Laufbahn von Emmerich Ritter, dem Abgeordneten der deutschen Minderheit in Ungarn
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Ein Bericht von Zsuzsanna Takács. Der Beitrag ist am 9. Juni 2021 in der regierungskritischen Zeitschrift für Politik und Gesellschaft „Magyar Narancs“ erschienen. Veröffentlichung in deutscher Übersetzung mit freundlicher Genehmigung von Chefredakteur Endre B. Bojtár.
In den vergangenen drei Jahren hat Emmerich Ritters Stimme der Regierung mehrfach ausgeholfen, falls die Fidesz keine Zweidrittelmehrheit im Parlament gehabt hätte. Nach
Eine Selbstverständlichkeit von früher, die bei einigen immer noch eine ist
Von Richard Guth
Das Sonntagsblatt beschäftigt sich seit seiner Neugründung im Jahre 1993 in besonderer Weise mit der sprachlichen Situation der deutschen Minderheit in Ungarn. Die negativen Tendenzen, die seit Jahrzehnten zu beobachten sind, haben sich seit der Wende nur verstärkt: Es gibt kaum noch Familien, in denen Deutsch Familiensprache ist, die Mundart wird nicht mehr von der Großelterngeneration
Von Richard Guth
Der liebe Leser könnte gleich meinen: wieder er mit seinen Luxusproblemen. Ja, gewissermaßen Luxusprobleme, denn vielerorts hat man nicht einmal das. In den besagten Gemeinden in der Region Nord feiert man in der Tat jede Woche deutsche Messen, mal samstags, mal sonntags, denn der jeweilige Pfarrer muss mehrere Kirchen bzw. Gemeinden versorgen.
Neulich an einem lauen Sommerabend habe ich mir die Messübertragungen aus den drei besagten ungarndeutschen
Wenn einem das Gedicht „Meine zwei Sprachen“ des vor 110 Jahren geborenen Franz Zeltner in den Sinn kommt
Von P. Rieckmann
Während ich Ende Januar 2021 den Artikel „Für das deutsche Volk in Ungarn – 100 Jahre Sonntagsblatt” von Herrn Georg Krix studierte, kam mir Einiges, was ich darin las, irgendwie vertraut vor. Bald wurde mir klar, warum: Es war das Bleyer’sche Credo, dem ich schon an anderer Stelle begegnet
Bergrückener Geschichten 3
Von Patrik Schwarcz-Kiefer
Neulich war das 335-Seelen-Dorf Kisvaszar (dt. Wasser) aufgrund von Korruptionsvorwürfen bezüglich des Roma-Integrationsprogramms öfters Thema in der ungarischen Öffentlichkeit. Vor deren Hintergrund hätten sicherlich wenige gedacht, dass im Falle dieses Dorfes im Tolnauer Bergrücken/Hegyhát um ein ehemals deutsches Dorf handelt.
Wasser wurde 1750 mit Donauschwaben aus dem Komitat Tolnau/Tolna wiederbesiedelt. Der Volksbund wurde im Dorf mit 250 Anwesenden gegründet, was natürlich das spätere Schicksal
Von Christine Schweighofer
Ein neues Jahr spornt einen immer wieder nicht nur zur Voraus-, sondern auch zur Rückschau an. Besonders auch dieser Jahresbeginn, denn genau vor vierzig Jahren, am 5. Februar 1981, ist mein Onkel, Julius Gottfried Schweighofer verstorben. Etwa 10 Jahre später – zwei Jahre nach der Wende – begann ich im Historischen Archiv nachzuforschen…
Meine Eltern erzählten, was um 1960 herum passierte, als sie in ihrer Ofner Wohnung
Ein Beitrag von Klara Steinhauser. Erstmalig erschienen am 04. 05. 2021 auf der Webseite “minalunk.hu” Wudersch/Budaörs. Veröffentlichung in deutscher Übersetzung mit freundlicher Genehmigung von Klara Steinhauser. Deutsche Übersetzung: Armin Stein
Genau vor 300 Jahren, an einem Morgengrauen im April, bereitete sich Christian Dintzl im Stillen vor. Seine Frau saß auf der Bettkante und stillte die kleine Magdalena. Er verabschiedete sich von ihr und verließ seinen bescheidenen Wohnsitz. Er schloss die
von Csenger Ujvári
Als in Ungarndeutscher sehe ich es als eine meiner wichtigsten Aufgaben an, unsere Kultur zu erhalten und zu pflegen. Meiner Meinung nach können wir dies tun, indem wir uns gegenseitig unsere eigenen Geschichten erzählen. Es hilft immer, wenn wir ein gutes Essen und ein gutes Getränk zusammen haben können. Als Ungarndeutsche kann ich mit Sicherheit sagen, dass unser Lieblingsgetränk ein gutes Bier ist. Ich möchte nun einen
Die ersten Jahre der Vertriebenen in der neuen Heimat
Übermittelt von Johann Geigl
Am 5. Juni 1946 kam ein ganzer Güterzug mit Heimatvertriebenen aus Nordwest-Ungarn in Weilburg an. Es waren 521 Personen aus dem Ort Győrsövényház (Plankenhausen) und 60 Personen aus dem Ort Lébény (Leyden). Jeweils 30 Personen waren in einem Viehwaggon eingepfercht. Sie saßen auf ihrem Gepäck (ca. 30 Kilogramm, limitiert). In einer Ecke des Waggons stand ein Metalleimer
Im Gespräch mit Franz Schaffner, einem der Vizepräsidenten des Bündnisses der germanischen Regionalsprachen in Frankreich (Elsass, Ostlothringen und Flandern)
Von Richard Guth
Mein Kurzbesuch im Elsass (siehe Reisenotizen im SB 4/2020) ließ noch viele Fragen offen. Wie es heutzutage so ist, griff ich zur Laptoptastatur, um mich über die Lage der deutschen Sprache und der deutschen bzw. deutschsprachigen Bevölkerung zu informieren. Ich bin schnell fündig geworden, denn einer der Artikel
Über Realitäten, Komfortzone und die wahre Aufgabe unsereiner
Von Richard Guth
In letzter Zeit erreichten mich Impulse, an denen Unseraans nicht so einfach vorbeigehen kann. Es geht wieder mal um das leidige Thema Sprachgebrauch. Manche Stimmen würden wieder sagen: „Du sollst die Dinge bei Namen (im wortwörtlichen Sinne) nennen, sonst verpufft die Wirkung und alles bleibt beim Alten!” Letzteres mag stimmen, aber trotzdem sage ich: Nein! Nein, weil es sich
Madjarische Sprachwissenschaftlerinnen aus der Karpatoukraine über deutsche Sprache, Minderheitendasein und mögliche Auswirkungen des neuen Sprachgesetzes
SB: Sie sind beide Wissenschaftlerinnen und arbeiten an der Ungarischen Hochschule der Karpatoukraine Ferenc II. Rákóczi – Sie hielten Mitte Dezember 2020 im Rahmen einer vornehmlich englischsprachigen Konferenz zu Bildungsfragen einen deutschsprachigen Vortrag, was bemerkenswert ist. Worum ging es auf dieser Konferenz und in Ihrem Vortrag und warum haben Sie sich für Deutsch als Sprache