Das Exempel Trautsondorf

index.hu-Beitrag gedenkt Verschleppung vor 78 Jahren ______________________________________________ Von Richard Guth „Dem Idyll im Vorgebirgsland bereitete der zweite Januartag 1945 ein jähes Ende und verursachte solche Wunden in Herz und Seele, die bis heute nicht verheilt sind. 135 junge Mädchen und Burschen, Frauen und Männer wurden zum Schulhof geladen, um zum Arbeitseinsatz in der Nähe, der einige Wochen dauern soll, auszurücken. Man brachte Mädel und Burschen weg, ein Sechstel der Dorfbevölkerung.

Die Geschichte eines Zwischengebietes – Gedanken über die Ausstellung „border(hi)stories“

Von Ágoston Frank Um ehrlich zu sein, hatte ich mir nie vorgestellt, dass der Weg für den Besuch einer Ausstellung über das Grenzgebiet zwischen Österreich und Ungarn, das heutige Burgenland, in das Bezirksmuseum Simmering (Wien) führt. Nach den da verbrachten zwei Stunden war ich mir aber sicher, dass dieser Ort aus dem Kreis der für die Wanderausstellung Platz gebotenen Gemeinden nicht ausgelassen werden konnte. Bei diesem Projekt handelte sich nämlich

Konfessionelle Wechselseitigkeit und die erste Welle der Kolonisierung von Kötsching (Teil 13)

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Das Erzbistum von Fulda zeigt aus konfessioneller Sicht auch heute eine Wechselseitigkeit. Logisch folgt aus dieser Feststellung, dass die aus diesem Land hergefahrene Population sich aus drei Konfessionen zusammensetzte, in Mehrheit aus den zwei protestantischen Religionen. Ein Dorf calvinisch-reformiert, das andere evangelisch-lutherisch – so war es damals in Fulda und diese Vielfarbigkeit wurde auch in der neuen Heimat geblieben, diesmal nicht selten innerhalb einer und

Die Zukunft der Deutschen in Ungarn – Epilog zur Ödenburger Volksabstimmung (Teil 3)

Von Alfred von Schwartz Druck der Röttig-Romwalter Druckerei AG, Ödenburg Nur die Wahrheit kann uns heilen. Vorbemerkung der SB-Redaktion Unser Leser Patrick Rieckmann aus dem Ödenburger Land wies vor einigen Monaten auf ein interessantes historisches Dokument hin, das drei Monate nach der Volksabstimmung in Ödenburg und vor genau 100 Jahren publiziert wurde. Auch wenn manche inhaltlichen und sprachlichen Formulierungen auf den Menschen der Gegenwart befremdlich wirken, stellt Alfred von Schwartz’

Eine neue Zeit – Pari in den 1950er und 1960er Jahren

Von Ibolya Lengyel-Rauh Am 22. Dezember 1945 verabschiedete das ungarische Parlament ein Gesetz. Laut dieses Beschlusses mussten die Ungarndeutschen aus Hof und Haus, aus Dorf und Heimat vertrieben werden. Das ereilte auch die Tolnauer Gemeinde Pari/Pári, zwischen Nagykónyi und Tamási gelegen, 1947. Ein Jahr später wurden die Verbliebenen mit dem Zug nach Deutschland umgesiedelt. Nicht alle Dorfbewohner mussten den Ort verlassen. Diejenigen, die Besitzer eines Hauses mit Stroh oder Schilfdach

Fachgeheimnisse der Familienforschung in der Nordschomodei

(Heroische Gründungsjahre Kötschings, Teil 12)   Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Wie wir in dem letzten, 11. Teil unserer Artikelserie, angedeutet haben, ist das Klarsehen im Thema Familienforschung gar nicht so einfach und die Forschung befindet sich kontinuierlich in einem Überganszustand. Nicht nur bei den Donauschwaben erreicht man keinen festen Zustand im Verlauf der Forschungen, eine „endgültige Lösung”, abgeschlossene Tatsachen gibt es nirgends und nie. Wenn wir bei den Listen

Erinnerungen eines Ungarndeutschen (Epilog)

