Von Loretta Wágner
Wie könnte das Interesse und die Aufmerksamkeit der Jugendlichen für diese wichtigen Ereignisse besser geweckt werden als mit einem Flashmob, dachten die SVUNG-Mitglieder und der Vorstand der GJU. Mit großem Schwung machten wir uns an die Umsetzung dieser Idee. Aber wie genau?
Im vorigen Jahr hat die GJU Budapest bereits einen Flashmob auf dem Heldenplatz in Budapest zum TrachtTag veranstaltet und zwar mit vielen positiven Rückmeldungen.
Also einige hatten schon Erfahrungen damit, wie diese Initiative verwirklicht werden kann. Was heutzutage eine enorm große Hilfe bei der Vermittlung von Informationen ist, ist das soziale Netzwerk Facebook, wessen Möglichkeiten wir auch diesmal gut genutzt haben. Ein kurzes Video oder ein schönes Bild mit einem motivierenden Untertitel, und viele Jugendlichen hatten schon Lust zum Mitmachen. So haben wir mit circa 50 Teilnehmern gerechnet, die Teilnahme zweier Kapellen abgesprochen und mit zwei Kameras die Details in unseren Köpfen festgehalten. Und mit der Geisteshaltung: Mal schauen, wie es gelingen wird.
Am Freitag Nachmittag (9. März) versammelten sich die Jugendlichen mit Neugier auf dem Heldenplatz. Junge Tänzer kamen aus Schambek, Saar, Maan, Schaumar, Werischwar und andere Interessenten aus ganz Ungarn, und nicht zu vergessen, was vor allem für die größte Stimmung sorgte: zwei ungarndeutsche Kapellen. Die Saarer Drei waren im vorigen Jahr auch da und wollten auch jetzt mitmachen, weil es für sie ein schönes Erlebnis war. Die Bergländer Buam aus Werischwar ist auch eine relativ neue Musikkapelle mit talentierten jungen Musikern. So hatten wir stimmungsvolle Live-Musik, worauf die Teilnehmer als Aufwärmung die Inselbaum-Polka getanzt haben. Er wurde live auf Facebook übertragen, um mehr Interesse zu wecken. Dann kam die bekannte Werischwarer Zeppelpolka, wobei es sehr schön war, zu beoachten, wie die Jugendlichen aus unterschiedlichen Siedlungen nach (ein bisschen) unterschiedlichen Schritten, aber trotzdem gemeinsam getanzt haben. Als Hauptattraktion erklang der Zillertaler Hochzeitsmarsch, und dann begannen noch das Publikum und sogar einige Touristen zu tanzen.
Dieser Teil war eher für die Vergnügung, aber das wichtigste Ziel, warum wir zusammengekommen, waren die Wahlen, und die MSPI wurde auch nicht links liegen gelassen. Währendessen gab es einen Stand, wo die Jakob Bleyer Gemeinschaft Unterschriften gesammelt hat. Nach ein paar extra Tänzen gingen wir in das Haus der Ungarndeutschen, um dort neben Essen und Trinken ungebundene Gespräche zu führen. Bevor alle im Saal eintrafen, haben wir gemeinsam im Hof ein großes S gemacht und mit unseren Smartphones geleuchtet. Warum genau die Form „S“ ? Es kann vieles bedeuten: „SVUNG“, „Schwabe“, „Steh dazu!“, „Safepack“. Im Saal sind wir alle in einem großen Kreis gesessen und uns kurz vorgestellt, wer, woher stammt. Dann kamen ernste Themen zur Sprache, auf die die Jugendlichen (die vielleicht noch minderjährig waren) auch aufgepasst, offen geantwortet und zu den sie ihre Meinung geäußert haben. Es war ein schöner Moment dort im Kreis zu sitzen, und auch wenn wir einander vielleicht noch nicht kannten, haben wir ehrlich über unsere Identität, unsere Verantwortung dem Ungarndeutschtum gegenüber diskutiert. Nach einiger Zeit kam auch eine Harmonika zum Einsatz, und es wurde mitgesungen.
So haben wir neue Menschen kennen gelernt, konnten den Jugendlichen etwas „geben“, was auch unser Ziel war. Und das zu sehen, dass die Jugendlichen in ihrem Heimatkreis die Informationen verbreiten, Registrationen sammeln, gibt uns auch Motivation, unsere Arbeit mit mehr Schwung fortzusetzen. Zum Schluss haben wir noch solche Fragen erhalten: Wann wird es wieder ein solches Programm geben? Das zeigt uns, dass die Teilnehmer es wirklich genossen haben.
Der Erfolg der Veranstaltung ist auch den Jugendkapellen „Saarer Drei“ und „Die Bergländer Buam“ sowie den motivierten Tänzern, den freiwilligen Jugendlichen, der GJU und natürlich dem HdU zu verdanken. Das ganze Programm wird in Form eines zusammengeschnittenen Videos auf Facebook gepostet.