Laut einem dem belgischen Parlament eingereichten Dokument bekommen bis heute Flamen und Wallonen Rente von der Bundesrepublik, weil sie im Zweiten Weltkrieg in der Waffen-SS dienten. Die Boulevardzeitung „Bild” fand heraus, dass weltweit insgesamt 2033 Menschen eine „Hitler-Rente” bekommen, darunter auch dutzende, in Ungarn lebende ungarndeutsche SS-Veteranen.
Laut dem belgischen Parlamentsdokument erhalten bis heute ca. 30 Waffen-SS-Kriegsveteranen Sonderrente von der Bundesrepublik. Die Nachricht erregte durch einen Bericht von Euronews eine größere Aufmerksamkeit, und später ging die deutsche „Bild-Zeitung” ebenfalls der Frage nach, wie viele ehemalige SS-Soldaten sogenannte „Hitler-Rente” in Höhe von 435 bis 1275 Euro beziehen: Ihre Zahl beträgt weltweit 2033, wofür der deutsche Staat monatlich 787.740 Euro ausgibt. Wichtig zu erwähnen ist, dass diese Praxis in Deutschland überhaupt nicht beispiellos ist: Neben den ehemaligen Soldaten erhalten auch Deportierte, Holocaust-Überlebende monatliche Zahlungen aus dem Bundesbudget, letztere für das erlittene Unrecht.
Die ungarische Wirtschaftszeitung entdeckte, dass es auch in Ungarn Menschen gibt, die wegen ihrem SS-Dienst auf deutschen Auszahlungslisten stehen, nämlich 48 Personen: Es handelt sich überwiegend (auch Madjaren dienten in manchen SS-Divisionen) um ehemalige ungarndeutsche Veteranen, die als Freiwillige oder Zwangsrekruten den Krieg in den Reihen der berüchtigten Waffen-SS durchkämpften.
Im HVG-Bericht betont die Historikerin und Mitarbeiterin der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Réka Marchut, dass wir die Beweggründe der ungarndeutschen SS-Mitglieder differenziert beurteilen müssen: Es ist zweifellos wahr, dass nach dem zwischen dem Dritten Reich und Ungarn geschlossenen Wiener Abkommen 1940 in den ersten Kriegsjahren Volksdeutsche, also Ungarndeutsche sich in die SS freiwillig meldeten, aber später, im Sinne der weiteren „Volksgruppenabkommen” kamen sie in SS-Divisionen durch Zwangsrekrutierungen.
Den HVG-Bericht mit weiteren Quellenverweisen können Sie hier lesen:
Bild: hirolvaso.com