Von Georg Krix
Über die Minderheitenpolitik Ungarns bzw. über das heute gültige Minderheitengesetz zu reden gilt allgemein als eine „heikle Aufgabe”. Warum? Weil eben Theorie und Praxis mit einander entgegengesetzten Vorzeichen zu registrieren sind. Als Beispiel: Die Theorie, – die vom Gesetz bestimmt wird -, nach welcher die nationale Minderheit ihr Dasein leben darf und soll, basiert auf dem Grundgedanken: Die Muttersprache reden und pflegen und die nationale Identität stärken
Von Dr. Jenő Kaltenbach
Die deutsche Selbstverwaltung einer Gemeinde nahe Budapest veröffentlichte auf Facebook einen Aufruf zum herannähernden Faschingsball. Kurz danach konnte man dazu folgenden Kommentar lesen:
„entschuldigt, aber wenn ich irgendwo auf der Welt eine ungarische Gemeinschaft besuche erfahre ich dass sie ungarisch reden und, was für ein Wunder, bei euch auch. Wenn ihr hier geboren seid und als Ungarn lebt, spricht, denkt und träumt, warum lässt ihr euch
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Über meinen Weg zum Ungarndeutschtum
Als ein geborener Fünfkirchner war mir immer bekannt, dass es eine große deutsche Minderheit in Ungarn gibt, jeder Vierte meiner Klassenkameraden hatte einen deutschen Familiennamen und alle hatten eine Geschichte über Großeltern, die gar kein Wort auf Ungarisch konnten. Ich gehörte zu dieser Gruppe mit deutschem Namen, und wir hatten noch was gemeinsam außer dem Namen: Wir gehörten einer Gruppe an, die
Von Stefan Pleyer
Mein ungarländisches Deutschtum – ein Sonderweg zur Identität
Einem jungen Mann ist es selbstverständlich, sich früher oder später auf den manchmal scholligen Weg der Identitätssuche zu begeben. Natürlich auch wir, Jugendliche, versuchen dazu den richtigen Pfad zu finden, wo am Ende uns selbst finden können. Ein weiser Mann sagte: „Solum Ipsum”– das bedeutet: völlig mir zu sein, im Sinne der Metaphysik, auf diese Weise erfüllen wir unser
Von Richard Guth
Das Beispiel Werischwar kann ganz schnell Schule machen: Die Einführung des Englischunterrichts kann im gegenwärtigen System curricaler, organisatorischer und mentaler Unflexibilität tat sächlich einen Ausstieg aus dem deutschen Nationalitätenunterricht bedeuten. Das Beharren an dem Einen beim völligen Ausblenden des Anderen kann daher nicht der Weg sein. Mein geistiges Auge sehnt ein Modell herbei, in dem Deutsch und Englisch beiderseits ihren Platz finden. Wenn da aber nicht das
Die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) hat unter dem Leitwort „Steh dazu!” eine Broschüre herausgebracht über „Strategie der LdU bis 2020”.
Von Georg Krix
Versprochen wurde uns diese Strategie bereits vor zwei Jahren, dann endlich gegen Ende vorigen Jahres wurde die Fertigstellung angekündigt. Auf der Gala der Selbstverwaltungen im Januar in Fünfkirchen hat LdU-Vorsitzender Heinek das baldige Erscheinen in Aussicht gestellt. Im Mai war es dann endlich soweit. Und ab 1.
Von Dr. Wenzel Bohner
Ein interessanter Artikel. Interessant schon deshalb, weil ich ihn zweimal lesen durfte; – einmal im Sonntagsblatt und beinah zugleicher Zeit auch in der Neue Zeitung, doch hier mit einer anderen Überschrift. Da heißt es: Das Haus des Ungarndeutschtums.Legt man die zwei Überschriften zusammen, so würde das Ergebnis lauten: Das baufällige Haus des Ungarndeutschtums. Klingt gut!
Interessant aber auch deshalb, weil der Artikel aus der Feder eines
von Patrik Schwarcz-Kiefer
Das Ungarndeutschtum wurde im XX. Jahrhundert genau wegen seiner oft vorteilhaften Eigenschaft, dass es sowohl dem Ungarntum als auch dem Deutschtum gehört, vielmals von Schicksalsschlägen betroffen. Die zunehmende Assimilation, die zerfallenen Familien nach dem I. Weltkrieg, die Madjarisierungsversuche, die Verluste des II. Weltkriegs, die kollektive Schuld, die Vertreibungen und die Unterdrückung zur Zeit des Sozialismus bedeuteten tiefe Einschnitte für unsere Volksgruppe. Wenn wir das Ungarndeutschtum uns als