Machtpoker

Streit um die Kürzungen beim muttersprachlichen Deutschunterricht in Polen geht in die nächste Runde  _________________________________________ Von Richard Guth Monatelang beherrschte die polendeutsche Öffentlichkeit ein Thema: Die Kürzung der Mittel für den Deutschunterricht – mit der Konsequenz, dass in vielen Gemeinden der Umfang des muttersprachlichen Unterrichts von drei auf eine Unterrichtsstunde pro Woche zusammengestrichen wurde. Früh regte sich Protest im Kreise der deutschen Minderheit (DMi): Es gab Kommunen, die sich finanziell

Eigenen Emotionen Zeit und Raum bieten

Wanderausstellung über Deutsche auf fünf Kontinenten will intensive Einblicke verschaffen ____________________________________________________________ Von Richard Guth Bilder, die einen nicht loslassen – Menschen, Landschaften, Tätigkeiten! Man bleibt vor ihnen stehen und beobachtet sie intensiv. Nicht nur die stationär ausgestellten Bilder, sondern auch die der Online-Ausstellung, eine Errungenschaft unserer Zeit! Die Bilder aus fünf Kontinenten, die auch im Herbst in Fünfkirchen ausgestellt wurden, stammen vom in Hamburg lebenden deutschen Fotografen Jörg Müller, der

Deutsch-ungarndeutsche Begegnungen (2) – Ein Ruhrpottlehrer in der Batschka

Von Nicolaj Nienhaus Dass Game-of-Thrones mit der ungarischen Unabhängigkeit zusammenhängt, war mir neu. Die hohe Bedeutung der Landesfarben am Revers erschloss sich mir leider ebenso wenig, wie die hohe Bedeutung eines Aufstandes für ein Land. Mein Heimatland, was seine Existenz ausschließlich diversen Kriegen verdankt, feiert diese (heutzutage) einfach nicht. Umso interessanter daher der Blick auf einen Kampf, der lange zum Scheitern verurteilt schien und erst Jahrzehnte später (1919 oder 1989?)

Deutsch-ungarndeutsche Begegnungen (1) – Ein Ruhrpottlehrer in der Batschka

Von Nicolaj Nienhaus Haben Sie schon einmal versucht sich den Namen von Menschen zu merken, bei denen Sie Nach- und Vorname nicht voneinander klar unterscheiden können? Noch während Sie grübeln, welcher der beiden wohl der richtige sei und zusätzlich zur Unklarheit, ob man sich im „Du“ oder „Sie“ anspricht, werden Sie merken, wie das Kurzzeitgedächtnis Sie im Stich lässt und keiner der beiden Namen je das Langzeitgedächtnis erreichen wird. Beim

Das Leben von Morgen gestalten

Interview mit dem neuen Vorsitzenden des Gerhardswerks, Pfarrer Klaus Rapp, über Herkunft, Priesterdienst und Katholischsein heute _________________________________________________________________ SB: Herr Pfarrer Rapp, Sie wurden heuer zum Nachfolger des langjährigen Vorsitzenden des St. Gerhards-Werks, Alterzbischof Dr. Robert Zollitsch, gewählt – in welcher Beziehung standen Sie bisher zum St. Gerhards-Werk e. V.? KR: Ab April 2016 war ich stellvertretender Vorsitzender des St. Gerhards-Werk e.V. und arbeitete mit Freude in und mit dem Vorstand

Ein Dorf an der Grenze

Ragendorf/Rajka zwischen Überfremdungsängsten und Integrationsbemühungen ____________________________________________________________ Eine Reportage von Richard Guth „Wenn sie sich durchsetzen, dann stirbt dieses Dorf”, ärgert sich eine Bewohnerin von Ragendorf/Rajka unweit der slowakischen Hauptstadt Pressburg. Mit Sich-Durchsetzen sind Pläne der Bewohner Ragendorfs mit slowakischem Pass gemeint – die mittlerweile die Mehrheit der Bevölkerung stellen – sich in der Kommunalpolitik zu engagieren. „Sie tun nichts für die Gemeinde, zahlen keine Steuern, nicht einmal Kfz-Steuer, schulen ihre

