1945-1956 – halten konnte. Die Abendmesse am Samstag um 20.00 Uhr und die Sonntagsmesse am 8. Juli um 10.00 Uhr mit Bischof Prof. Dr. Rudolf Voderholzer aus Regensburg fanden in der größten Kirche Altöttings, in der zwischen 1910 und 1912 im Stil des Neobarocks erbauten wunderschönen Basilika St. Anna statt.

Zum Gelingen einer Wallfahrt bedarf es Menschen, die sich engagieren, die organisieren, die die Wallfahrerinnen und Wallfahrer gut aufnehmen. Hiermit möchte ich mich bei Herrn Josef Lutz, dem stellvertretenden Vorsitzenden des St. Gerhards-Werkes in Stuttgart bedanken! Die 59. Gelöbniswallfahrt der Donauschwaben in Altötting war unvergesslich. Das Programm – die Glaubenskundgebung und Eröffnung in der Stiftskirche mit Stiftskanoniker Johann Palfi und die Zeitzeugenberichte von Herrn Andreas Straub, Visitator em. der Donauschwaben, dann die Lichterprozession nach der Heiligen Messe und vor allem das Pontifikalamt in der Basilika mit Herrn Bischof Prof. Dr. Rudolf Voderholzer aus Regensburg – waren berührend schöne Höhepunkte der Wallfahrt. Wir Donauschwaben hatten alle Tränen in den Augen.

Ich möchte Herrn Lutz und Herrn Dr. Franz Metz auch für die musikalische Gestaltung gratulieren, der Kirchenchor und Banater Chor St. Pius und die Blaskapelle Sankt Anna – unter der Leitung von Herrn Josef Wunderlich – spielten und sangen wunderschön. Da in der Blaskapelle mehrheitlich junge Musiker (zwischen 7 und 17 Jahren) mitwirken, freut es uns noch mehr. Und die Welt ist so klein: Sonntag, vor der Bazilika St. Anna in Altötting, erblickte ich unsere ungarndeutschen Landsleute aus Edeck (Etyek) und von der LdU – Herr Tibor Gerlinger nahm mit seiner lieben Familie auch an der Prozession teil.

Ich freute mich auch sehr darüber, dass das Publikum meinen Vortrag in der Stiftskirche interessant gefunden und dazu viele Fragen gestellt hat. Sie, die Teilnehmer der 59. Gelöbniswallfahrt waren alle vertriebene Donauschwaben aus Rumänien, Jugoslawien und Ungarn – es gibt also viele Gemeinsamkeiten zwischen uns. Ich möchte meinen Bericht mit den Worten von Herrn Peter-Dietmar Leber, dem Bundesvorsitzenden der Landschmannschaft der Banater Schwaben schließen (was auch diese zwei erfolgreichen Tage beweisen): Glaube stiftet Gemeinschaft und überwindet Grenzen.

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