VLÖ: Österreich ist für die deutschen Altösterreicher verantwortlich

Pressedienst des Verbandes der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich (VLÖ)

Der Verband der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich (VLÖ) veranstaltete vom 18. bis zum 21. Oktober 2018 wiederum sein traditionelles „Volksgruppensymposium“, dieses Mal im Kulturzentrum „Haus der Heimat“ in Wien.

Anlässlich des „Gedenkjahres 2018“ hatten die VLÖ-Verantwortlichen im Laufe des Jahres bereits zu einigen Veranstaltungen mit prominenten Historikern eingeladen, die den Zerfall der Donaumonarchie, die Republiksgründung 1918 und das Entstehen der deutschen Minderheiten in den Nachfolgestaaten thematisierten. So stellte das diesjährige Volksgruppensymposium unter dem Veranstaltungstitel „Die historische Verantwortung der Republik Österreich für die deutschen Altösterreicher in Ostmittel- und Südosteuropa“ wieder einen besonderen Veranstaltungshöhepunkt mit einem gewohnt umfangreichen Tagungsprogramm dar, für das VLÖ-Generalsekretär Ing. Norbert Kapeller wiederum hauptverantwortlich zeichnete. Knapp 60 Teilnehmer, zum einen Funktionäre der in Österreich beheimateten Landsmannschaften und Vereine und zum anderen Verantwortliche der deutschen heimatverbliebenen Minderheiten in der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Slowenien und Serbien waren heuer nach Wien gekommen, um wiederum ein kräftiges Lebenszeichen der Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen zu zeigen. Besonders freute es die VLÖ-Verantwortlichen, dass der rumänische Abgeordnete Ovidiu Victor Ganț vom Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) sowie Gesandte Dr. Susanne Bachfischer und Gesandter Dr. Wolfgang-Lukas Strohmayer vom BMEIA dem Symposium an allen Tagen beiwohnten. Offiziell eröffnet wurde das Symposium vom 1. VLÖ-Vizepräsidenten LAbg. aD Gerhard Zeihsel, Bundesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ).

Nach dem Tagungsbeginn im „Haus der Heimat“ stand am Nachmittag des 18. Oktobers bereits der erste Veranstaltungshöhepunkt auf dem Programm: „25 Jahre VLÖ-Präsidentschaft von Dipl.-Ing. Rudolf Reimann“ boten wahrlich Grund genug zum Anlass, dieses Jubiläum gebührend in einem entsprechenden Rahmen zu feiern. Ermöglicht wurde dies durch die III. Nationalratspräsidentin Abg.z.NR Anneliese Kitzmüller, die federführend gemeinsam mit VLÖ-Generalsekretär Ing. Norbert Kapeller eine Festveranstaltung im Dachfoyer der Hofburg geplant hatte, an der knapp 160 geladene Festgäste teilnahmen. Kitzmüller und Kapeller würdigten dabei im Rahmen ihrer Ansprachen den 1934 in Neusatz (Novi Sad) geborenen Dipl.-Ing. Rudolf Reimann für seine jahrzehntelangen Anstrengungen im Rahmen seiner zahlreichen verantwortungsvollen Tätigkeiten und Funktionen nicht nur im Sinne seiner donauschwäbischen Landsleute, sondern im Besonderen als Unterstützer aller heimatvertriebenen und heimatverbliebenen deutschen Altösterreicher. Sichtlich bewegt und tief berührt bedankte sich Rudolf Reimann für diese wertschätzenden Worte, betonte aber, dass dieses Lob nicht ihm alleine gebühre, sondern ebenso als Anerkennung für die Arbeit aller im VLÖ und seinen Teilorganisationen tätigen Funktionäre im Sinne der Schicksalsgemeinschaft der Heimatvertriebenen zu sehen sei.

Hochkarätig besetzt begann auch der zweite Tag des Symposiums, konnten die Anwesenden doch mit Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner einen prominenten Festredner zu einem Impulsreferat mit einer anschließenden Diskussion im Haus begrüßen (Anm.: Einen Audiomitschnitt dieses Referats können Sie hier nachhören). Gleich daran anschließend freute sich VLÖ-Generalsekretär Kapeller, dass der I. Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka trotz der an diesem Tag stattfindenden parlamentarischen Sondersitzung ebenfalls Zeit fand, am Symposium teilzunehmen.

Kurz zuvor hatten die Teilnehmer des Symposiums eine Erklärung sowie eine Resolution unter dem Titel „Die historische Verantwortung der Republik Österreich für die deutschen Altösterreicher in Ostmittel- und Südosteuropa“ verabschiedet, die dem Nationalratspräsidenten auch entsprechend ausführlich erläutert wurde. Zur freudigen Überraschung aller Anwesenden arbeitete der Nationalratspräsident gleich darauf die entsprechenden Punkte dieser Resolution (Anm.: siehe Anhang) ab und sagte prompt seine Unterstützung und konstruktive Hilfestellung – dort wo es ihm in seiner Funktion möglich ist – für diese VLÖ-Vorhaben zu.

