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Entstehung der multikulturellen Struktur in Kötsching nach 1730. Die Ansiedlung der ungarischen/madjarischen Bevölkerung (Teil 14)

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Korrekterweise hätten wir so sagen müssen, dass die ungarische/madjarische Bevölkerung im Dorf schon angesiedelt war, als die Deutschen kamen. Bereits ausgehend von den Behauptungen der vorangegangenen Kapitel kann festgestellt werden, dass nach 1720 in einigen der erwähnten Siedlungen besonders bei den Inquilinen und Kleinhäuslern eine sichtbare Überbevölkerung aufgetreten ist. Im späten Mittelalter verfolgte das Bauerntum nur ein Ziel, nämlich ein Grundstück zu erwerben. Dadurch, dass

Vom Verlust und dem Willen zu bewahren

Tolnauer Niveaupreisträger Josef Kiss aus Jink / Ratzert (D) im SB-Gespräch ________________________________________________________________________ SB: Josef, Du hast im Sommer den Niveaupreis des Komitatsverbandes der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltungen in der Tolnau erhalten – für welche Tätigkeit bist du ausgezeichnet worden? JK: Diese Auszeichnung bekam ich für die Errichtung meines ungarndeutschen Heimatmuseums in Jink/Gyönk, wo ich die in den letzten 30 Jahren gesammelten Gegenstände aufbewahre. SB: Wenn man dich in deinem Haus in Rheinland-Pfalz

Das Erbe (5) – öffentlich-rechtlicher Rundfunk zu Besuch in Gallaß/Kalaznó

Von Richard Guth Gallaß/Kalaznó in der Tolnau stand Ende September im Mittelpunkt des Reisemagazins „Itthon vagy!” (Du bist daheim/hierzulande) des ungarischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Das Dorf, das heute etwa 100 Einwohner zählt, wird als eines in der geografischen Mitte des Komitats Tolnau vorgestellt. Historisch legt man den Schwerpunkt auf die Zeit nach der Ankunft der hessischen Siedler vor 300 Jahren, die hier alles andere als ein Kanaan vorgefunden hätten: „Für die

Das Exempel Trautsondorf

index.hu-Beitrag gedenkt Verschleppung vor 78 Jahren ______________________________________________ Von Richard Guth „Dem Idyll im Vorgebirgsland bereitete der zweite Januartag 1945 ein jähes Ende und verursachte solche Wunden in Herz und Seele, die bis heute nicht verheilt sind. 135 junge Mädchen und Burschen, Frauen und Männer wurden zum Schulhof geladen, um zum Arbeitseinsatz in der Nähe, der einige Wochen dauern soll, auszurücken. Man brachte Mädel und Burschen weg, ein Sechstel der Dorfbevölkerung.

Die Geschichte eines Zwischengebietes – Gedanken über die Ausstellung „border(hi)stories“

Von Ágoston Frank Um ehrlich zu sein, hatte ich mir nie vorgestellt, dass der Weg für den Besuch einer Ausstellung über das Grenzgebiet zwischen Österreich und Ungarn, das heutige Burgenland, in das Bezirksmuseum Simmering (Wien) führt. Nach den da verbrachten zwei Stunden war ich mir aber sicher, dass dieser Ort aus dem Kreis der für die Wanderausstellung Platz gebotenen Gemeinden nicht ausgelassen werden konnte. Bei diesem Projekt handelte sich nämlich

Apropos Bartl 90

Im Gespräch mit Kunstkurator Johann Wolfart jun. anlässlich eines runden Geburtstags ________________________________________________________ Von Richard Guth „Bartl 90” war im vergangenen Jahr in der ungarndeutschen Öffentlichkeit in aller Munde. Es fanden anlässlich des 90. Geburtstages des 2013 verstorbenen Künstlers im vergangenen Jahr vier Ausstellungen über das vielseitige Lebenswerk des bedeutenden Schorokscharer Künstlers statt, eine davon als Gedenkausstellung des Verbands Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUdAK) im Deutschen Haus. Kurator der kulturellen Veranstaltung,

Reisenotizen spezial: Ittersweiler

Von Patrik Schwarcz-Kiefer Geschichtsinteressierte kennen das Elsass als eine Region, wofür Deutsche und Franzosen oft nach der Waffe gegriffen haben. Für Weinliebhaber ist das Elsass das Land von süßen Weißweinen. Diejenigen, die die Architektur mögen, schätzen das Elsass für Straßburg, sein Münster und seine Fachwerkhäuser. Diese kurze Aufzählung zeigt, wie vielfältig die Region entlang des Rheins ist. Für Ungarndeutsche bedeutet aber das Elsass (und Lothringen) noch mehr: die Urheimat der

Wir sind nicht viel anders – aber sollten wir nicht doch?

