Von Csenger Ujvári
In dieser Ausgabe der Kolumne schreibe ich über den Dokumentarfilm von Judit Klein. Der Film erzählt Geschichten rund um Häuser von damals und heute. Wir treffen auch die Bewohner der Häuser, die Einblicke aus ihrer eigenen Sicht geben. Auftraggeber und Sender der Erstausstrahlung ist das ungarische Staatsfernsehen.
Kultureller Wert
Um zu wissen, wer wir sind, müssen wir wissen, woher wir kommen und was unsere Vergangenheit ist. Wir können diese am besten durch die Kultur verstehen, die uns unsere Vorfahren hinterlassen haben. Das vielleicht Wichtigste, was ich verstehe, ist das, was über die Sprache geblieben ist, die sie früher verwendet haben. Neben der Sprache sind auch die Häuser unserer Ahnen ein weiterer wichtiger kultureller Wert. Sie stellen einen Wert dar, der es uns ermöglicht zu verstehen, wie sich der Alltag im Leben unserer Vorfahren gestaltete.
Zickau
Der Kurzfilm „Deutsche Häuser in Ungarn“ präsentiert die Geschichte zweier ungarndeutscher Familien mit Hilfe ihrer verbliebenen Häuser. Der Ort der ersten Geschichte ist ein altes deutsches Dorf in Ungarn, Zickau/Cikó. Die Familie Kiszler ist diejenige, deren Geschichte wir kennen lernen können. Was wir wissen, ist, dass 1762 Franz Kiszler heiratete Julianne Édler (3.24) heiratete und von da an die Familie Kiszler mit Zickau verbunden war. Dies scheint mir aus heutiger Sicht unglaublich, da diese Familie seit mehr als einem Vierteljahrtausend dort lebt. Die Geschichte der Familie wird von der bereits verstorbenen, alleseits bekannten Lehrerin und Chorleiterin Theresia Kiszler-Rónai erzählt, die zur Zeit Erstellung des Videos die Eigentümerin des Hauses war. Wie sie bereits mehrfach erwähnt, ist für die Familie Kiszler das Haus ihr Lebensmittelpunkt.
Kiszler Haus
Das Haus selbst, über das wir im Video erfahren, wurde 1891 gebaut. Es wurde im Stil typisch ungarndeutscher Häuser gebaut. Im Laufe der Zeit wurde das Haus durch verschiedene Renovierungsarbeiten erweitert. Die erste derartige Erweiterung fand 1914 statt, wo auch die Scheune neben dem Haus umgebaut wurde. Es wurde eine neue Küche angebaut. Zusätzlich wurde dem Haus eine Sommerküche hinzugefügt. Schließlich wurden am Ende des Hauses Kammern gebaut. Die nächste Erweiterung erfolgte 1980. Zu dieser Zeit wurde die Halle um einen Flur erweitert und der alte Holzzaun durch einen moderneren Betonzaun ersetzt. So hat sich das Haus im Laufe der Zeit erweitert, um den Bedürfnissen der Zeit gerecht zu werden.
Natürlich sind die ursprünglichen Räume erhalten geblieben, aber im Laufe der Zeit hat sich auch die Funktion dieser Räume geändert. Theresia Kiszler spricht im Video auch über die Entwicklung dieser und die Gründe dafür.
Friedhoffsberg
Der nächste Ort, den wir kennen lernen, befindet sich in einem Teil von Wesprim, dies ist der Friedhoffsberg. In diesem Teil der Stadt ließen sich ab dem 18. Jahrhundert deutsche Bauern nieder, deren Häuser bis nach dem Zweiten Weltkrieg ihr Gesicht bewahrten. Hier können wir von János (Johann) Debrecenyi, der zwischen 2006 und 2010 Bürgermeister von Wesprim war, über die Geschichte der Familie Debreczenyi hören. Seine Mutter hieß Therese Keller. Da er Bauunternehmer ist, kann er aus einer interessanten Perspektive auf die verbliebenen Merkmale des modernisierten Hauses hinweisen.
Debreczenyis Zuhause
Das Haus wurde in den 1850er Jahren gebaut, im ungarndeutschen Stil. Dieses Haus wurde in den 1960er Jahren umfassend renoviert. Zu dieser Zeit wurde dieses Haus um einen Raum, ein Badezimmer, eine Toilette und Umbauten im Freien erweitert. Zum Zeitpunkt des Umbaus war es das Ziel, ein modernes Äußeres zu haben, aber den alten ungarndeutschen Baustil beizubehalten. János Debrecenyi hält es für sehr wichtig, dass ein Haus die Bewohner und die eintreffenden Gäste willkommen heißt. Dies spielte auch eine wichtige Rolle bei den Entwicklungen.
Fazit
Für mich hatte dieses Video viel zu sagen, weil es mir ermöglichte, das architektonische Erbe meiner Vorfahren besser kennen zu lernen. Sie lebten wahrscheinlich in einem ähnlichen Haus, beschäftigten sich mit denselben Dingen und hatten ähnliche Probleme.
Ich empfehle dieses Video jedem, der die Baukultur der Ungarndeutschen besser kennen lernen möchte, oder auch denjenigen, die Architekturliebhaber sind. Meiner Meinung nach ist dies eine interessanter Dokumentarfilm.
Das Video kann über diesen Link augerufen werden: https://nava.hu/id/1221908/