von Patrik Schwarcz-Kiefer
Wir haben letztes Jahr ein neues Motto für den Verein gewählt. Es lautet so: „Für das Ungarndeutschtum des XXI. Jahrhunderts“. Dieser Satz ist eindeutig: unser Verein will und wird im Rahmen seiner Tätigkeit Antworten auf die Herausforderungen unseres Jahrhunderts finden. Aber, ohne Inhalt ist diese Aussage nur leere Worte. Dies wissen wir ganz genau, deshalb haben wir letztes Jahr als aktivste deutsche Organisation des Landes für den
Ein Kommentar von Freiherrn Egmont
Die neuesten Ereignisse in Rumänien stießen nicht nur einen Stein, sondern einen ganzen Berg ins Wasser: Die Lage der rumänischen Demokratie in der internationalen Öffentlichkeit wird fast so heiß diskutiert wie der Sargentini-Bericht, mit der Besonderheit, dass auch die weit und breit gut bekannte Deutschfeindlichkeit seitens der rumänischen Sozialisten hervorgebracht wurde. Nun trat ein edler Schutzherr von der Bundesregierung hervor, um vor die Sachsen und
von Richard Guth
Etwas Merkwürdiges passierte mir vor kurzem bei der Recherche für einen neuen Artikel. Per Zufall gelangte ein Artikel zu mir, wo man anlässlich eines Festes der harmonischen Koexistenz von Madjaren und der betrofffenen Nationalität gedachte. In dem Artikel ist viel von Dankbarkeit, unter anderem für die finanzielle Unterstützung seitens des ungarischen Staates, von „nie im Stich gelassen”, von abgelegtem Glaubenszeugnis, von gegenseitiger Unterstützung der Freiheitsbestrebungen und vom
Die Partei Jobbik zeigt ansatzweise sein vielfach erwähntes intellektuelles Hinterland: Ab Mai wird ihr neuer Abgeordneter, der Sprachwissenschaftler und Universitätsdozent Koloman Brenner im ungarischen Parlament sitzen, der nicht nur im universitären Bereich, sondern auch im öffentlichen Leben der deutschen Minderheit seit Jahrzehnten aktiv ist. Ist er ein Quotenintellektueller oder Quotendeutscher von Jobbik? Was sagt er zur Wahl Emmerich Ritters zum Abgeordneten der deutschen Nationalität? Kann er es schaffen, dass die
Das „Stop Soros”-Gesetz, das kurz vor der Sommerpause verabschiedet wurde, hat nicht nur in der ungarischen, sondern auch in der ungarndeutschen Öffentlichkeit für Diskussionen gesorgt, selbst die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen hielt – hinter verschlossenen Türen – Aussprache, an deren Ende ein Mitglied der Vollversammlung sein Mandat niedergelegt hat. Hintergrund war das Abstimmungsverhalten des ungarndeutschen Abgeordneten, Emmerich Ritter, der mit der Regierungsmehrheit für das Vorhaben stimmte. Abgeordneter Ritter hat sich zu
Die Partei Jobbik zeigt ansatzweise sein vielfach erwähntes intellektuelles Hinterland: Ab Mai wird ihr neuer Abgeordneter, der Sprachwissenschaftler und Universitätsdozent Koloman Brenner im ungarischen Parlament sitzen, der nicht nur im universitären Bereich, sondern auch im öffentlichen Leben der deutschen Minderheit seit Jahrzehnten aktiv ist. Ist er ein Quotenintellektueller oder Quotendeutscher von Jobbik? Was sagt er zur Wahl Emmerich Ritters zum Abgeordneten der deutschen Nationalität? Kann er es schaffen, dass die
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Wie das Sonntagsblatt auch berichtete, steht Klaus Iohannis (Johannis) unter ständigem Angriff seitens der rumänischen Sozialdemokraten. Er und durch seine Persönlichkeit auch die deutsche Minderheit werden mit Nazis verglichen. Man könnte sagen, dass es in Rumänien die deutsche Karte gespielt wird.
Wir in Ungarn kennen diese Geschichte sehr gut; eine oft verwendete Taktik der rumänischen Politiker gegen die einheimische madjarische Minderheit zu hetzen. Sie hoffen dadurch auf
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Im April organisierte die Jakob Bleyer Gemeinschaft eine Reise in den Geburtsort des größten ungarndeutschen Politikers und Namensgebers des Vereins, Jakob Bleyer, nach Tscheb / Čelarevo. Die 25-köpfige Gruppe hat unter anderem den Friedhof des Dorfes aufgesucht, wo sie zufälligerweise das Grab der Eltern von Jakob Bleyer gefunden hat, in einem guten Zustand, aber mit einer Inschrift, die nur unter Mühen zu entziffern ist. Es wurde die
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Die Beurteilung der Tätigkeit von Imre Nagy stand in den letzten Wochen, Monaten im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion. Die eine Seite sagt, dass der Märtyrerministerpräsident alle seine früheren Sünden durch seine Rolle in der Revolution von 1956 wettgemacht hätte, deswegen sollte er einen Platz unter den ungarischen Helden genießen. Die andere Seite, wozu auch ich gehöre, kann ihm diese Verfehlungen nicht entschuldigen. Es ist egal, was er
von Richard Guth
Als gemeinsamen und historischen Erfolg wertete die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) den Einzug des bisherigen Parlamentarischen Fürsprechers der Ungarndeutschen, Emmerich Ritter, ins Parlament. Der aus Wudersch stammende 65-jährige Volkswirt wurde mit 25.660 Stimmen gewählt und erhielt 3.000 Stimmen mehr als für einen Parlamentssitz erforderlich. Insgesamt ließen sich im Vorfeld über 33.000 Ungarndeutsche registrieren, etwa 78 % gaben ihre Stimme ab.
Der fünffache Vater arbeitete nach seinem Wirtschaftsstudium
In den Nebel längst vergangener Jahrzehnte ist meine erste Begegnung mit der deutschen Sprache eingehüllt. Ursprünglich wollte ich Französisch lernen. Das patinierte Ofner Gymnasium, das legendäre „Toldy”, mit seinem alten Namen das „Budai Főreál”, schien zum ersten Blick ein Labyrinth zu sein. Mindestens für einen 14-Jährigen, der das lauwarme Nest seiner Kindheit, Kötsching/Kötcse, verlassen musste. Nicht aus eigener Initiative. Die Generalsitzung der Großfamilie im März 1963, unter der Leitung meines
Ein Kommentar zur Wahl des deutschen Abgeordneten
Wahrlich ist der Einzug von Emmerich Ritter ins ungarische Parlament ein historischer Moment, wohlwissend, dass es auch in der jüngeren und ferneren Vergangenheit Abgeordnete gab, die sich für die „deutsche Sache” eingesetzt haben. Wir als Nachkommen von Jakob Bleyer werden dabei stets an seine mahnenden Worte erinnert, die er 1933 an die ungarische Politik gerichtet hat. Auch, wenn seitdem 85 Jahre vergangen sind,