Picture of Archiv

Wo bleibst du, ungarndeutsche Öffentlichkeit?

Von Richard Guth Neulich schrieb mich ein guter Bekannter, Weggefährter, der sich eng mit dem Sonntagsblatt verbunden fühlt, an, und fragte, ob wir Kommentare zu unseren Beiträgen moderieren würden, denn er vermisse den offenen Meinungsaustausch darunter. Ich entgegenete, dass wir (ganze zwei Redakteure) lediglich Kommentare moderieren würden, die aus unserer Sicht als strafrechtlich relevant erscheinen (würden) – würden, denn wir mussten noch nie tätig werden. Mein Gesprächspartner hat den Finger

Lissi – Porträt einer Ungarndeutschen

Von Patrik Schwarcz-Kiefer Man nennt diese Gattung Kritik, obwohl wenn man das Wort Kritik hört, denkt man sofort an negative Meinungen. Wenn man sich den Film “Lissi – Porträt einer Ungarndeutschen” des fränkischen Regisseurs Udo Pörschke anschaut, kann man keine negative Meinung bilden, eine traurige aber schon. Tante Lissi (Elisabeth Hein), geboren 1938 in Ohfala, wohnt in Bonnhard und lebt ein solches Leben, was in 10, höchstens 20 Jahren der

Plankenhausen führt umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an mehreren kommunalen und kulturellen Einrichtungen des Ortes durch

Diese waren teilweise schon lange geplant, es fehlte jedoch an Finanzierungsmöglichkeiten. Der stellvertretende Bürgermeister Gábor Hancz hatte sich erfolgreich um die „öffentlichen Fördermittel” gekümmert. Somit konnte ein ganzes Bündel an Förderprogrammen geschnürt werden. Diese Finanzhilfen bringen die Gemeinde ein großes Stück voran auf einen aktuell zeitgemäßen Stand. Die Maßnahmen kommen sicher zum richtigen Zeitpunkt. Plankenhausen ist inzwischen sehr beliebt bei jungen Familien geworden, besonders wegen günstiger Bauplätze und relativ guter

Der den Bänken predigt…

Erstmalig erschienen am 18. Juli 2019 in der rumänienmadjarischen Zeitung „Erdélyi Napló“ – Zweitverwendung nach Übersetzung mit freundlicher Genehmigung des Autors Ervin Szucher.   Eginald Norbert Schlattner ist der 86 Jahre alte evangelische Pastor der Gemeinde Rothberg/Roşia. Er hat alles miterlebt, was den Siebenbürger Sachsen im letzten Jahrhundert widerfahren ist. Er musste auch miterleben, wie seine 700-Seelen-Gemeinde nach der Wende binnen kürzester Zeit auf nur vier Personen schwand.   Ein

„Wir wollen jeden erreichen”

„Wochenblatt” der deutschen Minderheit in Polen feiert 30. Jubiläum – Chefredakteur Dr. Rudolf Urban im SB-Gespräch _______________________________________________________________________________________________ SB: Ihre Zeitschrift „Wochenblatt” wurde vor 30 Jahren, in der Wendezeit, gegründet – welche Erinnerungen haben Sie/ hat die Redaktion an diese Zeit? WB: Die Zeitung, damals noch unter dem Namen „Oberschlesische Nachrichten“, wurde erstmals am 20. April 1990 herausgegeben und zwar noch als Teil der Tageszeitung „Trybuna Opolska“, die bis vor kurzem

Identitäten

Von Dr. Jenő Kaltenbach Wie aus mehreren Texten von mir bekannt, war ich immer dafür, dass die Nationalitäten ihr Inseldasein aufgeben sollen und sich als natürlicher Bestandteil der Gesellschaft benehmen sollen, genauso wie der Bewohner einer Stadt es tut. Letzterem würde es nie in den Sinn kommen sich nur der Stadt allein zugehörig zu fühlen und nicht der ganzen Nation. Es ist für ihn ganz selbstverständlich, dass er sich nicht