Von Richard Guth Es gibt etwas, was mich seit längerem beschäftigt. Als eifriger Konsument von Print- und Online-Medien erfährt man hin und wieder – in erster Linie aus regierungsunabhängigen und -kritischen Medien – von Fällen, wo Mitgliedern unserer Gemeinschaft Verfehlungen vorgeworfen werden – vermeintliche Verfehlungen, denn es stehen erst einmal Vorwürfe bzw. Verdachtsmomente im Raume, keine juristisch aufgearbeiteten Sachverhalte. Vor einiger Zeit ging es da um ein geplantes Gemeinschaftshaus, dessen

Ehrenamtlich den Lesern Freude bereiten

Zeitschrift Bonnharder Nachrichten feiert 15. Geburtstag – Chefredakteurin Susanna Lohn stellte sich den Fragen des Sonntagsblattes _________________________________________________________ SB: Wie kam es zur Gründung der Bonnharder Nachrichten, wer waren die Gründungsredaktionsmitglieder? SL: Im Herbst 2006 wurde in Bonnhard/Bonyhád eine neue deutsche Selbstverwaltung gewählt. Bald darauf traf eine Einladung aus der ersten deutschen Partnerstadt Wernau ein – vom damaligen Bürgermeister Roger Kehle. Daraufhin reisten drei Mitglieder nach Wernau: die Vorsitzende Ilona Köhler

Eminescus Studienzeit in Wien

Von Dr. Hans Dama Vorspann: Am 19.1. findet anlässlich von Mihai Eminescus Geburtstag (15. 1. 1850) im Rumänischen Kulturinstitut (ICR) in Wien eine dem Dichter gewidmete Veranstaltung statt, bei der in einen Vortrag von Hans Dama in deutscher Sprache „Eminescus Studienjahare in Wien“ beleuchtet wurden. Eine für später unter dem Titel „Eminescu -Patient in Österreich“ geplante Veranstaltung wurde ebenfalls ins Auge gefasst. Bei der Veranstaltung am 19.1. werden die Schauspieler

Reaktionen nach dem Straßburg-Urteil fallen verhalten aus

Von Richard Guth Wir haben Ende November über ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) berichtet (https://sonntagsblatt.hu/2022/11/29/egdr-ungarisches-wahlgesetz-bezueglich-nationalitaeten-rechtswidrig/), das das ungarische Wahlgesetz bezüglich des Minderheitenwahlrechts Ungarn in mehreren Punkten zu juristischen Schritten verpflichtet hat. Das Gericht stellte unter anderem fest, dass die meisten Minderheitengruppen aufgrund der zahlenmäßigen Stärke der jeweiligen Volksgruppe nicht die Chance besäßen ein vollwertiges Mitglied ins Parlament zu entsenden. Dadurch würden politische Meinungsäußerungsrechte eingeschränkt. Geklagt hat je

Konfessionelle Wechselseitigkeit und die erste Welle der Kolonisierung von Kötsching (Teil 13)

Von Prof. Dr. Zoltán Tefner Das Erzbistum von Fulda zeigt aus konfessioneller Sicht auch heute eine Wechselseitigkeit. Logisch folgt aus dieser Feststellung, dass die aus diesem Land hergefahrene Population sich aus drei Konfessionen zusammensetzte, in Mehrheit aus den zwei protestantischen Religionen. Ein Dorf calvinisch-reformiert, das andere evangelisch-lutherisch – so war es damals in Fulda und diese Vielfarbigkeit wurde auch in der neuen Heimat geblieben, diesmal nicht selten innerhalb einer und

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