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Müssen wir noch vertreten werden?

Von Robert Becker Gleich am Anfang eine grundsätzliche Aussage: Ja, die parlamentarische Vertretung des Ungarndeutschtums ist – wie auch immer betrachtet – eine positive Errungenschaft, die hoffentlich wenigstens mittelfristig Bestand haben kann. Sie kann nicht nur dazu beitragen, dass Gelder für diverse Ideen, Programme, Anlässe, Ereignisse und Projekte flüssiger fließen, sondern – wenigstens halt theoretisch – auch dazu führen, dass man sich als Minderheit in diesem Land artikulieren kann –

Von Wesen und Bedeutung christlicher Wallfahrten

Von Dipl. Ing. Josef Lutz, St. Gerhards-Werk Stuttgart Unterwegs sein zu einem besonderen Gnadenort und zu einer Kultstätte ist Ausdruck der Frömmigkeit und ein Uranliegen des Menschen. Wallfahrten gibt es bei Christen, Juden und Muslimen. Sie sind also keine ausgesprochen katholische Ausdrucksform des Glaubens. Bei einer Wallfahrt brechen Menschen aus ihrer alltäglichen Umgebung auf, um an einem bestimmten Gnadenort zu beten und um die Hilfe Gottes und der Heiligen zu

Alfred Manz mit dem Jakob-Bleyer-Preis ausgezeichnet

Von Prof. Dr. Nelu B. Ebinger Am 2. Juli wurde der ungarndeutsche Autor, Gymnasiallehrer, Journalist Alfred Manz für seine Verdienste für die Ungarndeutschen mit Jakob-Bleyer-Preis 2022 der Jakob Bleyer Gemeinschaft (JBG) e.V. im festlichen Rahmen einer LdU-Sitzung ausgezeichnet. Alfred Manz, wurde am 10. 09. 1960 in Almasch/Bácsalmás als Sohn einer aus der Südbatschka vertriebenen Familie geboren. Seine Muttersprache ist eine deutsche Mundart (Hodschag), die bis zum heutigen Tag als Verkehrssprache

Sváb vagyok oder Isch bin ein Franzos – Identitätsbilder der „Deutschen“ in Frankreich und Ungarn

Von Patrik Schwarcz-Kiefer Elsaß und Lothringen gelten auch als Urheimat der Ungarndeutschen, ihre Vergangenheit unterscheidet sich aber von den anderen Abstammungsregionen, sie standen nämlich im Laufe der Geschichte sowohl unter französischer als auch unter deutscher Herrschaft. Dies macht das Selbstbild der Einwohner Ostfrankreichs komplexer und für uns in Ungarn interessanter. Wenn es einen zentralisierteren und nach Homogenisierung strebenden Staat als Ungarn gibt, dann ist es zweifelsohne Frankreich. Im 19. und

Erinnerungen eines Ungarndeutschen (Teil 6.2)

Von San.-Rat Dr. Johannes Angeli Vorwort So manches kann der Mensch erleben, wenn er über 80 Jahre alt wird, lebte er aber in den letzten acht Jahrzehnten, dann umso mehr – umso mehr auch, wenn er als Auslandsdeutscher vertrieben wurde und schließlich aus der DDR geflohen in der BRD wieder eine neue Heimat gefunden hat. Vor Jahren hat mein damals 12-jähriger Sohn gelangweilt gestöhnt: „Ach Papa, bei dir war wenigsten

Wie es angefangen hat. Heroische Jahre der Kolonisation von Kötsching/Kötcse (1700-1730)

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Teil 10 Primäre Siedlungen und unsichere Quellen Die Liste der Ortschaften, bewohnt von deutschen Familien, die die Richtung ihrer Wanderungen nach Norden, bis zum Plattensee nahmen, ist jedenfalls lang, und diejenigen, die endlich in Kötsching auf Obhut fanden, bedeckt die Schleier der Vergessenheit. In der Sache hat Mercy allerdings sehr viel gemacht. 1717 wurde Waschad gegründet, 1722 Hidjeß, Falschnannen und Gallas, bis 1730 entstanden noch

