Von Tünde Szabó – erschienen am 27. 11. 2019 auf dem investigativen Internetportal Átlátszó Erdély (Siebenbürgen); Zweitveröffentlichung in deutscher Übersetzung mit freundlicher Genehmigung der Autorin – deutsche Übersetzung: Armin Stein
Teil 1
Madjaren und Rumänen in Siebenbürgen besuchen nicht mehr nur getrennte Schulen oder Kneipen, sondern arbeiten zunehmend in unterschiedlichen Unternehmen. Ein Interview mit dem Soziologen Zsombor Csata über den Aufstieg der Ethnoökonomie und den Wert der Mehrsprachigkeit.
Wie verstärken
Bergrückener Geschichten 3
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Neulich war das 335-Seelen-Dorf Kisvaszar (dt. Wasser) aufgrund von Korruptionsvorwürfen bezüglich des Roma-Integrationsprogramms öfters Thema in der ungarischen Öffentlichkeit. Vor deren Hintergrund hätten sicherlich wenige gedacht, dass im Falle dieses Dorfes im Tolnauer Bergrücken/Hegyhát um ein ehemals deutsches Dorf handelt.
Wasser wurde 1750 mit Donauschwaben aus dem Komitat Tolnau/Tolna wiederbesiedelt. Der Volksbund wurde im Dorf mit 250 Anwesenden gegründet, was natürlich das spätere Schicksal
Im Gespräch mit Franz Schaffner, einem der Vizepräsidenten des Bündnisses der germanischen Regionalsprachen in Frankreich (Elsass, Ostlothringen und Flandern)
Von Richard Guth
Mein Kurzbesuch im Elsass (siehe Reisenotizen im SB 4/2020) ließ noch viele Fragen offen. Wie es heutzutage so ist, griff ich zur Laptoptastatur, um mich über die Lage der deutschen Sprache und der deutschen bzw. deutschsprachigen Bevölkerung zu informieren. Ich bin schnell fündig geworden, denn einer der Artikel
Madjarische Sprachwissenschaftlerinnen aus der Karpatoukraine über deutsche Sprache, Minderheitendasein und mögliche Auswirkungen des neuen Sprachgesetzes
SB: Sie sind beide Wissenschaftlerinnen und arbeiten an der Ungarischen Hochschule der Karpatoukraine Ferenc II. Rákóczi – Sie hielten Mitte Dezember 2020 im Rahmen einer vornehmlich englischsprachigen Konferenz zu Bildungsfragen einen deutschsprachigen Vortrag, was bemerkenswert ist. Worum ging es auf dieser Konferenz und in Ihrem Vortrag und warum haben Sie sich für Deutsch als Sprache
Von Richard Guth
Es war ein „Gefällt mir“ oder ein Kommentar, ich weiß nicht mehr genau – der Name Baling (Báling) hat jedenfalls meine Aufmerksamkeit geweckt. Könnte er womöglich mit dem großen Journalisten und Sohn unserer Volksgruppe, Josef Baling, verwandt sein?! Nachfrage (kostet nichts), dank Facebook aber lange keine Antwort (schwierig, wenn man mit einem nicht „befreundet” ist)! Am dritten Advent hingegen kam dann die lang ersehnte Antwort (ziemlich überraschend):
Der neue JEV-Vorsitzende Andor Barabás im SB-Gespräch
SB: Andor Barabás hört sich ungarisch/madjarisch an, dennoch engagierst du dich für die Rumäniendeutschen – wie kommt es?
AB: Ich stamme aus einer ungarischen Familie, aber ich bin im siebenbürgischen-sächsischen Umfeld der deutschsprachigen Minderheit in Zeiden/Feketehalom/Codlea in Rumänien aufgewachsen. Das heißt, ich habe sächsische Schulen besucht, die deutsche Grundschule in Zeiden und später das Johannes-Honterus-Lyzeum (Gymnasium) in Kronstadt/Brassó/Brașov. Meine Muttersprache ist Ungarisch und
Oktober 2020 „Sauerteisch”, erhalte ich die prompte Antwort auf die Frage, was „levain naturel“ bedeutet: also „Sauerteig“. Die Antwort kommt von einer Dame Ende Fünfzig – vorangegangen waren lange Minuten des Rätselns unter Beteiligung zweier Bäckereifachverkäuferinnen Mitte 20, eine davon mit afrikanischem Migrationshintergrund, mit unsicheren Englischkenntnissen und meiner Wenigkeit mit rudimentärem Französischwissen. Schauplatz des Gesprächs ist eine Bäckerei in Petit France, dem Touristenmagnet von Straßburg/Strasbourg. Ich wollte lediglich wissen, woraus
Projektkoordinatorin der Initiative „Für Zweisprachigkeit im Einzelhandel”,
Réka Szilágyi, im Sonntagsblatt-Gespräch
SB: Frau Szilágyi, erzählen Sie uns bitte über die Initiative.
RSZ: Die Initiative „Zweisprachig im Einzelhandel” (Kétnyelvűség a kereskedelemben) ist eine Aktion des Madjarischen Nationalrates in Siebenbürgen (MNR/EMNT), die mit dem Ziel gestartet wurde, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Bedeutung und Anwendung der Zweisprachigkeit zu lenken sowie die Bilingualität im Einzelhandel zu stärken, dort, wo eine bedeutende madjarische
Von Armin Stein
Die Rubrik „Filmkritik“ des Sonntagsblattes widmet sich der Aufgabe die Aufmerksamkeit auf Filme und Dokus zu lenken, welche von den Ungarndeutschen oder den deutschen Minderheiten Ostmitteleuropas handeln.
In dieser Ausgabe der Rubrik widme ich mich der Aufgabe über den Film „Sprechen Sie Karpatendeutsch?“ von Regisseurin Anna Grusková zu schreiben. Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte und Gegenwart der Karpatendeutschen und lässt zahlreiche Zeitzeugen zu Wort kommen.
Konvergenz der
Von Richard Guth
Wie schon so oft, begann es mit einem Facebook-Kommentar. Darin wies die Autorin auf die schwäbische Herkunft seines Vaters hin. Grund genug, um Kontakt mit der Dame, die seit Jahren in Australien lebt Kontakt aufzunehmen. Susanne, Zsuzsanna Háromszéki-Pencz heißt sie und stellte sich bereitwillig meinen Fragen.
Im Mittelpunkt stand dabei der Name Pencz, den sie immer noch stolz dranhängt, wie sie sagt „als Zeichen der Ehrerbietung dem
Von Richard Guth
Ich bin an diesem Juni-Abend mit Maria Macher verabredet – in Nord-Neukölln. Schnell noch ein Besuch im Trendviertel Prenzlauer Berg, der noch vor einigen Jahren ein Bild Grau in Grau abgab, wie vor der Wende fast der gesamte Ostteil der Stadt! Nach der Wende gewann dieser Kiez schnell an Popularität, viele Familien zogen ins Viertel unweit der Stadtmitte. Heute empfangen herausgeputzte Mietshäuser, bunte Läden und – trotz
Von Richard Guth
Die Kommunalwahlen vor einem Jahr brachte vielerorts Gruppierungen an die Macht, die aus zivilem Engagement heraus mit der großen Politik in Berührung kamen. Dies scheint eine globale oder jedenfalls europäische Tendenz zu sein, denkt man an die Regierungsbeteiligung der Freien Wähler in Bayern oder an die Wahl der Aktivistin Zuzana Čaputová zur slowakischen Präsidentin. Die Diskussion um Nachhaltigkeit und Umwelt rückte in Vor-Corona-Zeiten in den Mittelpunkt des