Bemerkung/Ergänzung zur Nachricht Deutschsprachige Ortsschilder in Plankenhausen/Győrsövényház von Georg Krix
Der Ort, somit auch der Namen Györsövényház = Plankenhausen dürfte wahrscheinlich nur wenigen unserer ungarndeutschen Landsleute etwas aussagen. Deshalb einige Angaben dazu.
Einst ein schönes, stolzes deutsches Dorf in der Nähe von Raab/Győr. Die Einwohnerzahl laut Volkszählung 1941: Insgesamt 1312, davon Deutsche (die noch den Mut hatten sich als Deutsche zu bekennen): 909.
Bei der Volkszählung 2001 hatte der Ort
Von Georg Sawa
Bereits im 19. Jahrhundert etablierte sich besonders in Siebenbürgen eine blühende deutsche Parteienlandschaft, die die auf dem Gebiet lebenden deutschen Bürger nicht nur vertreten, sondern auch zusammengehalten und in ihrer Identität gestärkt hat. Die Auswirkungen davon haben sich bis heute als nachhaltig erwiesen. Bis diese Bestrebungen seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts auch im heutigen Ungarn Fuß gefasst haben, sind die Bestrebungen zur Herausbildung eines politisch
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Man streitet und diskutiert darüber seit langem, ob die Ungarndeutschen sich Donauschwaben nennen sollten oder nicht (hier geht‘s natürlich nicht um die in Westungarn verbliebene Heanzen, sondern um die „wahren“ „Schwaben“, die nach den Türkenkriegen im Königreich Ungarn angesiedelt wurden). In der letzten Zeit scheint es so, dass dieser Begriff aus der ungarndeutschen Umgangssprache gänzlich verschwindet. Eine große Ausnahme ist, wenn der Weltdachverband der Donauschwaben sein Welttreffen
Von Richard Guth
Endlich!, dachte ich mir, als auf Facebook – wie aus dem Nichts – ein geteilter Inhalt auftauchte. Es ging um das Fest der Ungarndeutschen Kirchenmusik, das Mitte Juli in Sirtz/Zirc stattgefunden hat. Endlich, denn der geteilte Beitrag bot Gelegenheit um persönliche Eindrücke miteinander zu teilen und zu diskutieren.
Beim Beitrag ging es um ein Bild, auf dem ein Chorleiter in der Mitte von – wie der Begleittext
Eine erfrischende Kommunalwahlgeschichte
Von Richard Guth
„Für die Branauer Dörfer!” – steht auf dem Flugblatt, das im Wahlherbst viele ungarndeutsche Haushalte in Südungarn erreichte. „Uns hat bislang noch keiner auf Deutsch angesprochen”, freuten sich Branauer Wähler und hatten dabei völlig Recht. Denn was unser Vorstandsmitglied und Redakteur Patrik Schwarcz-Kiefer als Spitzenkandidat der rechtskonservativen Partei „Jobbik” in der Branau in die Tat umsetzte, besitzt Seltenheitswert. „Gestalten wir gemeinsam die Zukunft des
Parallel zur Wahl der Kommunalselbstverwaltungen
wurden neue ungarndeutsche Vertreter gewählt
Eine Wahlnachlese von Richard Guth
Der 13. Oktober 2019 brachte manche Überraschung – nach fast 15 Jahren Fidesz-Dominanz in den Kommunen scheint die Erfolgsserie der Regierungspartei ein Ende zu haben. Viel ruhiger verliefen die Wahlen der Minderheitenvertreter, jedenfalls bei den Deutschen. Eine richtige Wahlmöglichkeit bestand ohnehin nur bei der Wahl der örtlichen Nationalitätenselbstverwaltungen – auf der Landesebene hatte man lediglich
Von Dr. Jenő Kaltenbach
Das kleine Dorf, eingebettet in einer wunderschönen Natur, umgeben von sanften Hügeln und grünen Wäldern ist mein Geburtsort. Als ich nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurde, war es ein rein ungarndeutsches Dorf. Die Leute haben scherzhaft gesagt, es liegt so versteckt im Wald, dass es weder vom ungarischen Staat noch von der Roten Armee entdeckt, also niemals „befreit“ wurde.
So war es lange Zeit kein Problem
Meinungsartikel von László Szily. Erschienen am 30. 09. 2019 auf dem linksliberalen Portal 444.hu. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors. Ins Deutsche von Richard Guth.
Erstaunlich viele wissen es nicht oder erinnern sich nicht daran, dass i in Ungarn knapp ein Jahr nach dem Holocaust eine weitere Volksgruppe, bloß aufgrund ihrer Abstammung, ihrer Rechte und ihres Eigentums beraubt, in Viehwaggons geladen und auf das ehemalige Reichsgebiet transportiert wurde. Nicht einmal
Kurz vor den Kommunal- und Nationalitätenwahlen sind wir auf einen interessanten Facebook-Post des Fünfkirchener Übersetzers, Dolmetschers und Reiseleiters, Johann Habel, aufmerksam geworden. Wir veröffentlichen den Beitrag in voller Länge und deutscher Übersetzung (von Richard Guth).
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Ich schreibe in der Regel nicht über Themen, die die Öffentlichkeit betreffen, aber nun fühle ich mich veranlasst, anlässlich der Nationalitätenwahlen im Oktober einige Gedanken von mir zu teilen. Am Mittwoch Nachmittag klingelte es
Stefan Vargas Reaktion auf Was kommmt nach der Bühnenkultur?
Es geht um eine – mit Recht – berühmte Musikgruppe, die letztlich mitgeteilt hatte, in der Zukunft musikalisch anders zu sein. Selbstverständlich, ein jeder Musiker hat das Recht zu entscheiden, ob er weiter authentische schwäbische Weisen spielt oder nicht, aber nach meiner Meinung hätte die Art der Veröffentlichung auch anders geschehen sollen, damit wir, die sie sehr gern gehört und sich
Von Georg Sawa
Am Ostermontag geschah es. Ein alter Bekannter hielt vor dem Haus, er hat mich auf dem Hof erblickt. Gebräunt, für sein Alter fit und schwungvoll, lächelnd kam er auf mich zu. „Und?”, fragte er fast etwas spöttisch. „Noch immer in Ungarn?” „Ja…”, antwortete ich – wohl etwas verlegen – in Erinnerung an unser letztes Gespräch zu Weihnachten. „In Deiner ganzen Straße sind nur noch alte Leute; hie
Erschienen am 14. März 2019 im Online-Magazin WMN. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Autorin Radojka Filakovity.
Deutsche Übersetzung: Richard Guth
Ich will nicht drumherumreden, mit doppelter Identität aufzuwachsen ist ein schizofrener Zustand: ein bisschen so, ein bisschen so, aber so richtig keine von beiden. Du gehörst zu diesem, aber auch zu jenem, aber so richtig nirgendwohin dazu. In diesem komischen Zwischenzustand gibt es nichts Schwierigeres – und Spannenderes –, als