„Für die Zukunft sind wir, die Mitglieder der deutschen Minderheit verantwortlich“

Sonntagsblatt-Interview mit Matthias Amrein, dem neuen IfA-Kulturassistenten des LENAU-Hauses in Fünfkirchen

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SB.: Was ist der Ursprung deiner ungarndeutschen Identität? Wie hast du Deutsch gelernt?

M.A.: Väterlicherseits bin ich ungarndeutscher Abstammung, ich habe eine doppelte Identität. Am Valeria-Koch-Bildungszentrum habe ich die Grundschule und das Gymnasium absolviert. Hier konnte ich die deutsche Sprache erlernen und die Traditionen durch Projekte kennen lernen. Von meinen Großeltern aus Nadasch habe ich Vieles gelernt, so spielen auch die ungarndeutschen Sitten und Bräuche eine wichtige Rolle in meinem Leben.

SB.: Hattest du schon andere Rollen innerhalb der ungarndeutschen Gemeinschaft?

M.A.: Seit 5 Jahren tanze ich in der Fünfkirchener Leőwey-Tanzgruppe und führe so diese Tradition unserer Familie weiter.

SB.: Wie bist du mit dem Lenau-Haus in Kontakt getreten?

M.A.: Ich habe an vielen Programmen des Lenau-Hauses teilgenommen, zum Beispiel an Kubb-Turnier, Stadtrallye oder TeitschQuiz. Außerdem steht der Verein in engem Kontakt mit meiner früheren Schule, so war der Verein für mich bekannt.

SB.: Was sind deine Aufgaben als Kulturassistent?

M.A.: Meine Aufgaben sind die Katalogisierung der DVDs und der Gesellschaftsspiele für die Webseite des Lenau-Vereins. Daraus möchten wir zu Beginn des neuen Schuljahres ein Ausleihsystem für die Schulen und Kindergärten entwickeln. Unser Ziel ist es, einen spannenden Deutschunterricht zu unterstützen.

SB.: Was sind deine Pläne, die du als Kulturassistent verwirklichen möchtest?

M.A.: Dieses Projekt dauert bis Ende November, in dieser Zeit möchte ich den Lenau-Verein mit meiner Arbeit unterstützen und die deutsche Sprache populärer machen.

SB.: Hast du Kontakt zu deiner Vorgängerin?

M.A.: Bisher habe ich keinen Kontakt zu meiner Vorgängerin.

SB.: Wie siehst du die Situation unserer Minderheit? Wie sieht die ungarndeutsche Zukunft aus?

M.A.: In Ungarn gibt es viele Möglichkeiten, um das Ungarndeutschtum zu pflegen. Für die Zukunft sind wir, die Mitglieder der deutschen Minderheit verantwortlich. Unsere Kindergärten, Schulen, Tanzgruppen, Kapellen und weitere Institutionen haben eine Schlüsselrolle, die Sitten, Bräuche und vor allem die Sprache weiterzugeben.

SB: Matthias, vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Armin Stein.

Bildquelle: Facebook-Seite des LENU-Hauses

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