Am Freitagnachmittag stand für die Teilnehmer des Symposiums eine Fahrt nach St. Pölten auf dem Programm, wo diese von Landtagspräsident Mag. Karl Wilfing freundlich empfangen wurden und zu einer Besichtigung des Landtages, der Landhauskapelle und des „Klangturmes“ sowie zu einem Rundgang durch das „Haus der Geschichte“ eingeladen wurden. Daran anschließend durften sich die Teilnehmer auf Einladung von Landeshauptfrau Mag.a Johanna Mikl-Leitner an einem Buffet stärken.

Am Samstagvormittag freute sich VLÖ-Generalsekretär Ing. Norbert Kapeller mit Prof. Walter Seledec einen weiteren prominenten Gast im „Haus der Heimat“ begrüßen zu dürfen, der seinen bekannten Dokumentarfilm „Der Rest ist Österreich – Der Vertrag von St. Germain und die Folgen“ zeigte, in dem die Ereignisse von 1919 in Spielszenen und mit Originalaufnahmen dargestellt werden.

Veronika Haring, die Obfrau des Kulturvereines deutschsprachiger Frauen „Brücken“ aus Marburg (Maribor), gab später Auskunft über die Situation und die Lebensumstände der deutschen Minderheit in Slowenien und die Bemühungen und Bestrebungen dieser als autochthone Volksgruppe endlich auch anerkannt zu werden und bedankte sich im Besonderen stellvertretend bei Ges. Dr. Susanne Bachfischer und Ges. Wolfgang-Lukas Strohmayer für die profunde und nachhaltige Unterstützung sowie die finanziellen Zuwendungen des österreichischen Außenministeriums.

Am Samstagnachmittag führte der Weg der Teilnehmer in die Wiener Innenstadt, wo Domdekan Prälat Karl Rühringer – ein gebürtiger Südmährer aus Groß Tajax – einen Gottesdienst in der Unterkirche des Stephansdoms abhielt.

Weitere Festgäste erwarteten die VLÖ-Verantwortlichen am Samstagabend, bot das 18. VLÖ-Volksgruppensymposium doch den geeigneten Rahmen, die Wanderausstellung „Die deutsche Minderheit in Rumänien. Geschichte und Gegenwart im vereinten Europa“ zu präsentieren. Für Generalsekretär Kapeller war es eine besondere Ehre, den rumänischen Botschafter in Österreich, S.E. Bogdan Mazuru im Haus begrüßen zu dürfen, der gemeinsam mit Abg. Ovidiu Victor Ganț, Erwin Josef Tigla (Vorsitzender des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen) und Dr. Kurt Thomas Ziegler (Obmann des Vereins der Siebenbürger Sachsen in Wien) die feierliche Eröffnung vornahm. (Anm.: Diese Ausstellung ist an Wochentagen bis einschließlich Freitag, 2. November 2018, im Ausstellungsbereich des Hauses der Heimat zu sehen.) Der Vertriebenensprecher der SPÖ, Dr. Harald Troch, nahm sich ebenfalls Zeit, an der Festveranstaltung teilzunehmen und wandte sich mit Grußworten an das Publikum.

Dem festlichen Rahmen entsprechend, bot sich die Gelegenheit, mit AbtLtr. Dr. iur. Kurt Wegscheidler und ADir. RegR Gerhard Haberbauer zwei Beamte des Sozialministeriums mit der „Silbernen Ehrennadel des VLÖ“ auszuzeichnen, da diese für die Abwicklung des staatlichen Basisförderung des VLÖ federführend verantwortlich zeichnen, wofür sich VLÖ-Präsident Rudolf Reimann und Generalsekretär Norbert Kapeller bei beiden ausführlich bedankten.

Generalsekretär Kapeller wurde daraufhin selbst mit einer Auszeichnung geehrt und erhielt das „Gottscheer Ehrenzeichen in Gold“, wobei sich die Verantwortlichen der Gottscheer Landsmannschaft in Wien (Dipl.-Ing. Karl Hönigmann) und Klagenfurt (Otto Tripp und Martha Tiefenbacher) herzlich als Gratulanten einstellten.

Mit einer rustikal-bäuerlichen Jause und Weinen von Winzern mit donauschwäbischem Hintergrund aus Ungarn und dem Kreis Sathmar (Rumänien) fand das 18. VLÖ-Volksgruppensymposium einen geselligen Ausklang.

Bild: VLÖ

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