Von San.-Rat Dr. Johannes Angeli Epilog Genau wie am Anfang (siehe Vorwort) dieses nun doch umfangreich gewordenen Rückblickes auf acht Lebensjahrzehnte eines Ungarndeutschen inspirierte mich eine Frage meines Sohnes – inzwischen im Mannesalter – zu tieferem Nachdenken. Ja, was soll ich ihm denn antworten auf seine Frage: „Wo und was ist denn nun eigentlich Deine Heimat?” Gibt es bei dieser meiner und ähnlicher Vita von Vertriebenen und Geflohenen unserer Zeit

Die Zukunft der Deutschen in Ungarn – Epilog zur Ödenburger Volksabstimmung (Teil 2)

Von Alfred von Schwartz   Nur die Wahrheit kann uns heilen. Vorbemerkung der SB-Redaktion Unser Leser Patrick Rieckmann aus dem Ödenburger Land wies vor einigen Monaten auf ein interessantes historisches Dokument hin, das drei Monate nach der Volksabstimmung in Ödenburg und vor genau 100 Jahren publiziert wurde. Auch wenn manche inhaltlichen und sprachlichen Formulierungen auf den Menschen der Gegenwart befremdlich wirken, stellt Alfred von Schwartz’ Schriftstück eine wichtige Quelle dar, um

Wie es angefangen hat. Heroische Jahre der Kolonisation von Kötsching/Kötcse (1700-1730)

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Teil 11 Die wissenschaftliche Methodologie muss sich manchmal wegen Quellenmangels im Labyrinth der Wahrsagungen und Irrtümer herumirren. Es steht nämlich nicht in jedem Fall ausreichender Datenvorrat zur Verfügung. Wenn man beispielsweise in der Zeitperiode 1914–1918 Forschungen macht, mag die Arbeit in einer Üppigkeit des Quellenmaterials schlemmen. Nicht so ist es aber im Falle der Ortsgeschichte einer weit von der Welt abgelegenen Dorfgemeinde, in der die

Der Darmstädter Schwabenball der 1950er Jahre als Zankapfel zwischen den gemäßigten und den radikalen „Deutschbewussten“

Von Krisztina Kaltenecker Teil 1 Die Etablierung des Schwabenballs in Darmstadt 1951 In den 1950er Jahren umfasste der Stadtteil Darmstadt-Süd/Heimstättensiedlung mehrere Siedlungen: Die eigentliche Heimstättensiedlung („Altsiedlung“) der Einheimischen aus den 1930er Jahren, die Buchenlandsiedlung der Bukowinadeutschen und die Donausiedlung der ungarndeutschen Heimatvertriebenen. Alle drei „Randsiedlungen“ befanden sich damals kontinuierlich im grundsätzlich von verschiedenen Bau- und Siedlungsgenossenschaften vorangetriebenen Aufbau. Zeitgleich mit der Überwindung der schlimmsten wirtschaftlichen Not und des bedrückendsten sozialen

Erinnerungen eines Ungarndeutschen (Teil 6.2)

Von San.-Rat Dr. Johannes Angeli Vorwort So manches kann der Mensch erleben, wenn er über 80 Jahre alt wird, lebte er aber in den letzten acht Jahrzehnten, dann umso mehr – umso mehr auch, wenn er als Auslandsdeutscher vertrieben wurde und schließlich aus der DDR geflohen in der BRD wieder eine neue Heimat gefunden hat. Vor Jahren hat mein damals 12-jähriger Sohn gelangweilt gestöhnt: „Ach Papa, bei dir war wenigsten

Wie es angefangen hat. Heroische Jahre der Kolonisation von Kötsching/Kötcse (1700-1730)

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Teil 10 Primäre Siedlungen und unsichere Quellen Die Liste der Ortschaften, bewohnt von deutschen Familien, die die Richtung ihrer Wanderungen nach Norden, bis zum Plattensee nahmen, ist jedenfalls lang, und diejenigen, die endlich in Kötsching auf Obhut fanden, bedeckt die Schleier der Vergessenheit. In der Sache hat Mercy allerdings sehr viel gemacht. 1717 wurde Waschad gegründet, 1722 Hidjeß, Falschnannen und Gallas, bis 1730 entstanden noch

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