Der Traum ist ausgeträumt – Das Leben in der Diaspora fordert uns alle

Von Richard Guth Ein bemerkenswerter Beitrag ist Mitte Januar auf dem slowakeimadjarischen Portal ma7.sk erschienen (https://sonntagsblatt.hu/2022/01/29/der-traum-ist-ausgetraeumt-man-benoetigt-geld-um-die-zukunft-des-madjarentums-in-den-streusiedlungen-zu-sichern/). Bemerkenswert, denn darin geht es um die Ränder des slowakeimadjarischen Siedlungsgebiets der Großen Schüttinsel, ungarisch Csallóköz Während Letzteres heute noch über authentische muttersprachliche Strukturen verfügt, zeigt sich in den Streusiedlungsgebieten beispielsweise rund um die sechstgrößte Stadt der Slowakei, Neutra/Nitra, um die es in dem Beitrag geht, dass das Diasporadasein besondere Herausforderungen an die Minderheitengemeinschaften

Die Zukunft der Deutschen in Ungarn – Epilog zur Ödenburger Volksabstimmung (Teil 1)

Von Alfred von Schwartz Vorbemerkung der SB-Redaktion Unser Leser Patrick Rieckmann aus dem Ödenburger Land wies vor einigen Monaten auf ein interessantes historisches Dokument hin, das drei Monate nach der Volksabstimmung in Ödenburg und vor genau 100 Jahren publiziert wurde. Auch wenn manche inhaltlichen und sprachlichen Formulierungen auf den Menschen der Gegenwart befremdlich wirken, stellt Alfred von Schwartz’ Schriftstück eine wichtige Quelle dar, um Denkweisen und historische Vorgänge besser zu

Auf den Spuren der Vergangenheit: zurück zum nachhaltigen Leben

Dieses Interview mit Anna Czenthe ist als Kooperation zwischen der Schülerzeitung „Einstein“ des Jenker Lajos-Tolnai-Gymnasiums und dem Sonntagsblatt im Rahmen des Jugendredaktions-Programms „Jugend trifft Sonntagsblatt“ entstanden. Im Jugendredaktions-Programm bietet das Sonntagsblatt Jugendlichen, die an deutschsprachigem Journalismus interessiert sind, die Möglichkeit ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern und einen Einblick in die Arbeit beim Sonntagsblatt zu erhalten. Anna Czenthe war bis vor kurzem Kulturassistentin beim Lenau-Haus in Fünfkirchen. Die junge Germanistin

Einige Gedanken zur Namensmagyarisierung

Von Robert Becker Ein Name ist, nach einer aktuellen wissenschaftlichen Definition, „ein verbaler Zugriffsindex auf eine Informationsmenge über ein Individuum“. Viele Jahrhunderte hindurch trugen die Menschen nur Rufnahmen, bei deren Wahl man danach trachtete, dass der Name in gewisser Hinsicht das Wesen eines Menschen wiederspiegelt. Diesen Vorsatz hat auch Platon ausgesprochen, indem er meinte, dass die Namenserteilung kein gleichgültiges Anliegen sei und so nicht vom Zufall abhängen sollte. Kurz gefasst:

Betrachtungen von außen – von der Minderheit zur schleichenden Bedeutungslosigkeit des Ungarndeutschtums

Von Armin Trischler Als Siebenjähriger bereiste ich mit der Familie zum ersten Mal im Jahr 1970 das Land meiner Großeltern. Mit den Augen des Kindes zu erfahren, wovon Oma und Opa gerne zu erzählen wussten! Nach nicht endend wollender Fahrt von ca. 14 Stunden hatten wir unseren Urlaubsort erreicht. Jackfall/Kisjakabfalva bei Willand/Villány empfing uns wie Olympiasieger nach einem erfolgreichen Wettkampf. Wir spürten echte Herzlichkeit und Willkommensein. Die Freude war riesengroß

Sprachlich-kulturelles Erbe bewusster weitergeben

Haraster DNG-Schülerin Kira Sztaskó über Identität, ihre Liebe zur Kunst und den Stellenwert der deutschen Sprache ____________________________________________________________ Von Richard Guth Alles fing mit einem Plakat im sozialen Netzwerk Facebook an, das zum Faschingsball einladen sollte. Einsprachig ungarisch (mittlerweile gibt es eine deutsche Version)! Das lud mich geradezu ein, eine Reaktion loszulassen. Ohne die Künstlerin dahinter oder gar den künstlerischen Wert des Plakats richtig in Augenschein zu nehmen! Darauf folgten Reaktionen

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