Nadwar noamol

Von Georg Krix

Unser Artikel „Die Gemeinde Nadwar stellt sich vor” soll hiermit ergänzt werden, denn das schmucke Schwabendorf in der nördlichen Batschka verdient mehr als 20 wortkarge Zeilen.

Die Geschichte des Ortes kann bereits mit Zahlen aus Volkszählungen der letzten Jahrzehnte gut veranschaulicht werden:

1941 (also in den Kriegsjahren) wurde in Nadwar/Nemesnádudvar die Zusammensetzung der Einwohnerschaft wie folgt festgehalten:

Insgesamt Einwohner 3097   –  davon Deutsche 2555

Bei der Volkszählung in 2001:

Insgesamt Einwohner: 2062  –  davon Deutsche  567

Bei der Volkszählung 2011 ergab sich:

Insgesamt Einwohner 1883  –  davon Deutsche 782

Aus obigen Zahlen ist vieles herauszulesen: Einmal das Schwinden der Einwohnerzahl. Doch parallel dazu können wir das Anwachsen der Zahl der sich zum deutschen Volkstum bekennenden Landsleute – erfreulicherweise – feststellen. Die Enteignung/Verschleppung/Vertreibung der deutschen Einwohner ergab nach den Kriegesjahren ein Bild des völligen Untergangs. Doch die Nadwarer ließen auch damals nicht locker. Die politische Wende im Lande hat dann auch den Schwaben wieder Mut und Lebensfreude beschert, so ist die Volksgruppe heute in einem ständigen Wachsen begriffen.

Erwähnt soll unbedingt das schmucke Kellerdorf von Nadwar werden. Hier, im 600 Weinkeller zählenden Kellerdorf, das mit der Gemeinde zusammengebaut wurde, reifen sehr feine Weine, so z.B. die Weinsorten Kadarka (mit traditionellem Anbau), Chardonnay von bester Qualität, Rheinriesling, Welsch Riesling, Gewürztraminer , Cserszegi, Blaufränkisch, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon.

Die deutsche Kulturgruppe des Dorfes  wurde bereits Anfang der 1950-er Jahre als eine der ersten ungarndeutschen Volkstanzgruppen gegründet. In den vergangenen 66 Jahren nahmen fast 1000 Personen der Gemeinde in der Pflege der örtlichen Volkstanz- und Volksliedtraditionen teil. Hiezu seien die Namen der Gründer genannt: Lehrer Simon Kishegyi und Richard Pollak, haben mit unermüdlicher Arbeit Lied- und Volkstanzgut der Nadwarer erforscht, bearbeitet und somit für die Zukunft bewahrt.

Noch vieles wäre über Nadwar zu sagen, doch diesmal sei mir nur noch eine persönliche Bemerkung gestattet:                                                                                                 

Im Bericht „ Die Gemeinde Nadwar stellt sich vor“ erfahren wir, dass die ersten deutschen Siedler 1724 nach Nadwar kamen. Es sollen 25 Familien aus Neibsheim (in der Nähe von Karlsruhe) gewesen sein. Das mag schon stimmen, wenn auch nicht ganz. Denn, laut dem Familienbuch Nadwar hat sich  auch mein Urahn, Christof Krix mit seinen zwei Söhnen (Johann und Isajas) im Jahre 1724 im Ort niedergelassen. Sie kamen jedenfalls aus dem schwäbischen Gebiet, aus Bad Waldsee. Isajas hat dann in Nadwar geheiratet, eine Jungfer Elisabeth Putterer, die aus Obergrombach (Nachbarsort von Neibsheim) gekomen war. Erst in der dritten Generation erfolgte eine Übersiedlung nach Waschkut.

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