Gedanken zu einer Merkwürdigkeit

Von Georg Krix Als Einleitung Unter den wenigen ungarndeutschen Zeitschriften besteht – inhaltlich gesehen – ein großer Unterschied. Man darf eigentlich alle als GUT bezeichnen, freilich nur aus einem bestimmten Blickwinkel gesehen. Da gibt es welche, die sich nur mit den Ereignissen und Nachrichten einer bestimmten Ortschaft befassen, andere wieder sind eben mehr regionaler Bedeutung. Doch gibt es auch eine „Neue Zeitung”, die als Sprachrohr des gesamten Ungarndeutschtums hochgepriesen wird

Der Kötcseer evangelische Kantorlehrer Heinrich Bernhard (Benyhárt) und die Magyarisierung

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Nicht selten kam es vor, dass zur Zeit der aggressiven Magyarisierung in den 1890er Jahren auch evangelische Kantorlehrer am Sprachverlust von donauschwäbischen Gemeinden beteiligt waren. Mit Heinrich Bernhard war es gerade der Fall. Bernhard (in Form eines in Kötcse weit und breit gebrauchten ungarischen Idiom „Benyhárt”) ist um 1862 in Kötcse erschienen. Ohne richtige pädagogische Ausbildung. Mit keinem seine berufliche Kompetenz attestierenden Diplom in der

mein ungarndeutschtum (31)

Die pensionierte Grundschullehrerin Elisabeth Falk (67) aus Wemend im SB-Gespräch über ihre Erfahrungen als Schwäbin deutscher Muttersprache _____________________________________________________________ SB: Frau Falk, wie haben Sie das ungarndeutsche Milieu, in dem Sie aufgewachsen sind, empfunden? EF: Meine Mutter wurde am 26. Dezember 1944 nach Russland verschleppt, zur Malenkij Robot. Sie kam am 22. August 1947 zurück. Nach zwei Wochen kam das Aussiedlungskomitee und forderte die Familie auf, Haus und Hof zu verlassen.

Am Scheideweg – Zeitzeugen berichten über den Alltag der rumäniendeutschen Gemeinschaft vor und nach der Wende

Von Richard Guth Neulich gelangte wieder „etwas Liegengebliebenes” in meine Hand, dem unser langjähriger Schriftleiter Georg Krix damals, also vor einem knappen Jahr, nur Anerkennung schulden konnte. Wir von der JBG waren in Siebenbürgen unterwegs und ich wollte so viel wie möglich über die Siebenbürger Sachsen erfahren, die mir nicht ganz unbekannt waren, jedenfalls seit meinem ersten Besuch 25 Jahre zuvor. Ich wusste, dass es in Hermannstadt/Sibiu einen deutschen Verlag

Wirtschaftsförderung von Minderheitenregionen – wo bleibst du?

Von Patrik Schwarcz-Kiefer 2004 war das der Plan! Ich habe mehrfach betont, dass ohne wirtschaftliche Förderung des Komitats Branau das Branauer Deutschtum, neben den anderen einheimischen Volksgruppen, keine prosperierende Zukunft haben kann. Abwanderung oder schwierigere Lebensumstände als in anderen Teilen des Landes sind die zwei Alternativen für einen Branauer heute. Das ist seit Jahrzehnten so und wenn alles so weiterläuft, wird es auch in den kommenden Jahrzehnten so bleiben. Jedes

Heimatlos – eine Filmkritik

Von Armin Stein In dieser Ausgabe der Rubrik widme ich mich der Aufgabe über den Dokumentfilm von Udo Pörschke zu schreiben. Der Film befasst sich mit dem Thema Vertreibung aus der Perspektive von Zeitzeugen. Zu Wort kommen Experten, die dem Thema einen historischen Kontext geben. Auftraggeber und Sender der Erstausstrahlung ist der Hessische Rundfunk. Eine Publikumsfrage? Als Erstes und Wichtigstes, was man über den Film wissen muss, ist sein „Ziel-Publikum“.

Folgen Sie uns in den sozialen Medien!

Spende

Um unsere Qualitätsarbeit ohne finanzielle Schwierigkeiten weitermachen zu können bitten wir um Ihre Hilfe!
Schon mit einer kleinen Spende können Sie uns viel helfen.

Geben Sie ein Suchbegriff ein, um Ergebnisse zu finden.

Newsletter

Möchten Sie keine unserer neuen Artikel verpassen?
Abonnieren Sie jetzt!