Die Webseite „sokszinuvidek.hu”, die zum Nachrichtenportal „24.hu” gehört, hat einen Artikel über den Weihnachtsmarkt von Hermannstadt/Nagyszeben/Sibiu veröffentlicht. Im Artikel wird die Entwicklung der Stadt gelobt. Eine Aussage hat uns aber aufhorchen lassen: „Die im Herzen von Siebenbürgen liegende mittelalterliche Stadt wird von den schneebedeckten Karpaten umgeben, und nach der deutschen Besatzung des 12. Jahrhunderts und der österreichisch-ungarischen Hoheit ähnelt Hermannstadt mehr dem heutigen Nürnberg oder Wien als einer durchschnittlichen rumänischen
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Der seit 2012 staatlich anerkannte Gedenktag der Vertreibung der Ungarndeutschen ermöglicht den ungarischen Staatsbürgern, so auch den Ungarndeutschen, dass man sich würdevoll an die Schicksalsschläge, die für uns die Vertreibung, die Entrechtung bedeuten erinnert. Bis zum heutigen Tag konnte man den Verlust, den die Vertreibung ausgelöst hat nicht verschmerzen und nicht verarbeiten: zirka jeder zweite Ungarndeutsche wurde vertrieben, und damit wurden die geschlossenen deutschen Siedlungsgebiete des Landes
Die Sprache, allen voran die Muttersprache prägt zutiefst unsere Identität. Auch die nationale Identität eines Menschen wird bestenfalls durch die Sprache bestimmt – erinnern wir uns an den Satz von Gyula Illyés, wonach Ungar ist, der Ungarisch spricht. Es ist wohl auch viel besser, wenn die nationale Identität durch die gemeinsame Sprache und nicht durch Blut, Hautfarbe und andere biologisch bestimmte Eigenschaften bestimmt wird. Denn Sprache ist erlernbar, sie fördert
von Hans Christ
Vom Bleyer-Bild der damals jüngeren Generationen
Dorfjugend und Staatsjugendorganisation Levente
Zunächst möchte ich für jüngere und nichtungarndeutsche Leser hier noch einmal anmerken, dass Bezeichnungen wie »Junge Generation« oder Jugend als eigens anzusprechende Zielgruppe in jenen Jahren so gut wie unbekannt waren. Man verließ mit dem 12. Lebensjahr die Schule, ging noch hie und da in die Wiederholungsschule und wurde mit jedem Jahre stärker in den Arbeitsprozess des
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Laut der Volkszählung von 2011 war im ganzen Land die Minderheitenbevölkerung in der Branau/Baranya die größte, ungefähr 12% der Bewohner bekannten sich zu einer der gesetzlich anerkannten Nationalitäten Ungarns (die Deutschen machten 5,7% der Einwohner der Branau aus). Madjaren, Deutsche, Kroaten leben friedlich nebeneinander und machen bunter die auch sonst nicht eintönigen Hänge des Mecsek.
Im Spiegel der Geschichte und Statistik
Die in den kommunistischen Zeiten vollzogene
Eine Ungarndeutsche: So identifiziere ich mich auch und so stelle ich mich auch immer vor. Dies wissen alle meine Bekannten über mich. Aber warum bin ich stolz darauf, was verdanke ich meinem Ungarndeutschtum, was ist meine bisherige Lebensgeschichte?
Ich heiße Loretta Wagner (20 Jahre alt), bin väterlicherseits ungarndeutscher Abstammung (meine Familie stammt aus Taks und Harast). Ich wusste lange nicht, warum ich mich so stark mit dem Ungarndeutschtum verbunden fühle.
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Student zu sein kann oft eine schwierige, herausfordernde Aufgabe sein. Den Wissensdurst zu löschen, die letzten Tage der Jugendzeit auszunutzen und sich auf das Leben vorzubereiten ist nicht leicht. Nach der ruhigen Gymnasialzeit kommt das großgeschriebene Leben und plötzlich wird alles schwieriger.
Ungarndeutscher Student zu sein ist eine noch schwierigere Aufgabe, denn man wird neben den Herausforderungen als Universitätsangehöriger noch mit einer weiteren konfrontiert: nämlich mit der
Von Richard Guth
Irgendwo in Ungarn: „Ich bin Pater Alex”, stellt sich der bescheidene Geistliche den Gläubigen vor. Die deutsche Messe beginnt. Der Pater, der den Ortspfarrer vertritt, entschuldigt sich vielmals, die Predigt nicht in deutscher Sprache zu halten, und verspricht, beim nächsten Mal deutsch zu predigen (obwohl er die Sprache nicht wirklich spricht). Dem Missionar scheint die muttersprachliche Seelsorge eine Selbstverständlichkeit zu sein. Und so bemüht er sich, als
Die Branauer Susanne Petz über ihre Begegnung mit der deutschen Identität
Wenn ich an mein nationales beziehungsweise Nationalitätenerbe denke, kommt mir in den Sinn, wer ich bin und was ich von meiner Nationalität bekommen und ihr zu verdanken habe.
Als Kleinkind hat mich diese Frage gar nicht beschäftigt, bis wir nach Nadasch / Mecseknádasd umgezogen sind. Das ganze Dorf strahlt eine zauberhafte Atmosphäre aus. Im Tal des Metschek-Gebirges, wo der
Von Georg Krix
Über die Minderheitenpolitik Ungarns bzw. über das heute gültige Minderheitengesetz zu reden gilt allgemein als eine „heikle Aufgabe”. Warum? Weil eben Theorie und Praxis mit einander entgegengesetzten Vorzeichen zu registrieren sind. Als Beispiel: Die Theorie, – die vom Gesetz bestimmt wird -, nach welcher die nationale Minderheit ihr Dasein leben darf und soll, basiert auf dem Grundgedanken: Die Muttersprache reden und pflegen und die nationale Identität stärken
Von Dr. Jenő Kaltenbach
Die deutsche Selbstverwaltung einer Gemeinde nahe Budapest veröffentlichte auf Facebook einen Aufruf zum herannähernden Faschingsball. Kurz danach konnte man dazu folgenden Kommentar lesen:
„entschuldigt, aber wenn ich irgendwo auf der Welt eine ungarische Gemeinschaft besuche erfahre ich dass sie ungarisch reden und, was für ein Wunder, bei euch auch. Wenn ihr hier geboren seid und als Ungarn lebt, spricht, denkt und träumt, warum lässt ihr euch
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Über meinen Weg zum Ungarndeutschtum
Als ein geborener Fünfkirchner war mir immer bekannt, dass es eine große deutsche Minderheit in Ungarn gibt, jeder Vierte meiner Klassenkameraden hatte einen deutschen Familiennamen und alle hatten eine Geschichte über Großeltern, die gar kein Wort auf Ungarisch konnten. Ich gehörte zu dieser Gruppe mit deutschem Namen, und wir hatten noch was gemeinsam außer dem Namen: Wir gehörten einer Gruppe an, die