Das Erbe (5) – öffentlich-rechtlicher Rundfunk zu Besuch in Gallaß/Kalaznó

Von Richard Guth Gallaß/Kalaznó in der Tolnau stand Ende September im Mittelpunkt des Reisemagazins „Itthon vagy!” (Du bist daheim/hierzulande) des ungarischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Das Dorf, das heute etwa 100 Einwohner zählt, wird als eines in der geografischen Mitte des Komitats Tolnau vorgestellt. Historisch legt man den Schwerpunkt auf die Zeit nach der Ankunft der hessischen Siedler vor 300 Jahren, die hier alles andere als ein Kanaan vorgefunden hätten: „Für die

Reisenotizen spezial: Ittersweiler

Von Patrik Schwarcz-Kiefer Geschichtsinteressierte kennen das Elsass als eine Region, wofür Deutsche und Franzosen oft nach der Waffe gegriffen haben. Für Weinliebhaber ist das Elsass das Land von süßen Weißweinen. Diejenigen, die die Architektur mögen, schätzen das Elsass für Straßburg, sein Münster und seine Fachwerkhäuser. Diese kurze Aufzählung zeigt, wie vielfältig die Region entlang des Rheins ist. Für Ungarndeutsche bedeutet aber das Elsass (und Lothringen) noch mehr: die Urheimat der

Eminescus Studienzeit in Wien

Von Dr. Hans Dama Vorspann: Am 19.1. findet anlässlich von Mihai Eminescus Geburtstag (15. 1. 1850) im Rumänischen Kulturinstitut (ICR) in Wien eine dem Dichter gewidmete Veranstaltung statt, bei der in einen Vortrag von Hans Dama in deutscher Sprache „Eminescus Studienjahare in Wien“ beleuchtet wurden. Eine für später unter dem Titel „Eminescu -Patient in Österreich“ geplante Veranstaltung wurde ebenfalls ins Auge gefasst. Bei der Veranstaltung am 19.1. werden die Schauspieler

„Längst angekommen”

Von Richard Guth Seltenen Besuch erwarteten vor einigen Monaten JBG und Sonntagsblatt. Viktor Pretzer aus dem deutschen „hohen Norden”, genauer gesagt aus Schleswig-Holstein, verweilte bei uns, Ungarndeutschen. Eine der Stationen führte ihn auch nach Sexard, zur Deutschen Bühne Ungarn, wo er nach eigenem Bekunden wertvolle Gespräche mit Intendantin Katharina Lotz führte – eine Reise, die ihm „die Augen geöffnet” habe, unter anderem bezüglich dessen, welches Potenzial Ungarn und die deutsche

Von der „Feuernacht” zur „Autonomie” – Spannende Sonderausstellung über Südtirol im Jakob Bleyer Heimatmuseum

Von Dr. Kathi Gajdos-Frank, Heimatmuseum Am 25. November 2022 konnten wir – das Haus der Tiroler Geschichte Bozen und das  Jakob Bleyer Heimatmuseum Wudersch – die Sonderausstellung „Befreiungsausschuss Südtirol – Von der „Feuernacht“ zur „Autonomie“ im Gebäude des Heimatmuseums feierlich eröffnen. Nach dem berührend schönen „Ave Maria“, vorgetragen vom Lyra Gesangchor Wudersch, war es für uns eine große Ehre, unsere lieben Gäste aus Südtirol, Herrn Dr. Dr. h.c. Franz Pahl,

Reisenotizen (13) – Eupen

Von Richard Guth (Juli 2022) „Was suchen Sie in Eupen?”, stellt mir der Endzwanziger etwas überraschend die Frage, den ich in der Nähe des Rathauses angesprochen habe. In seiner Gesellschaft befindet sich ein Endfünfziger, eigentlich frankofon, der sich aber vorher in fließendem Deutsch – gut, mit französischem Akzent – mit dem jungen Mann unterhalten hat. Im Windschatten des Kaiserdoms zu Aachen gelegen ist seine Frage durchaus verständlich, dennoch führte mich

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